niethitwo schrieb:
hier muss ich dich leicht korrigieren:
Mensur ist die länge der frei schwingenden DÜNNSTEN!! Saite!
schließlich wird z.B: an einer Konzertgitarre die Bridge schräg montiert
Ich korrigiere dann auch noch einmal.
Definition:
Die Mensur ist im engeren Sinne die Schwingungslänge der Saiten, gemessen zwischen dem Sattel und der Brücke. Sie entspricht damit der halben Wellenlänge des Grundtones.
Theorie und Praxis:
Die Mensur ist also eine theoretische Größe, die davon ausgeht, daß die Saiten keine Biegesteifigkeit aufweisen.
Sie wird bestimmt als doppelte Länge der Entfernung Sattel - 12. Bund (wie schon mal erwähnt). Diese Definition ist wichtig, damit die Länge der schwingenden Saite zur Einteilung des Griffbrettes paßt. Wer schon mal versucht hat, einer Gitarre mit 22 Bünden einen Hals mit 24 Bünden zu verpassen, kennt die Problematik.
Daß der Sattel von Akustikgitarren schräge montiert ist und auch die Saitenreiter einer Elektrogitarre diesem Prinzip folgen, liegt in der Biegesteifigkeit der Saiten begründet. Sie wird in der Hauptsache vom Durchmesser des jeweiligen Saitenkerns bestimmt.
Die schwingenden Länge der Saite, also die halbe Wellenlänge, ist daher stets etwas geringer, als die tatsächliche Länge der Saite. Aus diesem Grunde muß der Abstand und damit die tatsächliche Länge der Saite, etwas vergrößert werden, um die Reinheit der Oktave sicher zu stellen. Ist das der Fall, dann entspricht die halbe Wellenlänge exakt der theoretischen Mensur und der Schwingungsknoten der 2. Harmonischen (Oktave) liegt genau über dem 12. Bund. Damit sind die Mensuren aller Saiten gleich.
Die tatsächliche Länge der Saite ist dann allerdings etwas größer. Da die Baßsaiten in der Regel einen kleinen Kern haben, ergibt sich meistens das folgende Bild am Steg:
1. -------||
2. --------||
3. ---------||
4. --------||
5. ---------||
6. ----------||
Die tatsächliche Länge der Saite wird im täglichen Sprachgebrauch gerne auch als Mensur bezeichnet, was aber eigentlich nicht korrekt ist, denn in der Konsequenz hätte eine Gitarre dann nicht eine Mensur, sondern deren sechs und diese wären auch noch von der Dicke der Saiten abhängig. Wenn man also auf andere Saitenstärken wechselt, wechselt man auch die Mensur (zugegebenermaßen sind die Änderungen marginal).
Aus diesem Gund ist die oben gegebene Definition die einzig richtige!
Zusammenfassung:
Die Mensur einer Gitarre ist eine charakteristischen Größe, die ein einheitliches Maß für die Schwingungslänge der Saiten darstellt.
Ulf
Merke: Wer an der Bundreinheit seiner Gitarre manipuliert, nimmt mechanische Veränderungen vor!