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HCA Bass/Elektronik
Modding - Gitarreneffekte für Baß - Teil 1
Jeder der sich schon mal etwas intensiver mit Effektpedalen befaßt hat weiß, daß es zwar unzählige Schaltungen für Gitarre gibt, jedoch nur einige wenige für Baß.
Oft stellt sich dann die Frage: Kann man das Pedal bezw. die Schaltung auch für Baß nehmen?
Dagegen sprechen meistens zwei Grundprobleme.
1.Frequenzgang
Der Frequenzgang von Gitarrenschaltungen ist meistens nicht für die tiefen Baßfrequenzen ausgelegt. D.h. Töne unterhalb einer bestimmten Frequenz werden bedämpft, der Tiefgang fehlt. Je nach Effekttyp ist dies mehr oder weniger störend.
Kompressoren arbeiten zwar korrekt, durch die fehlenden Tiefanteile verfehlen sie ihren Sinn.
Modulationseffekte (Phaser, Chorus, Flanger) werden zwar auf das Signal angewandt, aber auch hier gehen die Tiefbaßanteile unwiederbringlich verloren.
Verzerrer machen aus dem Signal meistens seltsam verdünnt klingende Parodien.
2.Signaltrennung/Mischung
Bei Gitarrenschaltungen wird, bis auf ein paar ganz spezielle Ausnahmen, das komplette Signal dem Effekt zugeführt.
Selbst wenn der Effekt den kompletten Baß-Frequenzbereich bearbeiten würde, hätte man vor allem bei Verzerrern und Modulationseffekten einen übelst klingenden Matsch. Das liegt daran, daß die tiefen Frequenzen verzerrt und/oder moduliert sehr schlecht klingen.
Bei Baß-Effekten gibt es zwei Möglichkeiten die auch oft gemeinsam Anwendung finden. Um den Druck des Signals zu halten und "Matscheffekte" zu verhindern gibt es die Möglichkeit das unveränderte Originalsignal zum Effektsignal zuzumischen. Teilweise wird dies noch mit einem Tiefpaß unterstützt, d.h. beim Clean-Signal wird nur der Tiefanteil dazugemischt. Bei manchen Effekten kann man sogar die Übernahmefrequenz (ab wann der Effekt einsetzt) einstellen.
Der folgende Mischer erschliesst viele Gitarrenschaltungen für Baß.
Besonders wirksam kann er mit Verzerrern, Chorus, Flangern und Phaser eingesetzt werden. In erster Linie er für Selbstbaueffekte gedacht, bei gekauften Geräten ist der Einbau eher problematisch.
Nicht geeignet ist dieses Prinzip für Kompressoren, hier muß die Schaltung für den gesamten Frequenzbereich angepaßt werden.
Da man neben dem Mischer auch noch den Effekt bauen muss, sollte man schon etwas Löterfahrung haben.
Das Eingangssignal wird über C2 entkoppelt und mit R1 und R2 auf den Arbeitspunkt gelegt (4,5V = die Mitte von 9V).
Mit dem als Spannungsfolger geschalteten OP1A wird das Signal dem Effekt zugeführt. Dies dient dazu um eine eventuelle Beeinflussung des Effektes auf das Originalsignal zu vermeiden. Das vom Effekt ausgegebene Signal wird über den Lautstärkesteller P1 dem Mischer zugeführt.
Das Originalsignal wird mit einem zweiten Spannungsfolger IC1B auf ein Tiefpassfilter gelegt (R3 und C3). Je nach Dimensionierung gelangen nur die tiefen Frequenzen auf den Lautstärkesteller P2. Möchte man keinen Tiefpaß kann man C3 weglassen und R3 mit einer Drahtbrücke ersetzen. Mit den Werten 10k und 100n liegt die Eckfrequenz des Tiefpasses bei ca. 160Hz. Der nachfolgende Spannungsfolger entkoppelt das Filter vom Poti.
Die über die Lautstärkesteller zugeführten Signale werden über C4 bezw. C5 in den Mischer eingekoppelt. Es gibt nun die Möglichkeit die Signale in ihrer Größe anzupassen. Bei vielen Effekten ist das ausgegebene Signal viel größer oder kleiner als das Originalsignal mit den Potis P3 bezw. P4 können die Signale so angepaßt werden, daß sich an den Lautstärkestellern etwa gleiche Einstellmöglichkeiten ergeben. Die Signale können um den Faktor 0,7 - 2,6 eingestellt werden. V1=R8/(R4+P3) bezw. V2=R8/(R5+P4).
Die Bauteile R6, R7 und C7 dienen zur Einstellung des Arbeitspunktes von IC1D. Der Kondensator C8 unterdrückt HF-Schwingungen.
Der Verstärkungsfaktor des Mischers kann natürlich verändert werden. Es ist nur zu beachten, daß durch die 9V-Versorgung das Ausgangssignal nicht größer als ca. +/-3,5 Volt werden kann, dann ist der Operationsverstärker am Anschlag. Zu große Verstärkungen führen zum Clippen des Signal, was zwar nicht schädlich ist, aber fürchterlich klingt.
Mit Lochrasterplatine aufgebaut benötigt die Schaltung nur wenig Platz:
R1 100k 0,25W 5%
R2 100k 0,25W 5%
R3 10k 0,25W 5%
R4 39k 0,25W 5%
R5 39k 0,25W 5%
R6 100k 0,25W 5%
R7 100k 0,25W 5%
R8 100k 0,25W 5%
R9 1k 0,25W 5%
P1 50k log. mit Achse
P2 50k log. mit Achse
P3 50k lin. Trimmer
P4 50k lin. Trimmer
C1 10u / 16V Elko
C2 47u / 16V Elko
C3 100n MKT
C4 47u / 16V Elko
C5 47u / 16V Elko
C6 10p Keramik
C7 10u / 16V Elko
IC1 TL074 4fach OP
Da der Eingang durch die Spannungsfolger komplett entkoppelt ist, kann man eine einfach Variante des "Bypasses" einsetzen:
Das Signal kann ständig am Eingang anliegen. Die grünen Leitungen mit den Pfeilen führen zum Eingang bezw. Ausgang des Effektes.
Weitere Verbindungen zwischen Mischer und Effekt sind die gemeinsame Stromversorgung 9V und 0V.
Soweit der erste Teil. Im zweiten Teil folgt ein erstes konkretes Beispiel eines gemoddeten Effektes mit dem vorliegenden Mischer.
Jeder der sich schon mal etwas intensiver mit Effektpedalen befaßt hat weiß, daß es zwar unzählige Schaltungen für Gitarre gibt, jedoch nur einige wenige für Baß.
Oft stellt sich dann die Frage: Kann man das Pedal bezw. die Schaltung auch für Baß nehmen?
Dagegen sprechen meistens zwei Grundprobleme.
1.Frequenzgang
Der Frequenzgang von Gitarrenschaltungen ist meistens nicht für die tiefen Baßfrequenzen ausgelegt. D.h. Töne unterhalb einer bestimmten Frequenz werden bedämpft, der Tiefgang fehlt. Je nach Effekttyp ist dies mehr oder weniger störend.
Kompressoren arbeiten zwar korrekt, durch die fehlenden Tiefanteile verfehlen sie ihren Sinn.
Modulationseffekte (Phaser, Chorus, Flanger) werden zwar auf das Signal angewandt, aber auch hier gehen die Tiefbaßanteile unwiederbringlich verloren.
Verzerrer machen aus dem Signal meistens seltsam verdünnt klingende Parodien.
2.Signaltrennung/Mischung
Bei Gitarrenschaltungen wird, bis auf ein paar ganz spezielle Ausnahmen, das komplette Signal dem Effekt zugeführt.
Selbst wenn der Effekt den kompletten Baß-Frequenzbereich bearbeiten würde, hätte man vor allem bei Verzerrern und Modulationseffekten einen übelst klingenden Matsch. Das liegt daran, daß die tiefen Frequenzen verzerrt und/oder moduliert sehr schlecht klingen.
Bei Baß-Effekten gibt es zwei Möglichkeiten die auch oft gemeinsam Anwendung finden. Um den Druck des Signals zu halten und "Matscheffekte" zu verhindern gibt es die Möglichkeit das unveränderte Originalsignal zum Effektsignal zuzumischen. Teilweise wird dies noch mit einem Tiefpaß unterstützt, d.h. beim Clean-Signal wird nur der Tiefanteil dazugemischt. Bei manchen Effekten kann man sogar die Übernahmefrequenz (ab wann der Effekt einsetzt) einstellen.
Der folgende Mischer erschliesst viele Gitarrenschaltungen für Baß.
Besonders wirksam kann er mit Verzerrern, Chorus, Flangern und Phaser eingesetzt werden. In erster Linie er für Selbstbaueffekte gedacht, bei gekauften Geräten ist der Einbau eher problematisch.
Nicht geeignet ist dieses Prinzip für Kompressoren, hier muß die Schaltung für den gesamten Frequenzbereich angepaßt werden.
Da man neben dem Mischer auch noch den Effekt bauen muss, sollte man schon etwas Löterfahrung haben.
Das Eingangssignal wird über C2 entkoppelt und mit R1 und R2 auf den Arbeitspunkt gelegt (4,5V = die Mitte von 9V).
Mit dem als Spannungsfolger geschalteten OP1A wird das Signal dem Effekt zugeführt. Dies dient dazu um eine eventuelle Beeinflussung des Effektes auf das Originalsignal zu vermeiden. Das vom Effekt ausgegebene Signal wird über den Lautstärkesteller P1 dem Mischer zugeführt.
Das Originalsignal wird mit einem zweiten Spannungsfolger IC1B auf ein Tiefpassfilter gelegt (R3 und C3). Je nach Dimensionierung gelangen nur die tiefen Frequenzen auf den Lautstärkesteller P2. Möchte man keinen Tiefpaß kann man C3 weglassen und R3 mit einer Drahtbrücke ersetzen. Mit den Werten 10k und 100n liegt die Eckfrequenz des Tiefpasses bei ca. 160Hz. Der nachfolgende Spannungsfolger entkoppelt das Filter vom Poti.
Die über die Lautstärkesteller zugeführten Signale werden über C4 bezw. C5 in den Mischer eingekoppelt. Es gibt nun die Möglichkeit die Signale in ihrer Größe anzupassen. Bei vielen Effekten ist das ausgegebene Signal viel größer oder kleiner als das Originalsignal mit den Potis P3 bezw. P4 können die Signale so angepaßt werden, daß sich an den Lautstärkestellern etwa gleiche Einstellmöglichkeiten ergeben. Die Signale können um den Faktor 0,7 - 2,6 eingestellt werden. V1=R8/(R4+P3) bezw. V2=R8/(R5+P4).
Die Bauteile R6, R7 und C7 dienen zur Einstellung des Arbeitspunktes von IC1D. Der Kondensator C8 unterdrückt HF-Schwingungen.
Der Verstärkungsfaktor des Mischers kann natürlich verändert werden. Es ist nur zu beachten, daß durch die 9V-Versorgung das Ausgangssignal nicht größer als ca. +/-3,5 Volt werden kann, dann ist der Operationsverstärker am Anschlag. Zu große Verstärkungen führen zum Clippen des Signal, was zwar nicht schädlich ist, aber fürchterlich klingt.
Mit Lochrasterplatine aufgebaut benötigt die Schaltung nur wenig Platz:
R1 100k 0,25W 5%
R2 100k 0,25W 5%
R3 10k 0,25W 5%
R4 39k 0,25W 5%
R5 39k 0,25W 5%
R6 100k 0,25W 5%
R7 100k 0,25W 5%
R8 100k 0,25W 5%
R9 1k 0,25W 5%
P1 50k log. mit Achse
P2 50k log. mit Achse
P3 50k lin. Trimmer
P4 50k lin. Trimmer
C1 10u / 16V Elko
C2 47u / 16V Elko
C3 100n MKT
C4 47u / 16V Elko
C5 47u / 16V Elko
C6 10p Keramik
C7 10u / 16V Elko
IC1 TL074 4fach OP
Da der Eingang durch die Spannungsfolger komplett entkoppelt ist, kann man eine einfach Variante des "Bypasses" einsetzen:
Das Signal kann ständig am Eingang anliegen. Die grünen Leitungen mit den Pfeilen führen zum Eingang bezw. Ausgang des Effektes.
Weitere Verbindungen zwischen Mischer und Effekt sind die gemeinsame Stromversorgung 9V und 0V.
Soweit der erste Teil. Im zweiten Teil folgt ein erstes konkretes Beispiel eines gemoddeten Effektes mit dem vorliegenden Mischer.
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