Cymon
24/7 Bassist
Einleitung
Guten Abend allerseits,
ich hatte im Laufe meines Schäppchenbass-Projekts zwischendurch mal eine längere Leerphase (danke an die Post ) und habe die Zeit dazu genutzt, bei meiner anderen Preci-Kopie das kaputte Tone-Poti auszutauschen. Es knackte und kratze nurnoch und führte beim Spielen sogar dazu, dass der ganze Bass kurze Aussetzer hatte.
Die einzelnen Schritte hatte ich mit Fotos dokumentiert, weil ich dachte, ich könnte ein Tutorial daraus machen. Gleichzeitig habe ich aber auch gedacht, dass das eigentlich so einfach ist, dass es jeder hier in der Bastelecke wissen müsste, doch in letzter Zeit habe ich hier öfters mal Beiträge gelesen, wo einige Leute dem DIY-Austausch mangels Kenntnis der Materie Elektronik abgewunken haben.
Dies hat mich nun dazu veranlasst, das Tutorial doch zu schreiben, da ich zudem auch keine andere Anleitung hier gefunden habe.
Achtung:
Dieses Tutorial betrachtet den Austausch eines Potis in einer passiven Elektronik, bei einer aktiven Elektronik musste ich noch nie ein Poti austauschen, aber mit Sicherheit gibt es dazu Parallelen, die ihr bei Bedarf hier rausziehen könnt.
Los geht's!
Was ihr braucht:
- Lötkolben
- inkl. Lötzinn
- Schraubenzieher (Kreuz in meinem Falle)
- Zange
- eventuell eine "helfende Hand"
- eventuell Kabel
- ein neues / gebrauchtes funktionierendes Poti (in meinem Falle ein Tone-Poti aus dem Schnäppchenbass)
- eine feste Unterlage für den Bass (Werkbank / Tisch)
- und natürlich einen Bass mit einem kaputten Poti
Achja, scheut euch nicht vor dem Löten, da muss man ganz einfach seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Ich habs auch mir selber beigebracht und Übung macht den Meister. Vielleicht vorher an was Anderem üben.
Schritt 1: Pickguard entfernen
Simple Sache, zieht zuerst die Poti-Knöpfe von den Potis ab und schraubt dann die Muttern von der Achse:
Danach schraubt ihr alle Schrauben des Pickguards raus und dann könnt ihr eigentlich schon das PG abnehmen:
Zwei Anmerkungen:
- ich habe die Saiten drauf gelassen, da man das neue Poti danach so besser testen kann, das PG passt auch locker drunter her
- ja, mein Pickguard ist aus Holz und war ursprünglich gestreift lackiert, irgendwann wurde es dann ganz schwarz besprüht (bin zu geizig mir ein schwarzes zu kaufen)
Schritt 2: Schaden lokalisieren
Es kann ja auch sein, dass ein nicht mehr ordnungsgemäß funktionierendes Poti nicht kaputt ist, sondern nur ein oder zwei Kabel locker sind.
Ihr solltest also alle Kabel am Poti kontrollieren und an jedem mal Wackeln, während ihr (mit Bass am Amp) an den Saiten zupft.
Wenn dann auf einmal alles in Ordnung ist, war's ein Kabel, wenn nicht, isses der Poti.
Bei mir war's wirklich der Poti.
Schritt 3: Der Autausch --- Ablöten und Anlöten gleichzeitig
Bevor ihr groß anfangt und euch Zeichnungen / Fotos macht damit ihr wisst welches Kabel wo war, es gibt eine viel einfachere Methode.
Und zwar die des schrittweisen Kabel-Umlötens.
Und das funktioniert so:
Legt euch das neue Poti zurecht in der Nähe des Elektronikfachs, bzw. des alten Potis. Praktisch wäre es, wenn ihr es in eine "helfende Hand" einspannt (Siehe Bild unten).
Dann nehmt ihr euch euren Lötkolben und lötet am alten Poti das erste Kabel ab und lötet es einfach an derselben Stelle am neuen Poti wieder an.
Wiederholt das mit jeden Kabel, bis alle am neuen Poti fest sitzen.
Das ganze sah bei mir so aus:
Das grüne Gestell ist diese sogenannte "helfende Hand", damit ihr das durchs Löten heiße Poti nicht in der Hand halten müsst und die Hand für das Kabel frei habt.
So könnt ihr eigentlich nichts falsch machen, ihr müsst euch ja einfach nur die Anlötstelle von einem Kabel merken und nicht von allen gleichzeitig.
So sieht dann das neue Poti eingebaut aus:
(Bin kein Lötkünstler )
Schritt 4: Funktionstest
Nachdem ihr also das neue Poti drin habt und das alte entsorgt, gegessen oder gar in Säure aufgelöst habt, solltet ihr natürlich vor dem Zusammenbau auch testen, ob die Operation gelungen ist.
Also Kabel rein und in den Amp, oder wie bei mir, ins Stimmgerät:
Praktisch, dass wir die Saiten drauf gelassen haben, auch wenn sie bei mir etwas verstimmt waren.
Wie ihr seht, funktioniert alles einwandfrei und wir können unseren Bass wieder zusammen bauen...
Schritt 5: Zusammenbau
Logischerweise ist das einfach Schritt 1 in umgekehrter Reihenfolge.
Ich würde euch nur raten, die Potis und die Buchse wieder in das PG zu schrauben, bevor ihr das Pickguard draufschraubt.
Durch die kleinen Löcher kommt man schlecht an die losen Potis ran.
Also Potis festschrauben und das Pickguard wieder in Position bringen, zuletzt festschrauben natürlich.
Heißer Tipp am Rande:
Falls es bei euch der Fall ist, dass die Pickguard-Schrauben nicht mehr richtig fest halten (macht sich durch endloses Durchdrehen bemerkbar), besorgt euch ein Stück Holz (egal was) und macht mit einer Feile oder groben Schleifpapier einen kleinen Haufen Holzstaub. Vermengt diesen dann mit Holzleim und rührt gut durch (mehr Holz als Leim nehmen!). Danach stopft ihr diese Masse mit zB einem Zahnstocher in die Schraubenlöcher und schraubt die Schrauben einfach da rein.
Hält bei mir bombenfest.
Schritt 6: Glückwunsch!
Ist das PG wieder drauf und auch die Knöpfe wieder auf den Potis seid ihr auch schon fertig und könnt euch wieder voll und ganz dem Spielen widmen.
Dauer der Aktion: ca. 30 Minuten (kommt auf eure Lötkünste an)
Kosten: 0 € (zumindest bei mir, weil ich alles da hatte)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und ich konnte euch was beibringen.
Als nächstes auf der Liste steht das Aguilar-Boxenreview.
Bis dahin bässte Grüße,
euer Snizzle der Heimwerkerkönig
(zumindest laut User passilein )
Guten Abend allerseits,
ich hatte im Laufe meines Schäppchenbass-Projekts zwischendurch mal eine längere Leerphase (danke an die Post ) und habe die Zeit dazu genutzt, bei meiner anderen Preci-Kopie das kaputte Tone-Poti auszutauschen. Es knackte und kratze nurnoch und führte beim Spielen sogar dazu, dass der ganze Bass kurze Aussetzer hatte.
Die einzelnen Schritte hatte ich mit Fotos dokumentiert, weil ich dachte, ich könnte ein Tutorial daraus machen. Gleichzeitig habe ich aber auch gedacht, dass das eigentlich so einfach ist, dass es jeder hier in der Bastelecke wissen müsste, doch in letzter Zeit habe ich hier öfters mal Beiträge gelesen, wo einige Leute dem DIY-Austausch mangels Kenntnis der Materie Elektronik abgewunken haben.
Dies hat mich nun dazu veranlasst, das Tutorial doch zu schreiben, da ich zudem auch keine andere Anleitung hier gefunden habe.
Achtung:
Dieses Tutorial betrachtet den Austausch eines Potis in einer passiven Elektronik, bei einer aktiven Elektronik musste ich noch nie ein Poti austauschen, aber mit Sicherheit gibt es dazu Parallelen, die ihr bei Bedarf hier rausziehen könnt.
Los geht's!
Was ihr braucht:
- Lötkolben
- inkl. Lötzinn
- Schraubenzieher (Kreuz in meinem Falle)
- Zange
- eventuell eine "helfende Hand"
- eventuell Kabel
- ein neues / gebrauchtes funktionierendes Poti (in meinem Falle ein Tone-Poti aus dem Schnäppchenbass)
- eine feste Unterlage für den Bass (Werkbank / Tisch)
- und natürlich einen Bass mit einem kaputten Poti
Achja, scheut euch nicht vor dem Löten, da muss man ganz einfach seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Ich habs auch mir selber beigebracht und Übung macht den Meister. Vielleicht vorher an was Anderem üben.
Schritt 1: Pickguard entfernen
Simple Sache, zieht zuerst die Poti-Knöpfe von den Potis ab und schraubt dann die Muttern von der Achse:
Danach schraubt ihr alle Schrauben des Pickguards raus und dann könnt ihr eigentlich schon das PG abnehmen:
Zwei Anmerkungen:
- ich habe die Saiten drauf gelassen, da man das neue Poti danach so besser testen kann, das PG passt auch locker drunter her
- ja, mein Pickguard ist aus Holz und war ursprünglich gestreift lackiert, irgendwann wurde es dann ganz schwarz besprüht (bin zu geizig mir ein schwarzes zu kaufen)
Schritt 2: Schaden lokalisieren
Es kann ja auch sein, dass ein nicht mehr ordnungsgemäß funktionierendes Poti nicht kaputt ist, sondern nur ein oder zwei Kabel locker sind.
Ihr solltest also alle Kabel am Poti kontrollieren und an jedem mal Wackeln, während ihr (mit Bass am Amp) an den Saiten zupft.
Wenn dann auf einmal alles in Ordnung ist, war's ein Kabel, wenn nicht, isses der Poti.
Bei mir war's wirklich der Poti.
Schritt 3: Der Autausch --- Ablöten und Anlöten gleichzeitig
Bevor ihr groß anfangt und euch Zeichnungen / Fotos macht damit ihr wisst welches Kabel wo war, es gibt eine viel einfachere Methode.
Und zwar die des schrittweisen Kabel-Umlötens.
Und das funktioniert so:
Legt euch das neue Poti zurecht in der Nähe des Elektronikfachs, bzw. des alten Potis. Praktisch wäre es, wenn ihr es in eine "helfende Hand" einspannt (Siehe Bild unten).
Dann nehmt ihr euch euren Lötkolben und lötet am alten Poti das erste Kabel ab und lötet es einfach an derselben Stelle am neuen Poti wieder an.
Wiederholt das mit jeden Kabel, bis alle am neuen Poti fest sitzen.
Das ganze sah bei mir so aus:
Das grüne Gestell ist diese sogenannte "helfende Hand", damit ihr das durchs Löten heiße Poti nicht in der Hand halten müsst und die Hand für das Kabel frei habt.
So könnt ihr eigentlich nichts falsch machen, ihr müsst euch ja einfach nur die Anlötstelle von einem Kabel merken und nicht von allen gleichzeitig.
So sieht dann das neue Poti eingebaut aus:
(Bin kein Lötkünstler )
Schritt 4: Funktionstest
Nachdem ihr also das neue Poti drin habt und das alte entsorgt, gegessen oder gar in Säure aufgelöst habt, solltet ihr natürlich vor dem Zusammenbau auch testen, ob die Operation gelungen ist.
Also Kabel rein und in den Amp, oder wie bei mir, ins Stimmgerät:
Praktisch, dass wir die Saiten drauf gelassen haben, auch wenn sie bei mir etwas verstimmt waren.
Wie ihr seht, funktioniert alles einwandfrei und wir können unseren Bass wieder zusammen bauen...
Schritt 5: Zusammenbau
Logischerweise ist das einfach Schritt 1 in umgekehrter Reihenfolge.
Ich würde euch nur raten, die Potis und die Buchse wieder in das PG zu schrauben, bevor ihr das Pickguard draufschraubt.
Durch die kleinen Löcher kommt man schlecht an die losen Potis ran.
Also Potis festschrauben und das Pickguard wieder in Position bringen, zuletzt festschrauben natürlich.
Heißer Tipp am Rande:
Falls es bei euch der Fall ist, dass die Pickguard-Schrauben nicht mehr richtig fest halten (macht sich durch endloses Durchdrehen bemerkbar), besorgt euch ein Stück Holz (egal was) und macht mit einer Feile oder groben Schleifpapier einen kleinen Haufen Holzstaub. Vermengt diesen dann mit Holzleim und rührt gut durch (mehr Holz als Leim nehmen!). Danach stopft ihr diese Masse mit zB einem Zahnstocher in die Schraubenlöcher und schraubt die Schrauben einfach da rein.
Hält bei mir bombenfest.
Schritt 6: Glückwunsch!
Ist das PG wieder drauf und auch die Knöpfe wieder auf den Potis seid ihr auch schon fertig und könnt euch wieder voll und ganz dem Spielen widmen.
Dauer der Aktion: ca. 30 Minuten (kommt auf eure Lötkünste an)
Kosten: 0 € (zumindest bei mir, weil ich alles da hatte)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und ich konnte euch was beibringen.
Als nächstes auf der Liste steht das Aguilar-Boxenreview.
Bis dahin bässte Grüße,
euer Snizzle der Heimwerkerkönig
(zumindest laut User passilein )
- Eigenschaft