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Atalantea94
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Hallo Mitmusiker,
ich verstehe es einfach immer noch nicht.
1.
Wie wendet man die gewöhnliche Dur-Pentatonik an?
Wir nehmen folgende Akkordfolge an:
|C|F|C|F|C|F|G|G7|
Mein ehemaliger Gitarrenlehrer hat es mir damals so erklärt, dass ich nun die C-Dur Pentatonik verwenden kann, um über all diesen Akkorden zu improvisieren.
Also: C D E G A
Ich wechsle also nie das Tonmaterial, sondern verwende durchgehend diese 5 Töne.
So sagen es auch diverse ergoogelte Antworten in irgendwelchen Foren oder Musikseiten.
Nun habe ich ein Buch von meinem Vater hier liegen namens "1000 Tips für die Gitarre", in dem es so beschrieben wird, dass ich die Pentatonik mit den Akkorden wechsle.
Also:
|C-Pentatonik|F-Pentatonik|C-Pentatonik|F-Pentatonik|C-Pentatonik|F-Pentatonik|G-Pentatonik|G-Pentatonik|
Als ich im Prinzip genau das schon einmal hier gefragt habe, hatte ich ebenso den Eindruck, als müsse ich wechseln.
Woanders habe ich einen älteren Foreneintrag gefunden, wo jemand fragt, ob er wechseln müsse, und da war die Antwort, das es dem Sinn der Pentatonik widerspräche, zu wechseln.
Nun ist der Sinn der Pentatonik ja sehr einfach improvisieren zu können, ohne dass man jetzt viel nachdenken muss.
Müsste ich wechseln, wäre das in der Tat sehr kompliziert, wo ich doch einfach dauerhaft die C-Dur-Tonleiter spielen könnte und bei G evtl. das C und bei C evtl. das F weglasse, wegen Avoid Notes und dissonant und so.
Wäre die richtige Anwendung jedoch das Lassen einer einzigen Pentatonik, gibt es doch bei der C-Pentatonik über G immer noch die Avoid Note "C", ergo muss ich eben so gut aufpassen.
Klärt mich mal auf, wie ich die Dur-Pentatonik nun wirklich richtig benutze.
Bei der Moll-Pentatonik/Blues-Tonleiter über Septakkorden, habe ich ebenso schon beide Ansätze gehört. Doch da vertraue ich auf Wolf Burbat, der in "Die Harmonik des Jazz" den Unterschied zwischen vertikaler und horizontaler Improvisation so erklärt, dass bei der horizontalen eine Skala beibehalten wird. Als Beispiel nennt er eben die Moll-Pentatonik/Blues-Tonleiter.
2. Modi
Bei modaler Improvisation scheint die Antwort recht simpel zu sein.
Nehmen wir wieder das Beispiel von oben:
|C|F|C|F|C|F|G|G7|
oder meinetwegen auch
|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|G7|G7|
Hier müsste ich doch theoretisch in jedem Takt die Skala wechseln (Vom letzten Takt abgesehen).
Also:
|C-ionisch|F-lydisch|C-ionisch|F-lydisch|C-ionisch|F-lydisch|G-mixolydisch|G-mixolydisch|
Der Wechsel passiert im Prinzip aber nur rein theoretisch, da es ja immer das identische Tonmaterial ist. Es wird lediglich ein anderer Grundton umspielt.
Nun wäre meine Frage eigentlich, wieso nun der Aufwand mit den Modi?
Nun habe ich mir dazu schon die Seele aus dem Leib gegoogelt und die Antwort ist meist, dass man nicht C-ionisch und beispielweise F-lydisch vergleichen sollte, um den Sinn zu erkennen, sondern eher C-ionisch mit C-lydisch.
Aus dieser Antwort habe ich nun erst geschlossen, dass ich z.B. auch über der Tonika (C, Cj7 oder Cj9) C-lydisch verwenden kann (sollte die Undezime als Option dabei sein, natürlich nicht mehr).
Und auch F-ionisch über einem Fj7, das eigentlich Subdominante bzw. IV. Stufe ist.
Ich habe also angenommen, dass dann gerade die tonartfremden Töne wie F# über der Tonika C, den typischen Jazzsound ausmachen.
Das habe ich natürlich probiert, und es klang sehr....bescheiden.
Nach weiterem googlen habe ich irgendwo gelesen, dass die Modi eben gerade dazu da sind, damit so etwas nicht passiert, und damit man auch bei komplexen, nicht mehr rein diatonischen Kadenzen nicht so leicht daneben liegt.
Macht auch Sinn, wie ich finde.
Wenn man aber Modi tatsächlich nicht von ihrer Funktion (subdominantisch, dominantisch, usw.) trennen kann, würde das bedeuten, dass ich über einer diatonischen Kadenz, auch nur diatonisch improvisieren kann.
Die Akkordfolge mir also eine sehr enge Auswahl an möglichen Tönen diktiert.
Und da diatonisch eigentlich so gut wie nie jazzig klingt, kann ich in der Folge auch über
|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|G7|G7|
nicht jazzig improvisieren. Das glaube ich jedoch auch wieder nicht.
Dazu muss es ja auch eine Möglichkeit geben. Selbst dann wenn es nur Dreiklänge wären.
Das einzige was mir einfällt, wäre evtl. bei G7 die Skala einen Tritonus höher zu verwenden, also Db.
Oder meinetwegen auch mit II-V-I
Angenommen wir haben:
|Cj7|Dm7|G7|Cj7|
Auch dann müsste ich doch erst C-ionisch, dann D-dorisch, dann G-mixolydisch und dann wieder C-ionisch verwenden, oder?
Könnt ihr mir das bitte erklären?
Und bitte ohne Sprüche wie: "Das Ohr bestimmt was richtig ist."
Das ist mir selbst klar.
Ich will das ganze jetzt mal von einem rein theoretischen Blickwinkel betrachten und keine Spezialfälle, sondern was eben üblich ist.
Und ihr braucht mir auch nichts über die Herleitungen von irgendwelchen Skalen erklären oder welche es gibt, darüber habe ich schon zwei Bücher und tausende Internetseiten gelesen.
Mir geht es nur um die Anwendung des Wissens, das ich zwar eigentlich habe, mir aber momentan recht wenig nützt.
Danke
PS: Und noch was anderes. Ich hatte vorhin eine andere Seite offen, die ich so verstanden habe, dass im Jazz der dorische Modus oft auch über Dur-Akkorden eingesetzt wird, um Bluesähnlich zu klingen. Finde sie jetzt leider nicht mehr. Das ist doch bestimmt Nonsense, oder?
ich verstehe es einfach immer noch nicht.
1.
Wie wendet man die gewöhnliche Dur-Pentatonik an?
Wir nehmen folgende Akkordfolge an:
|C|F|C|F|C|F|G|G7|
Mein ehemaliger Gitarrenlehrer hat es mir damals so erklärt, dass ich nun die C-Dur Pentatonik verwenden kann, um über all diesen Akkorden zu improvisieren.
Also: C D E G A
Ich wechsle also nie das Tonmaterial, sondern verwende durchgehend diese 5 Töne.
So sagen es auch diverse ergoogelte Antworten in irgendwelchen Foren oder Musikseiten.
Nun habe ich ein Buch von meinem Vater hier liegen namens "1000 Tips für die Gitarre", in dem es so beschrieben wird, dass ich die Pentatonik mit den Akkorden wechsle.
Also:
|C-Pentatonik|F-Pentatonik|C-Pentatonik|F-Pentatonik|C-Pentatonik|F-Pentatonik|G-Pentatonik|G-Pentatonik|
Als ich im Prinzip genau das schon einmal hier gefragt habe, hatte ich ebenso den Eindruck, als müsse ich wechseln.
Woanders habe ich einen älteren Foreneintrag gefunden, wo jemand fragt, ob er wechseln müsse, und da war die Antwort, das es dem Sinn der Pentatonik widerspräche, zu wechseln.
Nun ist der Sinn der Pentatonik ja sehr einfach improvisieren zu können, ohne dass man jetzt viel nachdenken muss.
Müsste ich wechseln, wäre das in der Tat sehr kompliziert, wo ich doch einfach dauerhaft die C-Dur-Tonleiter spielen könnte und bei G evtl. das C und bei C evtl. das F weglasse, wegen Avoid Notes und dissonant und so.
Wäre die richtige Anwendung jedoch das Lassen einer einzigen Pentatonik, gibt es doch bei der C-Pentatonik über G immer noch die Avoid Note "C", ergo muss ich eben so gut aufpassen.
Klärt mich mal auf, wie ich die Dur-Pentatonik nun wirklich richtig benutze.
Bei der Moll-Pentatonik/Blues-Tonleiter über Septakkorden, habe ich ebenso schon beide Ansätze gehört. Doch da vertraue ich auf Wolf Burbat, der in "Die Harmonik des Jazz" den Unterschied zwischen vertikaler und horizontaler Improvisation so erklärt, dass bei der horizontalen eine Skala beibehalten wird. Als Beispiel nennt er eben die Moll-Pentatonik/Blues-Tonleiter.
2. Modi
Bei modaler Improvisation scheint die Antwort recht simpel zu sein.
Nehmen wir wieder das Beispiel von oben:
|C|F|C|F|C|F|G|G7|
oder meinetwegen auch
|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|G7|G7|
Hier müsste ich doch theoretisch in jedem Takt die Skala wechseln (Vom letzten Takt abgesehen).
Also:
|C-ionisch|F-lydisch|C-ionisch|F-lydisch|C-ionisch|F-lydisch|G-mixolydisch|G-mixolydisch|
Der Wechsel passiert im Prinzip aber nur rein theoretisch, da es ja immer das identische Tonmaterial ist. Es wird lediglich ein anderer Grundton umspielt.
Nun wäre meine Frage eigentlich, wieso nun der Aufwand mit den Modi?
Nun habe ich mir dazu schon die Seele aus dem Leib gegoogelt und die Antwort ist meist, dass man nicht C-ionisch und beispielweise F-lydisch vergleichen sollte, um den Sinn zu erkennen, sondern eher C-ionisch mit C-lydisch.
Aus dieser Antwort habe ich nun erst geschlossen, dass ich z.B. auch über der Tonika (C, Cj7 oder Cj9) C-lydisch verwenden kann (sollte die Undezime als Option dabei sein, natürlich nicht mehr).
Und auch F-ionisch über einem Fj7, das eigentlich Subdominante bzw. IV. Stufe ist.
Ich habe also angenommen, dass dann gerade die tonartfremden Töne wie F# über der Tonika C, den typischen Jazzsound ausmachen.
Das habe ich natürlich probiert, und es klang sehr....bescheiden.
Nach weiterem googlen habe ich irgendwo gelesen, dass die Modi eben gerade dazu da sind, damit so etwas nicht passiert, und damit man auch bei komplexen, nicht mehr rein diatonischen Kadenzen nicht so leicht daneben liegt.
Macht auch Sinn, wie ich finde.
Wenn man aber Modi tatsächlich nicht von ihrer Funktion (subdominantisch, dominantisch, usw.) trennen kann, würde das bedeuten, dass ich über einer diatonischen Kadenz, auch nur diatonisch improvisieren kann.
Die Akkordfolge mir also eine sehr enge Auswahl an möglichen Tönen diktiert.
Und da diatonisch eigentlich so gut wie nie jazzig klingt, kann ich in der Folge auch über
|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|Cj7|Fj7|G7|G7|
nicht jazzig improvisieren. Das glaube ich jedoch auch wieder nicht.
Dazu muss es ja auch eine Möglichkeit geben. Selbst dann wenn es nur Dreiklänge wären.
Das einzige was mir einfällt, wäre evtl. bei G7 die Skala einen Tritonus höher zu verwenden, also Db.
Oder meinetwegen auch mit II-V-I
Angenommen wir haben:
|Cj7|Dm7|G7|Cj7|
Auch dann müsste ich doch erst C-ionisch, dann D-dorisch, dann G-mixolydisch und dann wieder C-ionisch verwenden, oder?
Könnt ihr mir das bitte erklären?
Und bitte ohne Sprüche wie: "Das Ohr bestimmt was richtig ist."
Das ist mir selbst klar.
Ich will das ganze jetzt mal von einem rein theoretischen Blickwinkel betrachten und keine Spezialfälle, sondern was eben üblich ist.
Und ihr braucht mir auch nichts über die Herleitungen von irgendwelchen Skalen erklären oder welche es gibt, darüber habe ich schon zwei Bücher und tausende Internetseiten gelesen.
Mir geht es nur um die Anwendung des Wissens, das ich zwar eigentlich habe, mir aber momentan recht wenig nützt.
Danke
PS: Und noch was anderes. Ich hatte vorhin eine andere Seite offen, die ich so verstanden habe, dass im Jazz der dorische Modus oft auch über Dur-Akkorden eingesetzt wird, um Bluesähnlich zu klingen. Finde sie jetzt leider nicht mehr. Das ist doch bestimmt Nonsense, oder?
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