Brummen und Knistern: Störquellen, Abhilfe, Aufbaukonzepte

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Störquellen

Netzstörungen
Dimmer
mit Phasenanschnittsteuerung erzeugen scharfe Schaltflanken mit 50 oder 100 Hz, mit einem Spektrum das weit noch oben reicht. Normalerweise sind Dimmer entsprechend mit Filtern funkentstört. Bei billigen Fabrikaten aber eher schlecht als recht.
Wer Audioübertragung vorhat, sollte möglichst einen getrennten Stromkreis (oder Stromkreise) verwenden. Audiokabel nicht über längere Strecken parallel zu Lichtkabeln verlegen (mal abgesehen von DMX Steuerleitungen)

Funkenstrecken
sind eine fiese Sache. Meistens entstehen sie ungewollt, wirken aber weit im Stromkreis. Sie entstehen beispielsweise bei einer schlechten Steckverbindung in einer Steckdose, und das kann ein unscheinbares kleines Steckernetzteilchen sein. Prädestiniert sind hier billige Eurostecker in ausgelutschten billigen Mehrfachsteckdosen.
Glühbirnen könne auch so etwas verursachen. Durch die Wärmeausdehnung (oder das Fließen eines Zinn-Kontaktes) kann es vorkommen, daß ein Kontakt in der Fassung nicht ganz schließt. Schraubfassungen sind nun mal keine Präzisionsteile.
Der entstehende Lichtbogen erzeugt auch ganz nette Störungen. Das kann auch eine kleine Notenpultleuchte sein, die da vor sich hinflackert und bei einem großen Kozert Ärger macht. Die Störung der Audiosignale findet meist den Weg über das Netzteil eines
Gerätes in die Schaltung.
Selbst ein ganz tolles Mischpult ist dagegen nicht gefeit, wenn es so ein versautes Signal beispielsweise von einem Keyboard-Submixer bekommt.

Schaltnetzteile
werden zunehmend beliebter, haben einen hohen Wirkungsgrad und einen großen Eingangsbereich (100-240V). Außerdem sind sie klein und kompakt. Wenn sie richtig gebaut sind gibt es wegen der höheren Taktfrequenzen (üblich sind 50 kHz bis 1MHz,
der Großteil arbeitet im Bereich von 100 kHz bis 300 Khz) keine Störungen im Audiobereich.
Schlecht dimensionierte Schaltnetzteile können bei Teillast jedoch in einen intermittierenden Betrieb übergehen, und der kann sich im hörbaren Bereich einstellen. Der intermittierende Betrieb erhöht den Wirkungsgrad bei geringer Last.
Netzseitig haben Schaltnetzteile üblicherweise ein Netzfilter, um Rückwirkungen in das Stromnetz zu verhindern. Die Störstrahlung wird bei der Abnahme gemessen und muß unter einem bestimmten Grenzwert liegen (englisch heißt das "conducted emission").

Potentialdifferenzen durch Schutznullung und Leitungswiderstand
können zu Brummen führen.
Nur zur Wiederholung:
Es gibt hauptsächlich 2 Verschaltungen der Netzstominstallation. (Übersicht siehe http://de.wikipedia.org/wiki/TN-System)
Zur Zeit Vorschrift und üblich ist die Schutzerdung mit 3 Leitern,
bei der ein Leiter die Phase hat (P, braun oder schwarz) einer den Nulleiter (N, blau) und einer die getrennte (schutz-) Erde (PE, gelb-grün). (im Wikipedia Artikel ist das das TNCS Netz oder TNS Netz, Phase ist einer der 3: L1, L2 oder L3)
Daneben gibt es aber auch ältere Gebäudeinstallationen mit Schutznullung. Dabei wird nur die Phase und die Erde=Schutzerde verteilt. In der Steckdose wird dann der eine Steckkontakt mit der Phase verbunden, der andere Steckkontakt (früher im Sprachgebrauch: Null heute: PEN) zusammen mit dem Schutzkontakt angeschlossen.
Gerade bei dieser älteren 2. Variante kann es Probleme geben, wenn Geräte an 2 verschiedenen Steckdosen im Raum angeschlossen und zusammen verschaltet werden.
(im Wikipedia Artikel ist das das TNC Netz, Phase ist einer der 3: L1, L2 oder L3). Das Kabel in der Wand ist kein idealer Leiter, sondern hat einen (kleinen) Widerstand. Dennoch können darüber einige Volt abfallen, wenn der Stromkreis belastet ist. Sicherheitstechnisch ist das noch OK, es entstehen keine gefährichen Berührspannungen.
Wird nun aber ein anderes Gerät an eine andere Steckdose im Raum angeschlossen und mit dem ersten verschaltet (Beispiel Mischpult-Aktivbox), so haben die Massen der beiden Geräte duch diesen Spannungsabfall ein unterschiedliches Potential.
Sind das mehrere Volt, so kann es sein, daß selbst die Gleichtaktunterdrückung eines symmetrischen Eingangs nicht mehr ausreicht bzw. so weit aus seinem zulässigen Arbeitspunkt verschoben ist, daß sich ein deulich hörbares Netzbrummen einstellt.
Das hier ist eine Masseschleife, und zwar eine mit richtig viel Wumms weil hier Lastströme mit deutlichem Spannungsabfall in einem Teil der Schleife im Spiel sind.
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Masseschleifen
entstehen, wenn die Masse von miteinander verschalteten Geräten sowohl über die Signalmasse als auch über die Schutzerdung verbunden wird. Die von der Masseschleife aufgespannte Fläche wirkt nun als Antenne. Der eingekoppelte Ringstrom kann sich durch Übersprechen auf das Signal als Brummen bemerkbar machen.
Oft wird aus Angst vor derartigen Masseschleifen irgendwo ein Schutzleiter abgeklebt oder eine Schirmung eines Audiokabels unterbrochen.
Ersteres ist im Falle eines Defekts Lebensgefährlich, das Zweite ist unklug. Wenn schon, dann sollten die Trennungen mit einem Übertrager erfolgen. Generell wird die Wirkung von Masseschleifen stark überschätzt.
Bei kleinen Schleifen und niederohmigen Übertragungsleitungen sowie symmetrischer Übertragung passiert meist ohnehin gar nichts.
Besser ist es, eine möglichst kurze, gut leitende Masse zwischen zusammen verschalteten Geräten zu haben, beispielsweise in einem Rack. Mehr dazu weiter unten bei praktischen Aufbautipps.

Handy, Funkeinstrahlungen
Die hochfrequente Strahlung wird eigentlich nie direkt ins Audio-Signal übertragen. Was hier passiert ist, daß durch die hochfrequente Einstrahlung ein aktives Bauteil soweit aus seinem Arbeitspunkt verschoben wird, daß eine Demodulation stattfindet. So beispielsweise das typische Gegacker von Handys, die gerade eine Verbindung aufbauen. Hier wird Hochfrequenz gepulst, und das in einem Rhythmus, der hörbar ist.
Abhilfe schafft hier ein HF Entstörfilter (bei Analogeingängen) oder ein schmaler Bandpaß (Antenneneingang von Funkmikros etc.) Am besten ist das schon im betroffenen Gerät eingebaut, nachrüsten wird sehr schwierig oder wirkt nicht an der richtigen Stelle.

Magnetische Einkopplungen
Streufelder von Transformatoren
Das können interne Netztransformatoren in Geräten sein aber auch
herumliegende einfache Netzgeräte.
Röhrenbildschirme
mit einer Elektronenstrahlröhre haben starke Ablenkmagneten. Die Vertikalablenkung (50 Hz) und die Horizontalablenkung (etwa 15 kHz) können in Audioleitungen einstreuen.
Leuchtstofflampen mit ihren Drosselspulen erzeugen auch ein weitreichendes Streufeld.

Anfällig für magnetische Störungen sind Audiotransformatoren (DI-Boxen und Line Übertrager) wenn sie magnetisch schlecht geschirmt sind sowie magnetische Tonabnehmer von E-Gitarren und Bässen. Single Coil Abnehmer sind wesentlich anfälliger als Humbucker, die durch ihre gegenläufigen Wicklungen (bei gegenläufig gepolten Magneten) ein eingestreutes Störsignal auslöschen.
- Magnetische Einstreuungen sind schwer zu schirmen
Bei magnetischen Tonabnehmern empfehlen sich Humbucker. Es gibt schmale Humbucker in der Größe von Single Coil Abnehmern. Gute dynamische Mikrofone haben in der Regel Brummkompensationsspulen.
Bei Audiotransformatoren kann man mit einer Mu-Metall Schirmung noch so manches auffangen. Ein reines Blechgehäuse hilft oft nicht.

Schlechte Laptop-Netzteile
davon hört man immer wieder. Dafür gilt alles, was oben über Schaltnetzteile steht.
Gezüchtet sind die auf kleine Bauform und besten Wirkungsgrad.
Hier gibt es kein Patentrezept. Manchmal hilft ein Line-Übertrager oder eine DI Box, um ein Brummen zu vermeiden. Oder eine externe Soundkarte über USB.
Ganz fein ist natürlich eine optische Übertragung vom Computer auf einen Wandler, der im Audio-Stromkreis sitzt. Der billigste mir bekannte ist der Behringer Ultramatch http://www.musik-service.de/behringer-src-2496-ultramatch-prx395662459de.aspx mit optischem S/PDIF und symmetrischen Ausgängen).
Oft hilft es auch, den Laptop einfach auf Akku laufen zu lassen (wenn es die Laufzeit zuläßt) oder ein anderes Netzteil zu verwenden.

Wackelkontakte an Audiokabeln
kennt vermutlich jeder. Ich möchte zunächst auf 2 extreme Fälle hinweisen.
Tritt ein Wackelkontakt auf einer Mikrofonleitung mit Phantomspeisung auf so gibt das gewaltige Schläge. Genauso ist es bei Taschensendern von Funkmikrofonen bei Headsets und Lavaliermikrofonen. Die Mikrofonkapseln sind hier Kondensatorkapseln mit Tonaderspeisung, selten mit Fernspeisung über eine extra Ader.
In beiden Fällen geht eine Versorgunsgsspannung zusammen mit einem sehr kleinen Audiosignal über eine Leitung. Bei einem Wackelkontakt gerät nun der Hub verursacht von einer Versorgungsunterbrechung auf den Audioeingang und wird dort zu einem riesigen Knall verstärkt. (Sehr vereinfacht ausgedrückt)

Dann kann es sein daß entweder die Signalader oder die Masse eine Unterbrechung haben.
Oft ist es ein Ermüdungsbruch, der möglicherweise noch kapazitiv überkoppelt. In diesem Fall ist das Signal bei einem Signaladerbruch stark höhenlastig und leiser. Wenn man das versucht durch mehr Verstärkung auszugleichen wird oft auch der Netzbrumm mitverstärkt.
Bei einem Massebruch ist das Signal meist mit einem unerträglichen Netzbrumm überlagert. Gelegentlich kommt es vor, daß dieser Brumm beim Berühren eines betroffnen Gerätes lauter wird.
Abhilfe: Kabel ersetzen oder reparieren. Brüche treten in den meisten Fällen in der Nähe der Steckverbinder auf. Dort wird das Kabel am stärksten belastet (Zug und Knickbelastung). Oft hilft es, das Kabel 10 - 50 cm am Stecker abzuschneiden und den Stecker neu zu montieren. (Ok, die 50 cm werden bei Patchkabeln schwierig ;))
 
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Aufbaukonzepte
Ich möchte die einfachsten Aufbaukonzepte vor allem für kleinere Anlagen vorstellen, da dies der
zahlenmäßig häufigste Fall ist und oft auch unerfahrene Laien dies vornehmen.
Eine Garantie, daß es keine Probleme gibt, kann ich nicht geben, aber die schlimmsten Fehler lassen sich so vermeiden.

Kleine Anlagen:
Bei einer Gesamtleistung unter 3600 Watt (sicherheitshalber unter 2500 Watt, um Einschaltprobleme von Ringkerntrafos mit zu berücksichtigen) empfiehlt sich der Aufbau in Stern oder Baumstruktur ausgehend von einer einzigen Steckdose.
(Ja, ich weiß, 230V*16A=3680W. Und ich weiß auch warum ein Ringkerntrafo beim Einschalten in der falschen Phasenlage eine Sicherung wirft)

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Große Anlagen:
Wenn möglich bei jedem Stromkreiswechsel die Audioleitungen per Übertrager entkoppeln.

Es muß übrigens nicht unbedingt alles entkoppelt werden, damit es nicht brummt. Oft geht es auch ohne. Trotzdem hier einige Regeln, wie und wo man sinnvoll entkoppelt, sprich die notwendigen Übertrager platziert.

Ansatz: Mischpult und Siderack sind an einem Stromkreis. Das Multicore und die Stagebox zählen mit dazu. Die Mikrofone sind auch mit "drin", mit Mikrofonen abgenommene Verstärker automatisch entkoppelt, wenn man nicht über das Mikrofonkabel eine Verbindung zur Masse des verwendeten Verstärkers herstellt.

Direkt eingespielte Signale (Keyboard, E-Drum oder Gitarre über Modelling Amps) werden per Übertrager (Line-Übertrager oder eine DI Box https://www.musiker-board.de/vb/faq...ager-line-bertrager-di-boxen.html#post3006456) an die Stage Box gegeben. Amp-Racks werden per Line-Übertrager angefahren, ebenso Monitore.
Wenn mehrere aktive Monitore an einer Steckdose angeschlossen sind und per XLR Daisy Chain verbunden sind, reicht in der Regel ein Übertrager zwischen Stage Box und der ersten Box.

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Generelle Tips

Keine gemeinsame Sache mit dem Licht!
Wenn immer möglich einen eigenen Stromkreis für das Audio Equipment verwenden. (Siehe oben, Dimmer, Funkenstrecken)

kurze Kabel verwenden, sowohl bei Audioleitungen als auch bei den Netzkabeln
Auf eine gute gemeinsame Masse achten.

Sternverteilung der Stromversorgung
Möglichst alle gemeinsam verschalteten Geräte im gleichen Netz-Stromkreis

Bei Wechsel zu anderem Stromkreis DI-Box oder Line-Übertrager einsetzen

Übertrager weit entfernt von Netztransformatoren oder anderen magnetischen
Störern anbringen.

Achtung: schon eine Verletzung der Regeln kann ausreichen, um einen Brumm zu bekommen, den man nicht los wird.
Ein Beispiel:
alles korrekt aufgebaut, Amprack mit Line-Übertrager entkoppelt, aber die RS232 Schnittstelle zum Controller über den Laptop bildet noch eine Masseschleife.
 
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Symmetrische übertragung, Impedance Balanced

Symmetrische Übertragung ist vorzuziehen, wenn immer möglich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Signalübertragung
Der wesentliche Effekt ist, daß die Gleichtaktunterdrückung der Eingangsstufe
eingestreute Störungen deutlich unterdrückt (40 - über 50 dB)
Mehr ist dazu nicht zu sagen, die Übertragungsart ist zu Recht weit verbreitet und anerkannt.

Impedance balanced (manchmal auch Pseudo-differenzielle Übertragung)
ist eine nette Spielart, die man ausnutzen sollte, wenn der Empfänger einen differentiellen Eingang hat.
Viele Mischpulte (Mackie, Yamaha, Behringer, Tapco etc.) bieten an ihren Aux-Ausgängen einen derartigen Ausgang an.
Der Trick: der Ring der Klinkenbuchse hat den Gleichenwiderstandswert wie der Serienwiderstand von Ausgangs-Operationsverstärker zum Ausgang. Der Serienwiderstand hinter dem Operationsverstärker entkopplet den Ausgang von der Leitung und verhindert hohe Kurzschlußströme und ein Schwingen bei zu großer kapazitiver Belastung.
Nun der eigentliche Trick: Beide Leitungen sehen an der Quelle die selbe Impedanz. Eine eingestreute Störung erzeugt (bei symmetrischer Impedanz des Empfangers) auf beiden Leitungen ein ziemlich exakt gleich großes Störsignal. Durch die meist sehr hohe Gleichtaktunterdrückung des Empfängers wird die Störung ausgeblendet. Das Nutzsignal ist auf der + Ader während die Masse-Referenz auf der - Ader liegt. Es wird einfach verstärkt.
Ich kann diese Art der Übertragung aus eigener Erfahrung sehr empfehlen.
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Eigenbau für DJs:
Bei Ausgängen die diese Möglichkeit nicht haben, kann man die symmetrische Leitung vom
Eingang des Empfängers bis zum Ausgang des treibenden Gerätes führen und dort Masse und
(-) Ader im Stecker verbinden.
Noch eleganter ist es, einen kleinen Adapter zu bauen, z.B. Cynch nach XLR (m)
Man schaut im Handbuch (z.B. des DJ Mixers) nach, wie groß die Ausgangsimpedanz ist.
Dann besorgt man sich zwei (Strereo) derartige Widerstände, zumindest so nah wie möglich
an diesem Wert und but sich einen Adapter
Cynch-Masse -> XLR Pin 1
Cynch-Masse -> Widerstand in Reihe nach XLR Pin 3
Cynch-Stift -> XLR Pin 2
Bei einem kurzen Adapterkabel (10-20 cm) kann der Widerstand natürlich
auch einfach im XLR-Stecker zwischen Pin 1 und 3 geschaltet werden, da ist mehr Platz
und weniger Gefummel als im Cinch Stecker
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Betrieb mit Übertrager:
Treibt ein derartiger Ausgang einen passiven Übertrager, sollte der Ausgang allerdings über den Übertrager direkt nach Masse arbeiten, da der zusätzliche Widerstand am Ring nach Masse sonst den Übertrager unnötig bedämpft, was den Frequenzgang beeinflußt.
 

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Der Kopfhörer-Ausgang - Trick (Sehr niederohmige Übertragung)

Ein Kopfhörer-Ausgang kann eine sehr niederohmige Last treiben, bis hinunter zu beispielsweise 32 Ohm, auch bis 8 Ohm. Das kann man ausnutzen, um die gesamte Übertragung sehr niederohmig auszulegen, z.B. durch einen parallelen niederohmigen Abschlußwiderstand am Empfänger. Verstärkt werden Eingangsspannungen. Um eine Störspannung zu erzeugen, müssen Störungen einen höheren Strom liefern, als bei einem hochohmigen Abschluß, und daruf beruht der Trick.
Wie geht's?
Man verwendet den Kopfhörerausgang des Geräts (Z.B. CD Spieler, Keyboard, Bodentreter (die Zoom G2 Serie hat einen kombinierten Kopfhörer-Line Ausgang) oder sonstiges) und baut sich am Eingang des Empfängers einen niederohmigen parallelen Abschlußwiderstand. Entweder kommt der in den Stecker oder wird (wie bei meinem Yamaha Mischpult) als Blindstöpsel auf einen parallelen Eingang gesteckt. Ich verwende als Kompromiß etwa 500 Ohm gegen Masse.
Es ist erstaunlich: selbst wenn das Kabel offen ist (vom Sender abgezogen, nur am Empfänger eingesteckt) kann man die Spitze des Klinkensteckers berühren und anstatt eines wahnsinnig lauten Brumms hört man nur einen sehr, sehr leisen.
* Hilft gegen eingestreute Störungen auf langen Kabeln
* Hilft nur begrenzt bei Masseschleifen
* Hilft gar nicht, wenn der Kopfhörererausgang von einem schlechten Verstärker getrieben wird,
dann hat man vielleicht weniger Übertragungsstörungen aber evenutell das völlig verrauschte
Signal des Kopfhörerausgangs.
Ich verwende die Methode von der Soundkarte des PC (extern, M-Audio Transit USB) zum Mischpult
mit im Stecker eingebauten Widerständen und vom Zoom A2 zum Mischpult. Bei meinem Mischpult sind an 2 Kanälen Klinkenstecker und Cynch Buchsen hart parallel geschaltet, da kommt ein den Klinkeneingang das Signal und auf den Cynch Eingang der Abschlußstöpsel (je 511 Ohm zwischen Masse und Spitze).
 

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Und zu guter Letzt: die bitte an einen Mod, daß Thema in die FAQ zu verschieben. Danke.

Ich hoffe, es hilft vielen weiter.
Gruß
Christoph

Edit by Witchcraft: Ist somit geschehen.

Vielen Dank für deine Mühe, Christoph :great:
 
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Jetzt kramt der Boardbetreiber meinen über 10 Jahre alten Thread wieder raus ;)

Vieles gilt ja noch, aber manches hat sich seither geändert.

Es gibt jetzt vielfach die Stage Box Mixer bzw Rackmixer, die auf der Bühne stehen. Oder digitale Mischpulte, die per Tablet aus dem Publikumsbereich fernbedient werden.
Das erleichtert vieles, weil die langen Multicores wegfallen.

Seit ich mit dem XR18 unterwegs bin, entfallen oft sogar die DI Boxen, weil ja alles auf der Bühne steht und keine Multicores mehr nötig sind.
Netterweise hat eine LAN Verbindung eine isolierte Verbindung (da sind auch Übertrager drin), also quasi eine galvanische Trennung wie mit einer DI Box, und das sogar als Standard.

Auch beim Licht hat sich viel getan. Statt Dimmerpacks und langen Leitungen werden heute LED Scheinwerfer verwendet. Damit entfallen viele dicke und lange Leitungen, die durch die Phasenanschnittsteuerung harte Flanken bei hohen Strömen haben und damit Störpotential. LED Scheinwerfer takten nur nochinnerhalb des Gehäuses und wenn die ein ausreichend gutes Netzfilter haben, stört da nichts.

Fazit: heute ist es viel leichter als vor 10 Jahren.

---
und es erinnert mich wieder daran, dass unser Ex Mod Witchcraft inzwischen verstorben ist :mad:
 
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Ich habe mir letztens ein Sirren (um es vom 50Hz Brummen zu unterscheiden) über deine CAT6E Leitung (digitales Multicore) eingefangen. Erst als ich das FOH per Kabeltrommel auf den Bühnenstrom legte, war es weg. Unmögliche Tatsache? (Pult: A&H Qu24, Stagebox AR2412, Kabel ProSnake CAT6E 50m)

In der Venue war allerdings eine sehr fragwürdige altertümliche Lichtanlage in Betrieb, die auf alles einstreuen wollte, was nicht bei drei auf Masse geschaltet war. ;-) Ich habe alles versucht… erfolglos, Gitarren- und Bass-Verstärker sirrten munter weiter.
 
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Ein digitales Multicore muss nicht unbedingt potentialgetrennt sein. Digitalsignale kann man ja auf unterschiedliche Art und Weise übertragen. Das Kabel hat einfach 4 symmetrische Kabelpaare mit einem Wellenwiderstand von etwa 100 Ohm, die je nach Stecker bis zu 1 Gbit/s taugen.

Bei LAN ist es jedenfalls Teil der Norm, dass da Übertrager drin sind.
LAN_Uebertrager.png


links die zur Potentialtrennung Richtung Stecker (an den Pins 1,3, 6, 8), die Übertrager rechts sind zusätzlich zur Gleichtaktunterdrückung von Störsignalen da.
 
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Allen&Heath verwendet Ethernet, soweit ich weiß OSI Layer 2 und mit passenden Switches auch entsprechend verschaltbar. Macht halt keinen Sinn meistens. Deswegen hat mich die Störung nachhaltig beschäftigt, aber ich bin noch auf keinen grünen Zweig gekommen mit meinen Überlegungen.

Was ist bei LAN die Norm zur Massenverschaltung? Ist das bei EtherCon-Steckern irgendwie anders als normal?
 
10 Jahre alt oder nicht, sehr informativ und gut erklärt. Vieles wusste ich noch gar nicht und habe kleine Störgeräusche meist ignoriert, weil mir die Suche zu aufwändig war - und massive Störgeräusche hatte ich noch nicht. Aber mal ein Anreiz meinen Aufbau (daheim) nochmal durchzugehen und zu checken.
Auch wenn sich vieles technisch getan hat, nicht alle Geräte und Schaltungen sind uptodate - so ein hilfreicher Input ist immer gold wert. :great: Danke :prost:
 
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