Problem bei enharmonischer Modulation

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ghuladix
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Hallo,

ich soll mittels der enharmonischen Modulation von D-Dur nach g-Moll modulieren.

Nun kann man das ja an Dominantakkorden machen und mein Lehrer hat mir gesagt, dass die primlose Doppeldominante der Zieltonart mit Septe, kleiner None und Terz im Bass eine Art legitime Schummelei ist, weil man von jeder Tonart diesem Klang kommt. Nun ist die Doppeldominante von g-Moll A-Dur und wenn ich die Noten aufschreibe ( Cis im Bass E G B im Violinschlüssel ) finde ich keinen Dominantklang von D-Dur, der sich enharmonisch damit verwechseln lässt. Höchstens geht die diatonische Modulation hier ( A-Dur ist auch Dominante von D-Dur).

Wo liegt hier das Missverständnis?
 
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Hallo,

ich soll mittels der enharmonischen Modulation von D-Dur nach g-Moll modulieren.

Gängige Modulationsschemen der enharmonischen Modulation sind:

Ausgangstonart Dv = Dv Zieltonart (3 Möglichkeiten)
C -> Eb oder C -> Gb oder C -> A

Ausgangstonart Dv = DDv Zieltonart (3 Möglichkeiten)
C-> Ab oder C -> B (H) oder C -> D

Ausgangstonart DDv = Dv Zieltonart (3 Möglichkeiten)
C -> Bb oder C -> Db oder C -> E

Es sind also insgesamt 9 Möglichkeiten.

Da bei einer enharmonischen Modulation immer enharmonische Umdeutung statt finden sollte, fallen die übrigen 2 von insgesamt 11 Zieltonarten flach, da sie in unmittelbarer Quintnachbarschaft zur Ausgangstonart liegen.


Keine Ahnung was Dein Lehrer da gemeint hat.
 
Danke für die Antwort.

Wenn ich das jetzt also richtig verstanden hab, kann ich nur im Quintenzirkel der Durtonarten enharmonisch modulieren und nicht von dur zu moll kommen?
 
Danke für die Antwort.

Wenn ich das jetzt also richtig verstanden hab, kann ich nur im Quintenzirkel der Durtonarten enharmonisch modulieren und nicht von dur zu moll kommen?
Nein.
Du kannst Dur auch als Platzhalter für Moll in den Modulationsschemen ansehen, da auch in Molltonart die Dominante und Doppeldominante als verkürzter Dominantseptnonakkord auftreten.
 
Verminderte Akkorde umzudeuten ist fast immer damit verbunden, einen oder zwei Töne des Akkordes enharmonisch zu verwechseln. Insoweit entsteht dann auch etwas, was als enharmonische Modulation zu bezeichnen wäre. Dein verminderter C# e g Bb ist in g-Moll die DD, in D-Dur könnte er sowohl D sein (dann haben wir keine Enharmonik), aber auch z.B die Neben-Dominante zur Tp (also F# A# C# E G ohne den Grundton F#). Dann Würde das A# enharmonisch nach Bb verwechselt werden. Damit das so rauskommt, müsstest Du allerdings die Tp (also h-Moll) vorher auch bringen. Ob das besonders hilfreich ist, um von den Kreuzen in die Bs zu kommen, sei mal dahingestellt. Die Modulation wird dann nicht sehr organisch klingen.

Prinzipiell muss man sagen, dass die Einteilung von Modulationen in diatonisch, chromatisch und enharmonisch etwas theoretisch ist, und in diesem Sinne z.B. auch vom MGG kritisiert wird.

Eine überzeugendere enharmonische Wirkung erhältst Du zum Beispiel, in dem Du die DD von D-Dur nimmst, und zwar als verkürzten 7-9 Akkord mit tiefalterierter Quinte (also G# Bb D F, [entstanden aus E G# H->Bb D F], auch übermäßiger 5-6 Akkord genannt) und diesen dann in die Nebendominante der Subdominantparallele (D7/sP) von g-Moll umdeutest (also Ab Bb d F geht nach Eb-Dur 6-Akkord), entsprechend auflöst (As geht stufenweise abwärts, in D-Dur wäre es als G# leittönig nach oben gegangen) und von da nach g-Moll kadenzierst.
 
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Das ganze nochmal in Noten:

enharmonisch_0003.jpg
 

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