Testbericht JTS CM-601 Grenzflächenmikrofon

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Mikrofone der Marke JTS (Vertrieb Monacor International) bieten sich als günstige Alternative für all diejenigen an, für die namhafte Markenware der "großen" Mikrofonhersteller nicht in Frage kommt.
Nach eigenen positiven Erfahrungen mit Instrumenten-Mikrofonen aus der CX-5xx-Serie, zu denen hier im Board vor längerer Zeit schon von einem anderen User ein Review verfasst wurde, ergab sich für mich die Gelegenheit, das Grenzflächenmikrofon JTS CM-601 in den letzten Wochen/Monaten bei mehreren verschiedenen Gelegenheiten unter die Lupe zu nehmen.
Zudem möchte ich im Rahmen meines Reviews auch kurz auf das grundlegende Funktionsprinzip einer Grenzfläche eingehen.


Grundlegende Funktionsweise eines Grenzflächenmikrofons

Anders als z. B. bei einem Handmikrofon, bei dem das Mikrofongehäuse hauptsächlich zur Anbringung der Anschlüsse und Schalter sowie zum Festhalten dient, ist bei einem PZM (pressure zone microphone) der Mikrofonkörper ein wesentlicher Bestandteil der Konstruktion zur akustischen Schallaufnahme. Die Membranfläche der verbauten (Elektret-) Kapsel (mit Halb-Kugel- oder Halb-Nieren-Charakteristik) ist bündig zur Platte, die den Mikrofonkörper darstellt, montiert.
Aufgrund der dadurch möglichen flachen Bauweise lässt sich ein Grenzflächenmikrofon unauffällig an der Begrenzung eines Raumes, d. h. dem Fußboden oder einem Rednerpult, befestigen, so dass zum einen das Mikrofon selbst die Raumakustik nicht zusätzlich durch Reflexionen am Mikrofongehäuse und/oder -stativ negativ beeinflusst, und zum anderen die Unterschiede zwischen erwünschtem Direktschall der Tonquelle und ungewolltem reflektierten Raumschall minimal sind. Dadurch werden die durch die Addition der Laufzeitunterschiede entstehenden ungeliebten Kammfiltereffekte weitestgehend vermieden.
Wer sich für weitere Details der dahinterstehenden Physik interessiert, möge auf folgender Wikipedia-Seite weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grenzflächenmikrofon


JTS CM-601 - Lieferumfang und Verarbeitung

Die Verpackung des CM-601 enthält neben dem Mikrofon ein 8 m langes Anschlusskabel (3-polige Mini-XLR-Kupplung auf "normalen" XLR-Stecker - s. u.) sowie einen englischsprachigen "Beipackzettel" mit Anleitung zur Inbetriebnahme und den wichtigsten technischen Daten. Das Mikrofon selbst wiegt 88 g und ist bei ca. 72 mm x 110 mm gerade einmal 22,5 mm hoch. Deshalb besitzt es keinen herkömmlichen XLR- oder Klinkenanschluss, sondern eine kleine 3-polige Mini-XLR-Buchse (männlich). Zum Betrieb wird eine Phantomspeisung im Bereich zwischen 12 und 52 V benötigt.
Auf den ersten Blick fällt die sehr gute Verarbeitung des Mikrofons auf - dies ist in dieser Preisklasse leider nicht selbstverständlich. Sowohl das mattgraue Gehäuse als auch das schwarze Metallgitter zum Schutz der Elektret-Kapsel machen einen robusten bühnentauglichen Eindruck. Auch unsanfte Behandlung und Darüberlaufen oder Tritte (falls man den Tast-Schalter mal nicht richtig treffen sollte - s. u.) sollte das Mikrofon also klaglos verkraften.

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Auf der Oberseite befindet sich neben einer roten LED, die den Betriebszustand signalisiert, ein Schalter/Taster mit Gummiabdeckung, dessen Funktionsweise durch einen 3-stufigen Schiebeschalter auf der Unterseite bestimmt werden kann:
Entweder "Push On/Off" (d. h. ein Druck auf den Taster aktiviert das Mikro, der nächste Druck deaktiviert es wieder), oder "Mom. On" (Push To Talk) bzw. "Mom. Off" (Push To Mute), d. h. das Mikro ist nur aktiviert, solange der Taster gedrückt wird bzw. umgekehrt.

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Ein zweiter 3-stufiger Schiebeschalter auf der Unterseite bestimmt die Arbeitsweise des internen LowCut-Filters: Deaktiviert, RollOff bei 80 Hz, RollOff bei 120 Hz. Das Gehäuse besitzt unten eine rutschfeste Gummiauflage sowie 2 Bohrlöcher, um das Grenzflächenmikro mittels Schrauben auf dem Boden o. ä. zu fixieren.
JTS empfiehlt, das Mikro so zu platzieren, dass ein Einfallswinkel zwischen Schallquelle und Boden von ca. 60° entsteht - dazu mehr beim Praxis-Bericht (s. u.).
Der angegebene Nutz-Frequenzbereich ist mit 30 bis 12.000 Hz angegeben. Das Frequenzdiagramm zeigt einen von der unteren Grenzfrequenz linear verlaufenden Frequenzgang bis ca. 2 kHz, danach fällt der Verlauf bis zu einer Senke bei ca. 5 kHz ab, um zwischen 6 und 10 kHz wieder bis zu einem Maximum anzusteigen (leicht "wellig"). Oberhalb von 10 kHz fällt der Verlauf dann deutlich ab. Zur Verdeutlichung möge folgendes Frequenzdiagramm, das ich der oben verlinkten Produktseite entnommen habe, dienen.

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JTS CM-601 - Praxis-Einsatz

Nach ein wenig Herumspielen im "Heimstudio" habe ich das JTS CM-601 bei mehreren verschiedenen Live-Situationen eingesetzt, in denen es jeweils die Funktion eines ansonsten eingesetzten "herkömmlichen" Mikros übernommen hat.

Am "bekanntesten" dürfte die Anwendung eines PZM in der Bassdrum sein. Hier ist der o. g. Grenzflächeneffekt zu vernachlässigen, dafür ist eine dichtere Mikrofonierung als mit einem "normalen" Bassdrum-Mikro möglich - einfach das CM-601 durch das Loch im Resonanzfell "einwerfen" ;). Im Frequenzbereich, in dem die Bassdrum arbeitet, besitzt das Mikro wie oben erwähnt einen nahezu linearen Verlauf, so dass es kein Problem war, mittels Kanal-EQ am Mischpult den gewünschten Klang zu formen.

Auch an einer andern Art von Schlagzeug hat das CM-601 eine gute Figur gemacht, nämlich "vor" einer Teufelsgeige. Dieses Instrument ist recht häufig bei Volksmusik/-tanz-Formationen anzutreffen. Unter Berücksichtigung des empfohlenen Platzierungs-Winkels habe ich das Grenzflächenmikro auf den Bühnenboden gelegt. Mit Stativ-Mikros ist die Abnahme aufgrund der Auf- und Abbewegungen der Teufelsgeige etwas knifflig (Overhead und zusätzliches Mikro für die kleine Trommel). Mit dem PZM hingegen war's hingegen ein Kinderspiel, das Schlaginstrument komplett zu erfassen :). Ein klein wenig die Brillanz anschieben, eine leichte Erhöhung im Bass-Bereich, und schon war der gewünschte Klang realisiert.

Zu einer weiteren Standard-Anwendung brauche ich glaube ich nicht viele Worte verlieren - dem Einsatz als Rednermikro. Die Anhebungen des Frequenzverlaufs im Präsenzbereich unterstützen hierbei die Sprachverständlichkeit. Sowohl an einem Stehpult als auch auf einem Tisch bei einzelnen Sprechern oder in einer Dialog-Szene lässt sich das CM-601 prima verwenden. Allerdings kann man dabei je nach Tischhöhe bzw. -breite durchaus an die Grenzen des Aufnahme-Winkels stoßen. Dann ist der Einsatz eines zweiten Grenzflächenmikros zu empfehlen. Positive Nebenbemerkung: Oft haben (unbedarfte) Sprecher den Drang, an einem Mikro einen Schalter zu suchen und daran herumzudrücken. Dank leuchtender Betriebs-LED war bei meinen Anwendungen allen aber sofort klar, ob man drücken musste oder nicht (nämlich letzteres :D), was mir am Mischpult manche Schweißperle erspart hat ;).

Zu guter Letzt musste das CM-601 noch bei einem älteren Akkordeonspieler mit "Mikrofon-Allergie" herhalten, der sich partout weigerte, an seinem Instrument ein Schwanenhals-System anklemmen oder ein Mikrofonstativ vor sich stellen zu lassen. Zum Glück hatte ich das Grenzflächenmikro griffbereit und habe es ihm unauffällig neben seinen Notenständer gelegt :D. So konnte ich das Instrument wenigstens überhaupt über die PA-Anlage wiedergeben, auch wenn ich dabei aufgrund der fehlenden Brillanz mit dem Gesamtergebnis nicht vollends zufrieden war. Aber dies ist auch nicht der primäre Einsatzzweck dieses speziellen PZM.


JTS CM-601 - Fazit

Für einem Straßenpreis von ca. 110 € bekommt man mit dem JTS CM-601 ein praxistaugliches, preiswertes und universell einsetzbares Grenzflächenmikro. Bei praller gefülltem Portemonnaie gibt's natürlich durchaus "edlere" Vertreter dieser Spezies von den "großen" Herstellern wie AudioTechnica, Beyerdynamic, Sennheiser, Shure etc., bei denen der Abfall in den Höhen nicht oder nicht ganz so deutlich vorhanden ist wie beim vorliegenden Exemplar aus der Einsteiger-Liga. Für den Beschaller mit schmalem Budget macht sich das günstige PZM gut im Mikrofonkoffer, und so hat das CM-601 auch den Weg in meinen Bestand gefunden :)...
 
Eigenschaft
 
Grund: Bilder aus Album verlinkt
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Hallo Wil,

Auf der Oberseite befindet sich neben einer roten LED, die den Betriebszustand signalisiert, ein Schalter/Taster mit Gummiabdeckung, dessen Funktionsweise durch einen 3-stufigen Schiebeschalter auf der Unterseite bestimmt werden kann

Ich glaube, mein erster Blick an der Stelle wäre gewesen, wo sich dieser Schalter ganz deaktivieren lässt. Scheint nicht ohne das Kappen eines Drahtes möglich zu sein? Schade.


folgendes Frequenzdiagramm

Ich kann es nicht genau herauslesen, aber der Abfall auf die 5 kHz hin scheint durchaus um die 6 dB zu sein. Das ist schon verdächtig nah an den 4...4,5 kHz, die man bei einer Bass Drum gerne für den Kick pusht. Rein von der Grafik her würde ich befürchten, dass beim Pushen diesen Bereiches dann zwangsläufig auch die Frequenzen des oberen Stimmbereiches mit angehoben werden und die BD somit dem Gesang ins Gehege kommen könnte? Könnte besonders in der Budget-Liga, wo das Mikro ja preislich interessant ist, relevant sein. Dort sind leider oft nur 3 Freuqenzbänder am Pult verfügbar, wobei die Mitte a) eine geringere Filtergüte hat als bei 4 Bändern und b) die Tiefmittenregelung fehlt, um da gegenzusteuern...
So viel in der Theorie. Hast du in der Praxis hin dieser Hinsicht was bemerkt?

MfG, livebox
 
Hallo livebox.

wo sich dieser Schalter ganz deaktivieren lässt. Scheint nicht ohne das Kappen eines Drahtes möglich zu sein?

Nein, ganz deaktivieren lässt sich der Schalter ohne Modifikation an der Elektronik leider nicht. Das könnte man je nach Anwendungsfall tatsächlich als Minuspunkt werten. Ich bin damit allerdings wie oben geschrieben problemlos zurechtgekommen. Die Konfiguration "Push To Mute" ist fast so gut wie Dauerbetrieb ohne Schalter ;).

So viel in der Theorie. Hast du in der Praxis hin dieser Hinsicht was bemerkt?

Nein, allerdings bin ich auch in der glücklichen Lage, dass mein Mischpult (A&H WZ3 16:2) 4 EQ-Bänder besitzt (davon 2 semiparametrisch). Den "Kick" schiebe ich eher im Bereich bis 4 kHz an, und der Abfall im Frequenzgang beginnt erst darüber, wenn man das anhand des nicht so ganz genauen Diagramms festmachen möchte.
 
Sogern ich Grenzfläche mag, würe ich sie für Sprache niemals verwenden. Überhalb von 4kHz sieht auch der Messschrieb nicht mehr brauchbar aus. 10db auf eine so kleine Skalierung... naja. Ich weiß es kommt vom Telefon mit 4kHz kann man Sprache übertragen, mit 8kHz besser. Aber 12k sollten da sein damit es wirklich gut wird.
Mit welchen Mics hast du verglichen?
 
Hallo anditom,

herzlich willkommen im Board!

Einen 1:1-Test mit anderen Grenzflächenmikros habe ich leider nicht durchgeführt, sondern das JTS ohne Skrupel auf die verschiedenen Situationen losgelassen, um zu schauen, ob es dafür einsetzbar ist. Und tatsächlich hat das speziell beim Redner-Einsatz recht gut funktioniert. Unterhalb von 10 kHz beträgt der Betrag der Schwankung im Frequenzverlauf (so man im denn 100% vertrauen möchte ;)) übrigens deutlich weniger als 10 dB, und der Frequenzbereich der menschlichen Stimme beträgt ja "nur" etwa 80 Hz bis 12 kHz.
Wie gesagt, man muss sich durchaus bewusst sein, in welcher Preisklasse das getestete Mikro spielt, und da hat sich das CM-601 für mich als sehr brauchbar erwiesen. Dass man für mehr Geld bessere/namhaftere Grenzflächen bekommt, ist unbestritten (s. o.)...
 
Setz einen Cut bei 12k und sag ob du einen Unterschied merkst oder nicht bei Stimme. Für mich ist der bei manchen Vokalen sehr eindeutig.

"Nur" 10db :D
 
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Hallo anditom,

ich brauche mich bzw. mein Review nicht vor Dir rechtfertigen, aber lies bitte noch einmal, was ich geschrieben habe:
Ein Abfall von deutlich weniger als 10 dB bei 12 kHz ist etwas anderes als ein HighCut bei 12 kHz. Zumal ich mehrmals ausdrücklich erwähnt habe, dass es sich um ein Mikro der Budget-Klasse handelt, das man nicht mit Konkurrenz-Produkten aus höheren Preisklassen vergleichen sollte, aber das meiner Meinung nach durchaus brauchbar ist. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, das CM-601 selbst mal auszuprobieren? Oder soll ich mal eine Sprachaufnahme mit dem Mikro machen und hier zur Verfügung stellen?
 
Hallo Wil_Riker,

10db ist verdammt viel. Ja ein Hi Cut bei 12kHz hat per Definition bei 12kHz -3db außer LR.
Und mit oftmals 24db Flankensteilheit. Das würde bei 18k dann so grob -12db machen. Das ist besser als das Mic... und sehr sehr hörbar. Natürlich man kann alles sehr verstehen für Sprache so ist es nicht. Es fehlt aber die Lebendigkeit.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich sehe du hast das als Low Budget Empfehlung gegeben. Und ich möchte es sogar probieren einfach um zu sehen wie es unter 4kHz tut. Z.b. wie du sagst für die BD.

Auf einem Rednerpult halte ich eine GF für falsch eingesetzt. Tut mir leid. Je nachdem wie groß das Pult ist verlierst du ab einer Frequenz x die durch die Pultgröße und Positionierung errechnet wird einen 6db Step mit zu wenig Grundton. D.h. in diesem Bereich wirkt es dann nicht mehr als Grenzflächen Mikro. Das kann man boosten, natürlich. Nur schon der Schalleinfallswinkel bei höheren Frequenzen macht Probleme wie man auf Achse schon bei dem mitgelieferten Schrieb sieht.
Wenn ich das Mic in die Hände krieg ohne es zu kaufen, dann schreib ich mehr. Wie gesagt für unter 4kHz sieht es gut aus.
 
Hallo nochmal,


wie gesagt, ich weiß immer noch nicht, woher Du diese 10 dB nimmst. Anhand des nicht besonders "feinen" Diagramms ist der Abfall meiner Ansicht nach deutlich geringer - was sich auch mit meinen Erfahrungen im praktischen Einsatz deckt. Hier hat sich die Grenzfläche bei den o. g. Redner-Situationen gut geschlagen, ohne dass die Sprachverständlichkeit gelitten hätte bzw. ich extreme EQ-Anhebungen vornehmen musste.
Das Hörvermögen vieler Erwachsener endet übrigens leider schon bei spätestens 15 kHz...
 
Ich sehe da wenn ich genau hinsehe in der Tat etwa 8db.

Die Messung ist jedoch sehr stark geglättet. 1/3 Octave geschätzt.
Ohne dem siehts da womöglich nicht sehr rosig.

Was die 15, ich würde eher 16k sagen, angeht. Absolute Zustimmung. Diese 4kHz als nichmal halbe Oktave über 12kHz machen einiges aus. Nicht in der Verständlichkeit (und keineswegs bei Sprache). Wohl bei Gesang in der Natürlichkeit.
Nur davor ist es ja auch noch nicht perfekt.

Dass das Mic am Rednerpult funktioniert glaube ich auch sofort. Nur sich sehe da den großen Vorteil gegenüber normalem Mic nicht. Und wenn es nicht dünn werden soll mit 6db zu wenig so grob unter 200hz musst du die GF etwas eqen
 
Gruezi.
Ich will ja nicht meckern, aber diskutiert ihr hier über ein Mikrofon, das nur einer von euch getestet hat, anhand eines vom Hersteller mitgegebenen Beispielmessgang, zu dem nicht die geringsten Eckdaten verfügbar sind? :rofl:
Eine sogenannte Grenzfläche ohne Auflage eben auf eine ausreichend dimensionierte Grenzfläche zu betreiben (respektive zu messen) führt ja zu abstrusen Ergebnissen (hat hier im Forum schon mal jemand vorgeführt).
Wenn man also nicht weiss, ob und auf einer wie grossen Auflagefläche das Mikrofon gemessen wurde ist jegliche Beurteilung völlig hanebüchen - alle sichtbaren Unregelmässigkeiten könnten sich rein aus der Dimensionierung der Grenzfläche ergeben (im Minimalfall eben aus der mikrofoneigenen Grundplatte).
Da der Hersteller nichts angibt, muss man vermuten, das Mikrofon wurde wie ein gewöhnliches Mikro oder auf einer willkürlich gewählten Grenzfläche gemessen. Gar nicht ungewöhnlich, die sogenannten Messschriebe sehr vieler Hersteller sind ja mehr ungefähre Beispielbildchen mit oft sehr willkürlichen Messbedingungen und in den meisten Fällen nur serienbezogen oder seriengemittelt und immer stark geglättet. Also seltenst aufs individuelle Mikrofon bezogen, wobei JTS die Messlatte bezüglich Serienkonstanz bekanntlich recht hoch legt für diese Preisklasse.

Um die Vorteile einer Grenzfläche in einer Rednerpultsitiuation überhaupt beurteilen zu können, muss man auch die entstehenden Nachteile bei konventionellen Mikrofonen richtig einschätzen. Allein schon die Welligkeit, die beim konventionellen Mikrofon durch Reflexion am Rednerpult entstehen können. Kammfilter über den gesamten Frequenzbereich sind da normal, während Grenzflächen das völlig vermeiden und sich eher durch die Tischfläche linearisieren.

Kurzum, ich folge hier völlig der Argumentation desjenigen, der das Mikrofon auch tatsächlich realitätsnah und praktisch erprobt hat, alles andere ist Geschwätz.

Iwan
 
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Um die Vorteile einer Grenzfläche in einer Rednerpultsitiuation überhaupt beurteilen zu können, muss man auch die entstehenden Nachteile bei konventionellen Mikrofonen richtig einschätzen. Allein schon die Welligkeit, die beim konventionellen Mikrofon durch Reflexion am Rednerpult entstehen können. Kammfilter über den gesamten Frequenzbereich sind da normal, während Grenzflächen das völlig vermeiden und sich eher durch die Tischfläche linearisieren.

Ja klar sollte man das vergleichen und auch selbst messen. Jemand der was gutes sucht und schonmal misst haut meistens etwas Kohle drauf und holt sich was ordentliches mit Namen.

Das mit dem Kammfilter muss ich widersprechen. Das ist Bullshit.
1. Das Micro ist nahe am Mund und in der Regel weiter weg vom Pult. Wenn das reflektierte Singal zurück kommt ist es 10-20db schwächer das der Direktschall. Das mach vielleicht noch eine zeitnahe Reflexion aber keinen Kammfilter mehr.
2. Das Pult wird selten im 90grad Winkel zur Fläche besprochen. Die Reflexionen gehen vor allem über 500Hz dann mit EInfallswinkel=AUsfallswinkel und damit sowieso nicht oder nur zu einem Bruchteil zum Mic zurück.

Wenn ich so ein Ding hier hätte würde ich es sofort Testen und zwar auch gegen andere nahmhafte Referenzen grade in der BD wäre das sehr interessant.
 
vor vielen Jahren war ich ganz erfolgreich mit einer kombination aus Monacor DM30 als B52shure und Monacor ECM3020 als SM91 Shure ersatz ich habe hier eine aufnahme direkt aus dem Pult da haben schon mehrere geschworen das wäre mit den shures erzeugt.
 
Halte ich für ein Gerücht (und damit den Rest für hinfällig). Das kann man so pauschal nicht sagen.

Für 90% alle Fälle ist es so. Für die meisten anderen ist es ein unerfahrener Sprecher.

Warum glaubst du, dass die bestes Sprachqualität nicht mit einem Lavaliermic erreicht werden kann...

Es kann auch sein, dass der Schalleinfall nicht aus der 0Grad Achse kommt und damit die Bündlung stark zum tragen kommt. Dadurch wird das Ergebnis schlechter. Nicht immer, das wäre ein Gerücht, aber meistens in 90% aller Fälle :great:


Egal ob GF oder normal. Gut ist es für beide nicht. Und wo liegt das Problem. Nicht bei den Mics würde ich sagen.
 

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