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Cudo
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Nachdem ich die 26 verschiedenen Beiträge die mittlerweile zum Thema Pentatonik in diesem Forum geschrieben wurden überflogen habe, stellte ich fest, dass es trotzdem noch sehr viele offene Fragen zu diesem Thema gibt. Darum möchte ich an dieser Stelle ein paar Überlegungen und Anregungen zur Anwendung pentatonischer Tonleitern, bzw. pentatonischer Akkorde, vorstellen. Ziel ist es herauszufinden welche pentatonischen Tonleitern, bzw. pentatonischen Akkorde, in einer bestimmten Situation als Klangteppich eingesetzt werden können.
Wie sich die Pentatonik (als verkürzte Heptatonik) aufbaut konnte man schon in einem früheren Beitrag von mir lesen. Zum besseren Verständnis möchte ich diesen Beitrag hier in überarbeiteter Form noch einmal kurz vorstellen.
Pentatonik ist eine 5-stufige Tonfolge. Theoretisch ist jede beliebige Fünftonreihe eine pentatonische Tonleiter. In der Praxis jedoch bezieht man sich allerdings hauptsächlich auf Fünftonreihen die aus der Dur Tonleiter abgeleitet sind.
Dabei unterscheidet man wiederum prinzipiell zwischen anhemitonischer (ohne Halbtöne) und hemitonischer (mit Halbtönen) Pentatonik.
Konstruktion einer Pentatonischen Tonleiter:
Platziert man fünf in Quintabständen übereinander geschichtete Töne innerhalb einer Oktave, erhält man eine pentatonische Tonleiter. (Anmerkung: Würde man sieben in Quintabständen übereinander geschichtete Töne innerhalb einer Oktave platzieren, erhielte man eine heptatonische Tonleiter, z.B. unsere Dur Tonleiter.)
Handelt es sich dabei ausschließlich um reine Quinten spricht man von der Dur (oder auch anhemitonischen) Pentatonik. Bei gemischten Quinten (rein und vermindert) erhält man eine hemitonische Pentatonik. Letztere haben jeweils Eigenamen.
So weit zur Konstruktion. Dazu nun ein praktisches Beispiel in C Dur.
Um systematisch vorzugehen, fangen wir unsere übereinander gelegten Quinten auf der tiefstmöglichen reinen Quinte der Durtonleiter an. Das ist die Quinte vom Grundton der Subdominante zum Grundton der Tonika. In C Dur wäre das die Quinte F C. Von F aus aufwärts spielen wir nun vier übereinander liegende Quinten. Das wären also die Töne F C G D A. Ordnen wir diese Tonreihe wie oben beschrieben innerhalb des Raumes einer Oktave an kommt folgende Tonfolge zustande: F G A C D. Es ist die F Dur Pentatonik. Natürlich kann diese Tonfolge auch mit dem Ton G beginnen: G A C D F. Man spricht dann vom 2.Modus der F Dur Pentatonik. Beginnt man mit dem Ton A erhält man den 3. Modus etc Somit kann eine pentatonische Tonleiter in 5 verschiedenen Modi gespielt werden. Diese Modi werden fälschlicherweise oft als Pattern bezeichnet. Oft wird auch der 5. Modus als Moll Pentatonik bezeichnet. Dazu aber später mehr.
Nun zurück zu C Dur. Als nächstes fangen wir bei dem Ton C an die vier Quinten übereinander zu legen. Resultat: C G D A E. Legen wir diese fünf Töne wieder innerhalb einer Oktave auf engstem Raum erhalten wir:
C D E G A. Also die C Dur Pentatonik. Auch daraus können wir wieder fünf Modi ableiten.
Der nächste Schritt wäre ab dem Ton G vier Quinten übereinander zu legen. Resultat: die G Dur Pentatonik.
Aus dem Tonmaterial der C Dur Tonleiter (heptatonisch) erhielten wir bisher also 3 verschiedene Dur Pentatonik Tonleitern; nämlich die F Dur, C Dur und G Dur Pentatonik. Die Grundtöne dieser sind übrigens auch die drei Hauptstufen der Tonart, nämlich Sub-Dominante, Tonika und Dominante. Zufall? Bestimmt nicht!
Als nächstes nehmen wir den Ton D und bauen auf diesem wiederum vier übereinander liegende Quinten auf. Resultat: D A E B F. Wir ordnen die fünf Töne wieder innerhalb einer Oktave an. D E F A B.
Wir haben an dieser Stelle die erste hemitonische Pentatonik erhalten (Halbton zwischen E und F)! Wie anfangs erwähnt erhalten die hemitonischen Pentatonik Tonleitern Eigennamen. Im vorliegenden Fall heißt die Tonleiter KUMOI (=japanisch). . Auch diese hat natürlich wieder fünf Modi. KUMOI wird von vielen Musikern auch als die eigentliche Moll Pentatonik bezeichnet. Die dazu führenden Überlegungen basieren auf folgender Tatsache:
D E F# A B = Dur Pentatonik
D E F A B = Moll Pentatonik
Beim näheren Hinsehen kann man sich einer gewissen Logik nicht verwehren. Aber wie schon an anderer Stelle gesagt, über Namensgebung zu diskutieren bringt relativ wenig und so wird eben von vielen Musikern der 5. Modus einer Dur Pentatonik weiterhin als Moll Pentatonik bezeichnet.
Unser nächster Ton auf dem wir die vier Quinten übereinander legen heißt A. Resultat: A E B F C. Auf Oktavraum zusammengelegt ergibt das: A B C E F. Name: HIRAJOSHI (=japanisch).
Die nächste Quintreihe wäre: E B F C G. Auf Oktavraum zusammengelegt: E F G B C. Name: PELOG(=indonesisch). Diese beinhaltet übrigens als einzige zwei Halbtonschritte.
Die letzte Quintreihe wäre ab dem Ton B. Es verhält sich allerdings so, dass in diesem Fall die erste Quinte ( B F) einen Tritonus (verminderte Quinte) darstellt. Besteht in einer Tonleiter vom Grundton aus aufwärts eine verminderte Quinte, so wirkt sich das auf den gesamt Sound dieser Tonleiter immer destabilisieren aus. (siehe Lokrisch). Diese letztere Pentatonik wird daher nur sehr selten verwendet und ist für uns an dieser Stelle nicht von Bedeutung.
Demzufolge gibt es also anhemitonische (ohne Halbtöne) und hemitonische (mit Halbtönen) Pentatonik. Die hemitonische Pentatonik, und damit meine ich hauptsächlich die Kumoi, wollen wir uns nicht vorenthalten, da sie absolut vielseitig einsetzbar ist; und das sowohl als Tonleiter als auch als Tonmaterial zum Bilden von Akkorden. Beschäftigen wir uns nun aber zunächst mit der ersten Art, also mit anhemitonischer Pentatonik.
In einer Dur Tonleiter bauen sich diese anhemitonischen pentatonischen Tonleitern jeweils von den 3 Hauptstufen aus auf. In Melodisch Moll finden wir sie nur 1-mal und zwar auf der IV Stufe und in Harmonisch Moll ist sie nicht anzutreffen. Dazu ein Beispiel:
Die C Pentatonik baut sich auf der:
I Stufe in C Dur,
IV Stufe in G Dur,
IV Stufe in G Melodisch Moll
und der V Stufe in F Dur auf.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten um aus dem Tonmaterial einer pentatonischen Tonleiter Akkorde zu bilden.
1. Zum einen kann man sich auf das Tonmaterial einer einzigen Pentatonik beschränken.
Die Vorgehensweise hierzu wäre:
Man nehme nur jeden 2. Ton der entsprechenden Pentatonik und lege die einzelnen Töne vertikal, d.h. als Akkord aufgeschichtet, übereinander.
Beispiel:
Tonmaterial = C Pentatonik (C, D, E, G, A, C, D, E, G etc.). Der Akkordaufbau von unten nach oben wäre demzufolge:
C E A D G
Dieser Akkord kann natürlich auch 3- bzw. 4-stimmig gespielt werden. Übrigens, das Maximum an Stimmen (ohne Verdopplung) bei pentatonischen Akkorden beträgt natürlich 5. Der Akkord kann außer in seiner Grundlage noch in 4 verschiedenen Umkehrungen gespielt werden. Die 5 Modi einer Pentatonik kommen also auch in Akkordform vor.
Wie kann nun der Akkord C E A D G, bzw. die Tonleiter C, D, E, G, A eingesetzt werden? Diese Frage ist berechtigt, denn es kommen weit mehr als die 4 oben erwähnten Stufen für diese Akkorde/Tonleiter zur Anwendung in Frage.
Um das herauszufinden müssen wir nun alle Stufen von C Dur, G Dur, F Dur und G Melodisch Moll mit der C Pentatonik abgleichen um Bildung von b9 Intervallen auszuschließen. Die Stufen deren avoid Note mit einer der fünf Töne unserer C Pentatonik übereinstimmt scheiden von vornherein aus.
Anmerkung: Da ich die Kenntnis über Bestimmung von avoid Notes hier voraussetze, erspare ich mir jegliche Erläuterungen zu diesem Vorgang.
Eine weitere Einschränkung zum Einsetzen als Akkord wäre, dass zwei der fünf Töne unserer Pentatonik die Guidetones der entsprechenden Stufe darstellen sollten. Ist dies nicht der Fall, klingt der Akkord unbestimmt und repräsentiert nicht unbedingt den Charakter der entsprechenden Stufe.
Anmerkung: Als Guidetones gelten hierbei Terz/sus4, b5 und Sexte/Septime des jeweiligen Akkordes.
Auf folgenden Stufen wäre der Akkord C E A D G bzw. die Tonleiter C, D, E, G, A einsetzbar:
Beispiel: für Bbmaj7/9/#11/13 würde sich folgende Umkehrung empfehlen: A D G C E. Erklärung: A und D sind die Guidetones von Bbmaj7/9/#11/13 und liegen dementsprechend unten. G, C und E sind die Tensions in den oberen Stimmen.
Weiterhin kann man sagen dass die Tonleiter C, D, E, G, A über folgenden Akkorden gespielt werden kann:
C6, C7, D-7, D7sus4, E-7b5, F6, Fmaj7, F#7alt, G7sus4, G-6, A-7/11, Bb6, und Bbmaj7. Grundlage für diese Selektion ist unter anderem auch die Vermeidung von b9 Intervallen. (Deshalb z.B. auch kein Cmaj7.)
2. man kann nun aber Akkorde auch aus dem Tonmaterial mehrerer pentatonischer Tonleitern bilden, (Mixed Pentatonic Voicings)
Die Vorgehensweise hierzu wäre:
Bevor ich hier nun weiter schreibe werde ich erst einmal die Resonanz zu diesem Thema abwarten. Fragen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen werden mit Spannung erwartet.
Ciao
CUDO
Wie sich die Pentatonik (als verkürzte Heptatonik) aufbaut konnte man schon in einem früheren Beitrag von mir lesen. Zum besseren Verständnis möchte ich diesen Beitrag hier in überarbeiteter Form noch einmal kurz vorstellen.
Pentatonik ist eine 5-stufige Tonfolge. Theoretisch ist jede beliebige Fünftonreihe eine pentatonische Tonleiter. In der Praxis jedoch bezieht man sich allerdings hauptsächlich auf Fünftonreihen die aus der Dur Tonleiter abgeleitet sind.
Dabei unterscheidet man wiederum prinzipiell zwischen anhemitonischer (ohne Halbtöne) und hemitonischer (mit Halbtönen) Pentatonik.
Konstruktion einer Pentatonischen Tonleiter:
Platziert man fünf in Quintabständen übereinander geschichtete Töne innerhalb einer Oktave, erhält man eine pentatonische Tonleiter. (Anmerkung: Würde man sieben in Quintabständen übereinander geschichtete Töne innerhalb einer Oktave platzieren, erhielte man eine heptatonische Tonleiter, z.B. unsere Dur Tonleiter.)
Handelt es sich dabei ausschließlich um reine Quinten spricht man von der Dur (oder auch anhemitonischen) Pentatonik. Bei gemischten Quinten (rein und vermindert) erhält man eine hemitonische Pentatonik. Letztere haben jeweils Eigenamen.
So weit zur Konstruktion. Dazu nun ein praktisches Beispiel in C Dur.
Um systematisch vorzugehen, fangen wir unsere übereinander gelegten Quinten auf der tiefstmöglichen reinen Quinte der Durtonleiter an. Das ist die Quinte vom Grundton der Subdominante zum Grundton der Tonika. In C Dur wäre das die Quinte F C. Von F aus aufwärts spielen wir nun vier übereinander liegende Quinten. Das wären also die Töne F C G D A. Ordnen wir diese Tonreihe wie oben beschrieben innerhalb des Raumes einer Oktave an kommt folgende Tonfolge zustande: F G A C D. Es ist die F Dur Pentatonik. Natürlich kann diese Tonfolge auch mit dem Ton G beginnen: G A C D F. Man spricht dann vom 2.Modus der F Dur Pentatonik. Beginnt man mit dem Ton A erhält man den 3. Modus etc Somit kann eine pentatonische Tonleiter in 5 verschiedenen Modi gespielt werden. Diese Modi werden fälschlicherweise oft als Pattern bezeichnet. Oft wird auch der 5. Modus als Moll Pentatonik bezeichnet. Dazu aber später mehr.
Nun zurück zu C Dur. Als nächstes fangen wir bei dem Ton C an die vier Quinten übereinander zu legen. Resultat: C G D A E. Legen wir diese fünf Töne wieder innerhalb einer Oktave auf engstem Raum erhalten wir:
C D E G A. Also die C Dur Pentatonik. Auch daraus können wir wieder fünf Modi ableiten.
Der nächste Schritt wäre ab dem Ton G vier Quinten übereinander zu legen. Resultat: die G Dur Pentatonik.
Aus dem Tonmaterial der C Dur Tonleiter (heptatonisch) erhielten wir bisher also 3 verschiedene Dur Pentatonik Tonleitern; nämlich die F Dur, C Dur und G Dur Pentatonik. Die Grundtöne dieser sind übrigens auch die drei Hauptstufen der Tonart, nämlich Sub-Dominante, Tonika und Dominante. Zufall? Bestimmt nicht!
Als nächstes nehmen wir den Ton D und bauen auf diesem wiederum vier übereinander liegende Quinten auf. Resultat: D A E B F. Wir ordnen die fünf Töne wieder innerhalb einer Oktave an. D E F A B.
Wir haben an dieser Stelle die erste hemitonische Pentatonik erhalten (Halbton zwischen E und F)! Wie anfangs erwähnt erhalten die hemitonischen Pentatonik Tonleitern Eigennamen. Im vorliegenden Fall heißt die Tonleiter KUMOI (=japanisch). . Auch diese hat natürlich wieder fünf Modi. KUMOI wird von vielen Musikern auch als die eigentliche Moll Pentatonik bezeichnet. Die dazu führenden Überlegungen basieren auf folgender Tatsache:
D E F# A B = Dur Pentatonik
D E F A B = Moll Pentatonik
Beim näheren Hinsehen kann man sich einer gewissen Logik nicht verwehren. Aber wie schon an anderer Stelle gesagt, über Namensgebung zu diskutieren bringt relativ wenig und so wird eben von vielen Musikern der 5. Modus einer Dur Pentatonik weiterhin als Moll Pentatonik bezeichnet.
Unser nächster Ton auf dem wir die vier Quinten übereinander legen heißt A. Resultat: A E B F C. Auf Oktavraum zusammengelegt ergibt das: A B C E F. Name: HIRAJOSHI (=japanisch).
Die nächste Quintreihe wäre: E B F C G. Auf Oktavraum zusammengelegt: E F G B C. Name: PELOG(=indonesisch). Diese beinhaltet übrigens als einzige zwei Halbtonschritte.
Die letzte Quintreihe wäre ab dem Ton B. Es verhält sich allerdings so, dass in diesem Fall die erste Quinte ( B F) einen Tritonus (verminderte Quinte) darstellt. Besteht in einer Tonleiter vom Grundton aus aufwärts eine verminderte Quinte, so wirkt sich das auf den gesamt Sound dieser Tonleiter immer destabilisieren aus. (siehe Lokrisch). Diese letztere Pentatonik wird daher nur sehr selten verwendet und ist für uns an dieser Stelle nicht von Bedeutung.
Demzufolge gibt es also anhemitonische (ohne Halbtöne) und hemitonische (mit Halbtönen) Pentatonik. Die hemitonische Pentatonik, und damit meine ich hauptsächlich die Kumoi, wollen wir uns nicht vorenthalten, da sie absolut vielseitig einsetzbar ist; und das sowohl als Tonleiter als auch als Tonmaterial zum Bilden von Akkorden. Beschäftigen wir uns nun aber zunächst mit der ersten Art, also mit anhemitonischer Pentatonik.
In einer Dur Tonleiter bauen sich diese anhemitonischen pentatonischen Tonleitern jeweils von den 3 Hauptstufen aus auf. In Melodisch Moll finden wir sie nur 1-mal und zwar auf der IV Stufe und in Harmonisch Moll ist sie nicht anzutreffen. Dazu ein Beispiel:
Die C Pentatonik baut sich auf der:
I Stufe in C Dur,
IV Stufe in G Dur,
IV Stufe in G Melodisch Moll
und der V Stufe in F Dur auf.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten um aus dem Tonmaterial einer pentatonischen Tonleiter Akkorde zu bilden.
1. Zum einen kann man sich auf das Tonmaterial einer einzigen Pentatonik beschränken.
Die Vorgehensweise hierzu wäre:
Man nehme nur jeden 2. Ton der entsprechenden Pentatonik und lege die einzelnen Töne vertikal, d.h. als Akkord aufgeschichtet, übereinander.
Beispiel:
Tonmaterial = C Pentatonik (C, D, E, G, A, C, D, E, G etc.). Der Akkordaufbau von unten nach oben wäre demzufolge:
C E A D G
Dieser Akkord kann natürlich auch 3- bzw. 4-stimmig gespielt werden. Übrigens, das Maximum an Stimmen (ohne Verdopplung) bei pentatonischen Akkorden beträgt natürlich 5. Der Akkord kann außer in seiner Grundlage noch in 4 verschiedenen Umkehrungen gespielt werden. Die 5 Modi einer Pentatonik kommen also auch in Akkordform vor.
Wie kann nun der Akkord C E A D G, bzw. die Tonleiter C, D, E, G, A eingesetzt werden? Diese Frage ist berechtigt, denn es kommen weit mehr als die 4 oben erwähnten Stufen für diese Akkorde/Tonleiter zur Anwendung in Frage.
Um das herauszufinden müssen wir nun alle Stufen von C Dur, G Dur, F Dur und G Melodisch Moll mit der C Pentatonik abgleichen um Bildung von b9 Intervallen auszuschließen. Die Stufen deren avoid Note mit einer der fünf Töne unserer C Pentatonik übereinstimmt scheiden von vornherein aus.
Anmerkung: Da ich die Kenntnis über Bestimmung von avoid Notes hier voraussetze, erspare ich mir jegliche Erläuterungen zu diesem Vorgang.
Eine weitere Einschränkung zum Einsetzen als Akkord wäre, dass zwei der fünf Töne unserer Pentatonik die Guidetones der entsprechenden Stufe darstellen sollten. Ist dies nicht der Fall, klingt der Akkord unbestimmt und repräsentiert nicht unbedingt den Charakter der entsprechenden Stufe.
Anmerkung: Als Guidetones gelten hierbei Terz/sus4, b5 und Sexte/Septime des jeweiligen Akkordes.
Auf folgenden Stufen wäre der Akkord C E A D G bzw. die Tonleiter C, D, E, G, A einsetzbar:
- I Stufe in C Dur______ Akkordsymbol = C6/9
- II Stufe in C Dur______ hier fehlt die b3, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord D-7 einsetzbar.
- IV Stufe in C Dur______ Akkordsymbol = Fmaj7/9/13
- V Stufe in C Dur_______ hier fehlt die b7, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord G7sus4 einsetzbar.
- VI Stufe in C Dur______ Akkordsymbol = A-7/11
- II Stufe in G Dur______ Akkordsymbol = A-7/11
- IV Stufe in G Dur______ Akkordsymbol = C6/9
- V Stufe in G Dur______ Akkordsymbol = D7sus4
- I Stufe in F Dur______ Akkordsymbol = Fmaj7/9/13
- II Stufe in F Dur_______ hier fehlt b3 u. b7, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord G-7 einsetzbar.
- III Stufe in F Dur______ Akkordsymbol = A-7/11
- IV Stufe in F Dur______ Akkordsymbol = Bbmaj7/9/#11/13
- V Stufe in F Dur______ hier fehlt die b7, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord C7 einsetzbar.
- VI Stufe in F Dur______ hier fehlt die b3, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord D-7 einsetzbar.
- VII Stufe in F Dur______hier fehlt die b5, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord E-7b5 einsetzbar.
- I Stufe in G MM______ hier fehlt die b3, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord G-6 einsetzbar.
- II Stufe in G MM______Akkordsymbol = A-7/11
- IV Stufe in G MM______hier fehlt die b7, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord C7 einsetzbar.
- V Stufe in G MM______Akkordsymbol = D7sus4/9
- VI Stufe in G MM_____ hier fehlt die b5, deshalb nur als Tonleiter für den Akkord E-7b5 einsetzbar.
- VII Stufe in G MM____ nur als Tonleiter einsetzbar wenn der Akkord als alterierter Dom.Sept. Akkord gespielt wird, das wäre F#7alt in diesem Falle.
Beispiel: für Bbmaj7/9/#11/13 würde sich folgende Umkehrung empfehlen: A D G C E. Erklärung: A und D sind die Guidetones von Bbmaj7/9/#11/13 und liegen dementsprechend unten. G, C und E sind die Tensions in den oberen Stimmen.
Weiterhin kann man sagen dass die Tonleiter C, D, E, G, A über folgenden Akkorden gespielt werden kann:
C6, C7, D-7, D7sus4, E-7b5, F6, Fmaj7, F#7alt, G7sus4, G-6, A-7/11, Bb6, und Bbmaj7. Grundlage für diese Selektion ist unter anderem auch die Vermeidung von b9 Intervallen. (Deshalb z.B. auch kein Cmaj7.)
2. man kann nun aber Akkorde auch aus dem Tonmaterial mehrerer pentatonischer Tonleitern bilden, (Mixed Pentatonic Voicings)
Die Vorgehensweise hierzu wäre:
Bevor ich hier nun weiter schreibe werde ich erst einmal die Resonanz zu diesem Thema abwarten. Fragen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen werden mit Spannung erwartet.
Ciao
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