Electro-Voice ZLX-12P - Praxistest

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Sicherlich ist euch in der letzten Zeit diese Werbung zur neuen ZLX-Serie von Electro-Voice hier im Musiker-Board aufgefallen:

ZLX Boarwerbung.JPG


Neugierig geworden durch die Berichterstattung von der diesjährigen NAMM und besagtem Werbebanner, habe ich ein Paar der ZLX-12P zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen.
front.JPG

In der nächsten Zeit werde ich diese Boxen bei unterschiedlichen Gelegenheiten einsetzen und hier über meine Eindrücke und Erfahrungen berichten.

Die Boxen

bevor es mit den Testberichten losgeht, hier aber schon mal ein paar Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln

P1000703b.jpg P1000705b.jpg

P1000706b.jpg P1000708b.jpg

und in der Monitoraufstellung

P1000710b.jpg P1000709b.jpg

Technische Daten
laut EV Homepage

1000 W (Class D)
126 dB max SPL
50 Hz - 20 kHz
12" Tieftonlautsprecher
1.5" Hochtonkompressionstreiber mit Titanmembran
15,6 kg

Weitere Informationen des Herstellers gibt es hier.

Erster Einsatz


Eigentlich wollte ich mit den Boxen direkt "ins kalte Wasser springen" und sie am vergangenen Wochenende beim Jubiläumskonzert einer Musikschule hier aus der Region als Frontbeschallung einsetzen. Leider hat der Transport aber wohl etwas länger gedauert, als geplant. So standen die Lautsprecher erst ab Mitte der Generalprobe zur Verfügung. Und das war mir dann doch etwas zu kurzfristig, um sie direkt einzusetzen.

Spontan ergab sich aber doch die Gelegenheit für einen ersten Test: Für einen Programmpunkt wurde kurzfristig noch ein zusätzlicher Monitorweg benötigt. Und so hat eine der beiden Boxen als Monitor für einen Chor bei mir ihren Einstand gegeben.
Das eingespielte Halbplayback wurde vom gesamten Chor gut gehört und so haben die Einsätze der Sängerinnen und Sänger gut geklappt.
Der erste Eindruck ist also schon mal positiv.

In den nächsten Tagen werden hier nach und nach Berichte der weiteren Einsätze folgen.

… stay tuned ...
 
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In Vorbereitung für die nächste Aktion sitze ich gerade an meinem Schreibtisch und stelle die Packliste zusammen. Derweil liegt die ZLX-12P in Monitorstellung neben mir und spielt etwas Konservenmusik.

DSP

Da ich der Meinung bin, dass ein gutes Produkt selbsterklärend ist, hab ich die beiliegende Bedienungsanleitung erstmal zur Seite gelegt und mich direkt mit den Einstellmöglichkeiten des eingebauten DSP befasst. Die Bedienung läuft komplett über einen Drehknopf mit Pushfunktion, der nebenbei auch noch der Mastervolumenregler ist und ist sehr einfach und selbsterklärend gehalten.

P1000713b.jpg

So kann im Modemenü der Grundcharakter der Box eingestellt werden. Es besteht die Auswahl zwischen Club, Music, Live und Speech, wobei im Clubmodus der Bassbereich deutlich überhöht wird und im Speechmodus der Bassbereich deutlich ausgedünnt ist. Den linearsten Bassbereich erhält man in der Liveeinstellung.

Ebenfalls Klang beeinflussend sind die Auswahlmöglichkeiten zur Aufstellung der Box zwischen POLE, MONITOR und BRACKET.

Weiterhin kann man an den Reglern BASS und TREBLE die jeweiligen Bereiche von -10 dB bis +10 dB bearbeiten. Leider ist im DSP nicht erkennbar, bei welcher Frequenz diese EQs greifen.
(Jetzt hab ich doch kurz die BDA zur Hand genommen, aber auch da diese Info nicht gefunden)

Im LEDmodus kann man die frontseitige weiße StatusLED konfigurieren. Es gibt die Auswahl zwischen OFF, ON und LIMIT.. OFF und ON dürften selbsterklärend sein, in der Einstellung LIMIT agiert die LED als Anzeige für die integrierte Limiterfunktion und ist im Normalbetrieb aus.

An dieser Stelle möchte ich mal ein ganz dickes Lob an EV loswerden, dass diese LED ausschaltbar ist, bzw. eine sinnvolle Verwendung gefunden hat. In unserem letztjährigen Aktivboxentest in Eisenach sind doch einige Kandidaten unabhängig von den Klangeigenschaften dadurch negativ aufgefallen, dass sie an der Frontseite eine permanent leuchtende StatusLED hatten, die zudem oft auch noch viel zu hell war.

Weiterhin gibt es im DSP noch einige Einstellmöglichkeiten für Dimmung und Kontrast des Displays, eine Info zur Firmwareversion und eine Resetfunktion.

Wiedergabe von Konservenmusik


Während ich das hier schreibe, steht die Box in der Einstellung MUSIC als Monitor neben mir und es läuft verschiedene Musik, unter anderem ein Unpluggedkonzert von Philipp Poisel. Die akustischen Gitarren werden schön feinzeichnend wiedergegeben, Percussion detailreich und der Kontrabass sehr voluminös. Die Stimme … ;) nee, dass kann man der Box nicht ankreiden, das liegt an Philipp Poisels Art zu singen. Aber auch die klingt natürlich.

Als Kontrastprogramm dazu hab ich an ein paar Stellen in das Album Immersion von Pendulum reingehört. Die doch sehr tiefen Bässe, für die diese Band bekannt ist, führen diese Box dann doch an ihre Grenzen, sind aber zumindest ansatzweise erkennbar. Hier wäre dann wohl doch ein Subwoofer angebracht, um den Frequenzbereich zu übernehmen.

Bleibt abzuwarten, wie sich die Box bei höheren Pegeln schlägt.



Der nächste Einsatz


Nochmal zurück zu der eingangs erwähnten nächsten Aktion. Zu beschallen ist eine konzertante Aufführung eines Musicals. Hier werde ich es mit einigen Solisten, einem kleinen, gemischten Chor und einer dreiköpfigen Band zu tun bekommen. Dies wird dann der erste echte Einsatz für die ZLX-12P sein. Ich bin gespannt ...
 
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Heute war der Aufbau für besagtes Musical. Der Saal ist akustisch recht brauchbar und so konnten wir die ZLX nochmal eingehend testen.

P1000738b.jpg

Im Fullrangebetrieb haben wir uns zunächst einige Teststücke vom letztjährigen Eisenacher Boxentest angehört. Die Boxen klingen dabei sehr angenehm. Auffällig ist allerdings ein recht "spitzer" Hochtonbereich. Deshalb habe ich am integrierten EQ die Höhen um 2 dB abgesenkt. Wie schon weiter oben beschrieben, habe ich bisher noch nicht herausgefunden, bei welcher Frequenz dieser EQ greift, aber die auffällige Schärfe ist mit diesem Eingriff beseitigt. Die Absenkung ist einfach umzusetzen und sicherlich ist es besser, nach persönlichem Geschmack Frequenz abzusenken, als eine Box durch Anhebung einzelner Frequenzbereiche zu etwas zu zwingen, das sie eigentlich nicht können. Das eingespeiste Signal wird so natürlich und angenehm wiedergegeben. Die Details der einzelnen Stücke sind gut zu erkennen.

Allerdings wird z.B. bei "The cost of freedom" von Marla Glen auch deutlich, dass nach unten dann doch irgendwann eine Grenze erreicht wird. Kein Wunder, wir sprechen hier über eine 12" Box.
Per DCX trenne ich dann bei ca 100Hz und koppel nach unten meine kleinen Subwoofer an. Jetzt geht es nochmal eine ganzes Stück weiter runter. Mit dem entsprechenden Fundament machen wir uns nochmal an einen Teil der Eisenacher Boxentesttitel. Der Eindruck aus dem Fullrangetest wird bestätigt. Der bei manch anderer Box bereits aufgekommene Verdacht, dass der Klang per DSP nochmal massiv "aufgeblasen" wurde, stellt sich hier nicht ein. Ganz im Gegenteil klingt die Box sehr ehrlich.

Anschließend haben wir die Boxen versucht, an ihre Grenzen zu treiben. Im "Vollgastest" haben wir den Einsatz des Limiters spüren können. Allerdings war dies hauptsächlich durch Aufleuchten der frontseitigen LED erkennbar. Hörbar war dies nicht wirklich. Der Eingriff des Limiters erfolgt also recht sanft. Bei diesem Test zahlte sich die 2 dB Absenkung der Höhen aus, sodass die Boxen nach wie vor angenehm klangen, nur halt lauter als vorher. Leider habe ich kein Messequipment, um Lautstärke messen zu können. Deshalb kann ich nur subjektiv sagen, dass die Boxen schon sehr laut waren. So laut, dass ich den neben mir stehenden Keyboarder der Musicalband nicht verstehen konnte, als er mir was sagen wollte. Ich habe nur gesehen, dass er was sagte.
 
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Als der neben mhs sprachlos gewordene Keyboarder kann ich den beschriebenen Eindruck nur bestätigen: Obwohl Moerderlaut, klingt es immer noch angenehm transparent - vorausgesetzt, man hat vorher die Hoehen, wie von mhs beschrieben, etwas abgesenkt. Anderernfalls wird es mit zunehmender Lautstärke etws zu spitz oben herum.
Ich freue mich jedenfalls darauf, wenn die Teile sich heute abend im Ernstfall bewaehren muessen.:great:
 
EV ZLX-12P im Muiscaleinsatz

Am Vergangenen Samstag war es dann soweit:
Die am Vortag mit Musikkonserven nach Gehör abgestimmte Kombination aus ZLX-12P runter bis etwa 100Hz und meinen kleinen Subwoofern unter 100Hz durfte sich dem Liveeinsatz stellen.

Im Soundcheck war recht schnell erkennbar, dass ich in den meisten Kanälen die Höhen leicht anheben musste, um die gewünschte "Luftigkeit" zu erreichen. Da die KanalEQs für solch eine Bearbeitung nicht gedacht sind, habe ich die -2 dB Absenkung der Höhen auf -1dB zurück genommen. Nachdem der Saal zur Aufführung recht gut gefüllt war, hätte man auch auf 0dB gehen können. Da wollte ich aber nicht mehr an den Boxen rumstellen.
Eine leichte Überhöhung bei etwa 250 Hz ist wohl dem Raum anzulasten und war mittels SummenEQ schnell beseitigt. Sie ließ sich zumindest im Nachhinein in einem anderen Raum nicht mehr reproduzieren.

Während der Aufführung haben sich die Boxen gut geschlagen. Ein angenehmer, gut sprach verständlicher und transparenter Gesamtsound war leicht zu erzeugen.
Bemerkenswert, speziell unter Berücksichtigung des Preises dieser Boxen fand ich die Reichweite. Der Saal war etwa 20 m tief und hatte in den letzten ca. 6 m eine Empore. Auch noch darunter war eine brauchbare Sprachverständlichkeit gegeben.

Ebenfalls aufgefallen ist mir das sehr geringe Rauschen dieser Box. Ich konnte hier zwar keinen Direktvergleich durchführen, habe aber von unserem letztjährigen Aktivboxentest in Eisenach auch von preislich vergleichbaren Boxen ein deutlich lauteres Rauschen in Erinnerung.

Dies war jetzt die vierte Aufführung des Musicals im 4. Raum. Die ersten beiden Aufführungen habe ich mit älteren 12/2er Passivboxen beschallt, die 3. mit Aktivboxen, die den etwa 2,5fachen Neupreis der ZLX haben und diese Aufführung jetzt mit den ZLX-12P.
Im Vergleich der Aufführungen konnten mich die ZLX überzeugen. Der Mix war angenehmer und transparenter, bzw. detailreicher möglich, als man es mit meinen Passivboxen je hinbekommen hätte. Auch vom Publikum kamen durchweg positive Rückmeldungen.
Dass man mit einer fast 2,5mal so teuren Box nochmal weitere "Glanzlichter" setzen kann, dürfte wenig überraschen. Vermutlich würde man für das Budget bei EV auch was passendes finden.
 
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Das kleine Besteck

50ster Geburtstag, - nein, nicht meiner ;) - im Saal einer Gaststätte, großzügig bestuhlt für etwa 70 Gäste.
In so einer Umgebung sollte ich für die üblichen, unvermeidbaren (?) :rolleyes: Beiträge des Abends eine möglichst kompakte Beschallungslösung aufbauen. Da traf es sich gut, dass ich noch die EV ZLX-12P hier bei mir stehen hatte. Schnell noch einen Kompaktmixer eingepackt und los gehts. Der Aufbau war binnen Minuten erledigt.
Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war: Aus "... zwei Jugendliche machen etwas Musik ..." wurde ein richtig gutes Akustikset mit A-Gitarre, Cajon und zweistimmigem Gesang.

Der Situation entsprechend und den räumlichen Gegebenheiten geschuldet, habe ich nur schnell 2 Gesangsmikros hingestellt, Condenser ans Cajon und Gitarre per Pickup und DI-Box abgenommen. Und dann ab auf die ZLX, aber nicht ohne vorher am DSP der Box noch schnell den Pegel um 10 dB zu reduzieren, um am Pult überhaupt etwas Faderweg zu bekommen. Mit so einer Anwendung in so einem Raum ist die Box leistungsmäßig definitiv unterfordert.

Der Klang im Raum war erstaunlich transparent und detailreich. Auch der Schub des Cajons kam gut rüber. Sehr deutlich wurde in dieser Anwendung auch die horizontale Coverage der Box, die vom Hersteller mit 90° angegeben ist und dies auch etwa einhält. Außerhalb dieser 90° ließ speziell der HT-Bereich deutlich nach. Also so, wie man es erwarten würde. Im konkreten Fall hätte ich wohl besser die zweite Box auch noch aufgestellt. Aber, wer sich an den Rand setzt, der ...;):rolleyes:

Die Anwesenden (auch Musiker) konnte die Box in der Anwendung überzeugen. Der Kang war ehrlich, ohne "aufgeblasen" zu wirken.
 
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Still on a mission from God … :cool:

In einem nahegelegenen Erholungsgebiet an einer Talsperre finden im Sommerhalbjahr sonntags regelmäßig Gottesdienste statt.
Unter einer alten Eiche sitzen die Besucher im Halbkreis (grob geschätzt 25m Durchmesser) um einen Altar.
Am / im Umfeld dieses Altars kommen 3 Funkmikros (2 Handfunken mit Nierencharakteristik und ein Anclip-Lavaliermikro mit Kugelcharakteristik) zum Einsatz. Zusätzlich spielen Bands und andere Musikgruppen mit wechselnden Besetzungen.

Eine dieser Musikgruppen hatte mich gebeten, an einem der vergangenen Wochenenden den Job am Pult zu übernehmen.
Im Allgemeinen kommen hier vom Veranstalter zentral gestellte Zeck 15/3er älteren Datums zum Einsatz, die ich aber für den Anwendungsfall nicht sonderlich geeignet finde. Also hab ich mal wieder die EV ZLX-12P eingesetzt.

Da bei der Anordnung der zu beschallenden Fläche (die Boxen stehen an den beiden Enden des Halbkreises) die drei Funkmikros mehr oder weniger vor den Boxen im Einsatz sind und viele der Sprecher im Umgang mit Mikrofonen nicht sonderlich geübt sind, kann man sich leicht vorstellen, dass gerade das Lavaliermikrofon immer mal wieder Probleme bereitet. Die erzielbare Lautstärke ist gelegendlich ein Kompromiss aus "... man kann es noch verstehen ..." und der Vermeidung von Feedbacks.

Hier war der Plan, die Boxen recht weit auseinander aufzustellen und so weit nach außen auszurichten, dass sich möglichst alle Besucher innerhalb der Coverage der Box, der Bereich um den Altar aber möglichst außerhalb befinden sollte. Der Schallanteil, der bei dieser Ausrichtung "ungenutzt" nach außen abgegeben wurde, stört hier keinen.

Nach etwas Nachjustieren der Boxenausrichtung ist dieser Plan dann auch aufgegangen.
Alle Sprachbeiträge gingen feedbackfrei, mit guter Sprachverständlichkeit und in angemessener Lautstärke "über die Bühne". In den Pausen zwischendurch war das niedrige Rauschniveau der Boxen auffällig. Man konnte nichts störendes wahrnehmen.
Für diese Aufstellung wäre es noch wünschenswert gewesen, wenn die Box mit entsprechendem Flansch nach unten angewinkelt werden könnte, entweder verstellbar, oder wenigstens fest um einige Grad. So wäre eine Ausrichtung noch exakter und zielgerichteter möglich gewesen.

An diesem Sonntag bestand die Musikgruppe aus einem Keyboard, das dann auch gleich den Bass übernommen hat, einer Westerngitarre, einer Flöte, diverser Percussion und fünf Gesängen.
Die Musik wurde von den ZLX Boxen auf dem ganzen Bereich unter der alten Eiche klar und transparent wiedergegeben. Die Details des zum Teil 3stimmigen Gesangs wurden sauber übertragen. Auch in diesem Open Air Einsatz war die Auflösung beeindruckend, speziell für eine Box dieser Größe und Preisklasse.
Der Bass (aus dem Keyboard) wurde für den Anlass auch gut ausreichend übertragen. Für rockigere Musik bzw. Besetzungen und/oder Tiefbass"orgien" wären natürlich zusätzliche Subwoofer wünschenswert, speziell Open Air.

Und da man auch als Tontechniker Gefahr laufen kann, betriebsblind zu werden, hab ich vorsichtshalber einige der Anwesenden nach ihrer Meinung zu dem Boxen gefragt. Mein Eindruck wurde mir durchgängig bestätigt, und das auch von Musikern, denen ich die Beurteilung zutraue und auch einem Modkollegen hier aus dem Musiker-Board.
 
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Was mir aufgefallen ist

Die geplanten Testeinsätze sind mit den bis hierher beschriebenen Aktionen abgeschlossen. Es bleibt mir jetzt noch, ein paar Punkte zu resümieren, die mir im Laufe der Tests aufgefallen sind.

In allen Einsätzen zeigte sich die Box klanglich den Anforderungen gut gewachsen. Unter Berücksichtigung von Preis und Leistungsklasse der getesteten ZLX-12P empfand ich den Sound auch im (leider nur indirekten) Vergleich mit anderen Boxen als detailreich, unaufgeregt neutral und ehrlich. Aus meiner Sicht hat man mit der Box eine gute Basis, um schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen. Sicherlich hilfreich ist dabei der DSP, der durchgängig intuitiv zu bedienen ist.

Aus mechanischer Sicht macht die Box einen soliden Eindruck. Das Schutzgitter scheint stabil und steckt sicherlich einiges weg. Wie die Kunststoffoberfläche der Box auf mechanische Belastungen reagiert, wollte ich nicht ausprobieren, da ich die Boxen möglichst unversehrt zurückgeben wollte. Sicherlich sind aber die verfügbaren Schutzhüllen angeraten, damit diese aus optischer Sicht durchaus Gala-taugliche Box auch längerfristig ansprechend aussieht.

Die 3 Griffe sind gut platziert und ermöglichen es, die mit 15,6 kg doch noch recht leichte Box, angenehm zu tragen und auch auf Hochständer zu heben. Negativ aufgefallen ist mir dagegen beim Tragen der Box am oberen Griff die Auflagevergrößerung für die Monitoraufstellung. Die relativ spitze Ecke stößt man sich dabei leicht gegen das Schienenbein. (Da dies aber ein recht „einprägsames“ Erlebnis ist, macht man diese Erfahrung wohl nur einmal ;))

Gedacht wurde auch an kleine Details, wie die Feststellschraube am Stativflansch, die ein versehentliches Verdrehen der Box verhindert, oder die StatusLED an der Frontseite, die angenehm dezent in ihrer Leuchtkraft ausgefallen ist und zudem noch abgeschaltet werden, oder als IndikatorLED für den Limiter genutzt werden kann.

Leider hatte ich keine anderen Boxen der gleichen Preisklasse für einen direkten Vergleich verfügbar. Ich bin mir aber recht sicher, dass die Box in unserem letztjährigen Eisenacher Boxentest eine gute Figur gemacht hätte.



… und wenn ich noch einen Wunsch äußern dürfte …

Laut EV Homepage besteht die ZLX-Serie aktuell aus einer 15“ und der hier getesteten 12“ Aktivbox und ihren passiven Geschwistern. Unter der Annahme, dass die hier getesteten Qualitäten übertragbar sind, könnte ich mir in der ZLX-Familie noch gut eine 10“ Version vorstellen.
Und dann wäre da noch das Thema Bassunterstützung. Da die ZLX-Serie aktuell keinen Subwoofer umfasst, wäre es wünschenswert, vom Hersteller eine Empfehlung zu bekommen, welcher Subwoofer zu den beiden Aktivboxen auch hinsichtlich der verbauten Frequenztrennung kompatibel ist.
Alternativ, und aus meiner persönlichen Sicht zu bevorzugen, wären ZLX Subwoofer wünschenswert, die ich mir gut als 15“Bassreflex oder 2 x 12“ Bassreflex vorstellen könnte.




Abschließend möchte ich mich an dieser Stelle nochmal beim Hersteller Electro-Voice und bei den Verantwortlichen des Musiker-Boards dafür bedanken, dass mir diese Boxen zum Testen zur Verfügung gestellt wurden. Es hat mir Spaß gemacht! :great:

… Ach ja, noch was: Wenn ihr Fragen habt, - bitteschön. Fragt! Ich werde versuchen, soweit möglich, die Antworten zu liefern.
 
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Da wir uns als Band für den Proberaum und kleine Gigs auch für zwei dieser Boxen entschieden haben und bzgl der Zumiete bei Gigs informiert haben: Derzeit werden sie als Bundle mit 2 ELX 118 Subs angeboten.
 
Ich persönlich hab den Elx 118 jetzt noch nicht gehört,
kenne die ZLX 12P jedoch im Vergleich mit einem RFC 905 AS und nem 8003er und muss sagen, dass mir
der 905er deutlich besser gefallen hat, da er "runder" an die Tops koppelt als ein 18ner und auch ein bisschen mehr schiebt.
Das ist natürlich auch immer ein bisschen Geschmackssache und Zweckabhänigig.
Ich würde die Tops jedoch mit potenten 15ner erweitern, da die dem System einfach mehr Schub geben als ein 18ner.
 
Mir ist vorhin was äußerst interessantes passiert. Bewusst habe ich nichts weiter gemacht, als die Box mal kurz aus- und wieder einzuschalten. Irritiert davon, dass die frontseitige LED leuchtet (hab ich eigentlich auf "LIMIT" gestellt) wollte ich dann ins Menü schauen und war ein wenig baff. Anscheinend hab ich die Elektronik komplett resettet (nein, nicht einfach auf Werkseinstellungen), weil mich der DSP gefragt hat, ob er in einer ZLX-12P oder ZLX-15P steckt oder das Signal einfach neutral ausgeben soll (was übrigens bescheiden klingt...aber kann natürlich sein, dass da TT und HT dann beide Fullrange fahren, Trennung passiert ja auch im DSP). :confused: Irgendjemandem schonmal das Gleiche passiert? Mich würde ja schon interessieren, womit ich das ausgelöst habe... :gruebel:
 
Hi,
irgendwie musst Du noch einen anderen Schalter gleichzeitig gedrückt haben, denn Du bist im Service Menue gelandet.
Wenn Du die Box wieder ausschaltest und ca 5 bis 10 Sekunden wartest und sie dann wieder einschaltest sollte alles gut sein.
Wenn nicht ist das ein Fall für den Service.
Gruss Markus
 
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Hallo mHs! Sehr schönes Review - Danke! Vorallem die vielen Erfahrungsberichte im Live-Einsatz finde ich immer sehr wertvoll!

Du hast bei der Ersten Anwendung die Box als Monitor betrieben... Wie empfindest du die Monitorschräge und Aufliegefläche? Bei den meisten Multifunktionsboxen bin ich beim Monitoreinsatz immer etwas skeptisch dass entweder die Box ziemlich weit weg von den Musikern stehen muss damit der Winkel optimal ist (zu wenig nach oben geneigt!) oder dass die Auflagefläche zu klein ist und die Box (mit oder ohne Fremdeinwirkung) jeden Moment kippen könnte!?

Die ZLX sind mit auch schon positiv aufgefallen.. hab Sie aber noch nie im Live-Einsatz gehört! Aussehen tun Sie aber auf Jedenfall sehr schön ;D Ein direkter Vergleich mit einer Yamaha DXR12, Mackie SRM 550 oder QSC K12 würde mich mal interessieren (wobei die EV die günstigste von allen wäre!)
 
Einen Direktvergleich habe ich auch noch nicht unternommen. Könnte aber durchaus interessant sein :gruebel:

Die Monitorschräge ist in etwa so, dass ich mit meinen gut 1,8 m Körpergröße in ca 1/2 m Abstand zur Box zwar noch nicht auf Achse zum HT Horn stehe, aber den Hochtonbereich schon gut höre. Das Problem des nicht ganz optimalen Winkels ist aber wohl typisch für kompaktere MuFu-Boxen. Schließlich soll ja bei vertretbarer Gehäusegröße auch noch genügend Volumen übrig bleiben. Und da hab ich auch schon deutlich ungünstigere Monitorwinkel erlebt.

Die Auflageflächen haben 2 Bereiche, die gummiert sind. So wird die Rutschneigung der Box zumindest deutlich reduziert. Die Flächen sehen nicht sonderlich groß aus, reichen aber für eine sichere Aufstellung aus. Ich hab die Box deutlich nach vorn und hinten gekippt. Sie fiel doch aus einem recht großen Bereich wieder zurück, in die beabsichtigte Lage.
Natürlich ist die Box nicht geeignet, dass sich der Musiker mit den Füßen drauf abstützt. das dürfte er vermutlich nur einmal machen ;)
 
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Danke für den Test. Hab mir die gleiche Box als Monitor für meinen Nord Stage 2 geholt. Bisher nur zuhause angetestet, bin begeistert. Zum Einsatz in der Band kommt sie noch.
 
Ich kauf mir heute die ZlX12p.... bei bedarf kann ich die mal mit unseren k12 vergleichen, wie oben angefragt...

Wenn das interesse noch besteht?!?
 
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SB: Service Menue

Hab ein wenig Rumprobiert und so geht's. :D
Beim Einschalten der Box hast du wärend das EV Logo im Display erscheint 3 mal schnell den Volumen (DSP) Button gedrückt.
Dann bist du im Service Menu.
Dort kann man: die Firmware Flaschen (HOST FLASH)/ den Boxentyp einstellen (SET MODEL) ZLX-12P oder ZLX-15P oder neutral / den DSP Debug Modus aktivieren /
und in (MENU EXTEND) das Menu um Temperaturanzeige (Termo-Test) und Display Frequenz (LCD-PWM-TEST) erweitern.
 
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Hi feuertänzer,

Würde mich für ein Statement bzgl. K12 vergleich zu den ZLX 12 P interessieren. Ich kenn die k 12 recht gut und interessiere mich für die Ev's.

Danke schön mal!

L W
 
Ups, wohl zu lange her und nicht mehr für dich persönlich interessant, mache mich aber trotzdem gleich mal ran.
 
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