Etna
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Ja Moin liebe Gemeinde!
Wie hier schon angekündigt, habe ich mich an diversen Gates versucht. Ich habe einiges ausprobiert und schon wieder die hälfte der Geräte vergessen, die mir in den Ohren lagen. Aber erst mal von Anfang an:
Wir kennen ja alles das Problem: Man mag sehr viel Gain, spiel gerne laut und mag es druckvoll. Eine Metal-Kapelle darf man ebenfalls sein eigen nennen und hat jede Menge spaß bei den Proben und auch bei den Gigs. Allerdings kann man bei bestimmten Gain-Settings in ruhigen Passagen auf den Wasserfall im Hintergrund, der teilweise sogar auf der PA landet, verzichten. Alles klar, also muss ein Noise Gate her. Kaum angestöpselt merkt man erleichtert die Ruhe. Allerdings auch den Druckverlust, die Klangänderung und den Ärger den man nun damit soundtechnisch hat. Das habe ich auch so wahrgenommen und erlebt und es gibt leider wenige und meist auch sehr teure Geräte, die gut sind. Als Mukker hat man es meist nicht wirklich dicke und muss halt sparen.
Die Anforderungen die man ein ein Gate hat sind aber doch sehr hoch. Ein Gate darf keinen Sound haben. Ein Gate muss leise sein und darf nicht selbst rauschen. Und ein Gate muss leicht zu bedienen sein. Was meiner Meinung nach ebenfalls gar nicht geht sind die Bodentreter mit nur einem Regler. Sie tönten meist schon nahe am glücklich sein dran, aber die nicht vorhandene Flexibilität machte mich halb wahnsinnig.
Daher auch nun mein Tipp!
Mir ist vor einiger Zeit ein günstiges MicroGate von Alesis über den Weg gelaufen. Da ich sowieso auf der Suche nach einem Gate war, habe ich das Angebot natürlich angenommen. Letzten Endes sind alle von denen günstig, da die kaum über 35,- Euro den Besitzer in der Bucht wechseln.
Ich möchte zuerst auf die Nachteile eingehen:
- Das Gate braucht ein 9V AC Netzteil.
- Die Netzteilbuchse ist eine Klinkenbuchse.
- Das Gehäuse hat eine komische Form und soll angeblich mit zwei weiteren Geräte der Micro-Serie in ein Rack mit 1HE Höhe passen.
- Der Sound ist nicht so doll, da die Bässe einfach nur abgesaugt werden.
- Warum auch immer scheinen die Dinge der Micro-Serie einen schlechten Ruf zu haben.
Aber warum sollte ich dann nun dieses Gate verwenden? Es liegt klar auf der Hand:
+ Im Gerät werden intern + - 15V generiert, was Übersteurungen der OPs mindert
+ Alesis hat selten Scheiße gebaut und die Qualli ist gut.
+ Das Gate ist triggerbar, was weitere Möglichkeiten eröffnet
+ Threshold, Delay und Rate sind separat einstellbar
+ Die Anzeigen verraten bei Unsicherheiten genau was das Gate gerade macht
+ Das Gehäuse ist trotz dessen Form äußerst massiv, stabil und daher road-tauglich
+ ganz wichig: Es ist viel Platz für Modifiktaionen vorhanden!
Nachdem also ein passendes Netzteil gefunden und eine Klinkenbuchse angelötet war, habe ich schonmal eine Stromversorgung. Da sie dann doch nicht allzu speziell ist und vielleicht nicht im Musikalienhandel, sondern eher beim großen blauen C und Konsorten samt Steckern vorhanden ist, ist sie auch nicht allzu schwer zu beschaffen. Das mildert meiner Meinung nach die ersten beiden Minuspunkte. Gut, Klinkenbuchsen geben immer einen Kurzschluss beim Einstecken, aber man kann drauf achten, dass man zuerst das Gerät mit dem Netzteil verbindet, ehe es in der Steckdose landet.
Mit der Gehäuseform muss man nicht leben. Man kann das Gate genausogut in ein anderes Gehäuse pflanzen oder man stellt es auf sein Board unter anderen Pedalen, die weiter hinten und vielleicht höher liegen sollten.
Unabhängig vom Ruf - obwohl Alesis auch in den 80ern doch meiner Meinung nach nur gutes gebaut hat - muss man zufrieden mit dem Sound sein. Wenn man damit zufrieden ist, fällt es einem sowieso leichter mit dem Gerät so zu leben wie es ist. Da es hier allerdings ums Modden geht, kann man auch die anderen Dinge gleich mitbeseitigen, wenn man schon bei der Sache ist.
Wie oben erwähnt war ich also nicht mit den Bässen des Gates zufrieden. Die Impulstreue bei Palm Mutes war einfach nicht da und das trotz aufgerissenem EQ. Es fehlte an Schmackes und Low End. Die Höhen waren ein klitzekleines bisschen kratziger bei Verwendung eines Fuzz, als im Original. Aber auch nur wirklich wirklich wirklich marginal. Ich war schon kurz davor das Gerät in die Ecke zu stellen, als mir auffiel, dass die meisten anderen Gates ein ähnliches Problem haben. Gut, ich hatte also ein altes Gerät vor der Nase in einem Metallgehäuse und sehr viel Platz fürs Modding.
Daher kam der Beschluss, dass ich es in Angriff nehmen werde. Da das Hauptproblem der Bass ist, dachte ich als erstes daran, dass die Koppelkondensatoren einfach zu klein bemessen wurden. Es wird nämlich immer bei aktiven Shaltungen ein Kondensator in Serie geschaltet, um den Gleichspannungsteil von den anderen Schaltungsteilen und Geräten fern zu halten. Dieser Kondensator bildet daher immer einen Hochpass:
Also aufgeschraubt und angeschaut:
Da es nicht wenige Teile sind, musste ich also zuerst rekapitulieren, wie die Schaltung der wichtigen Elemente ausschaut. Hierfür kann man eine solche einseitige oder doppelseitige Platine auf einen Leuchttisch legen:
Die Leiterbahnen sind so sehr gut zu erkennen und man hat auch genügen Licht, um die Bauteile leicht auseinander zu halten. Einen netten Bauvorschlag liefert dieser Schaltplan der auch gut demonstriert wie sehr viele Gates funktionieren. Zum Glück arbeitet dieses Gate hier sehr ähnlich und hat daher auch nur einen OP als Impedanzwandler im eigentlichen Signal und unterbricht das Signal dann vor diesem OP, wenn es das tun soll. Daher ließ sich da Feindbild in drei Bauteile eingrenzen:
Bei der 1 sind die beiden grauen Elkos gemeint. Die sind im Signalweg am Ausgang und ich bin einfach kein Freund von Elkos im Signalweg. Diese habe ich durch gleich große Polypropylenkondensatoren von Panasonic ausgetauscht. Die Kerkos bei der 2 liegen nicht seriell im Signalweg, daher habe ich sie auch lediglich gegen Glimmer des gleichen Werts getauscht. Punkt 3 sind die beiden blauen Folien. Die hatten einen Wert von 0,1uF. Deren Wert habe ich einfach verzehnfacht und ebenfalls durch PP-Kondensatoren von Panasonic getauscht.
Hier sieht man das Gebilde beim ersten Testlauf:
Die Größe der Folienkondensatoren ist echt beachtlich. Daher habe ich mich auch über das Platzangebot im Gehäuse so gefreut. Um die Kondensatoren auch sorgenfrei einsetzen zu können, habe ich sie hinterher noch mit Silikon an der Platine befestigt. So werden die Klopper nicht nur durch die Lötverbindungen auf der Platine gehalten, was einen dann doch besser schlafen lässt.
Wieder eingebaut im Originalgehäuse sieht das Gate dann wieder wie ein völlig normales Gate aus:
Und ja, das scheint ein Preisschild von 298,-DM zu sein. Dato wohl März 1989.
Nun zum wichtigsten: Was bringt der ganze Aufwand und wie klingt das Ergebnis?
Ich muss sagen, dass die Gates im Vergleich nichts mehr gemein haben. Ich habe mitlerweile drei dieser Gates, wobei nur zwei gemoddet wurden. Alle drei hatten zu Beginn die gleichen Probleme, auch wenn aufgrund der Fertigungstolleanzen andere Einstellungen von Nöten waren, um die gleichen Reaktionen des Gates zu erhalten. Durch die Verdoppelung des Eingangskondensators habe ich endlich das was ich vermisst habe: Bass! Alle Impulse und die gesammte Dynamik werden nun übertragen. Wenn ich einen Akkord anspiele, kann ich das Gate während der Ausklingphase permanent ein und aus schalten ohne einen Unterschied fest zu stellen. Man hört allenfalls den Schalter je nach Lautstärke akustisch oder aber auch teilweise elektrisch als Impuls.
Natürlich ist es mit zugeschaltenem Gate nicht das gleiche. Es rauscht nicht mehr. Aber auch so fühlen sich die Impulse anders an. Der Unterschied allerdings subtiler Natur und ich bin sehr froh diesen Versuch gestartet zu haben, auch wenn er viel Zeit und einiges an Nerven gekostet hat.
Warum ist dieses Gate das (für mich) perfekte Gate?
Nunja, das Gate hat eine ordentliche Liste an Pluspunkten. Wichtig war für mich neben einem stabilen Gehäuse und den Einstellmöglichkeiten von Treshold, Delay und Gate auch die Anzeige, damit ich immer sicher sein kann, was das Gate gerade im Augenblick macht, um es leichter an die Gegebenheiten anzupassen. Die Möglichkeit das Gate zu Triggern eröffnet einem auch als Gittarist einige neue Möglichkeiten mit dem Sound zu spielen. Zudem klingt es nicht mehr nach dem Mod. D.h. man bemerkt es nicht mehr, wenn es im Signalweg mit eingeschleift wird. Da der Sound einem stets das wichtigste ist, ist dies das ausschlaggebende Kriterium für mich.
Als netten Bonus bekommt man es immer mal wieder in der Bucht für um die 35,- Euro. Die meisten anderen Gates sind wesentlich teurer. Gates in dieser Preisregion von Behringer und Konsorten taugen einfach nicht die Bohne!
Was kommt nun als Nächstes?
Ich überlege was ich qualitativ ausreizen kann. Ich könnte Widerstände von Vishay-Dale einsetzen und die OPs durch welche von Burr Brown ersetzen. Die verwendete Gleichspannung kann man ebenfalls besser sieben und noch gar erhöhen, um die Übersteuerungsfestigkeit zu verbessern. Die Frage dahinter ist letztendlich ob sich das wirklich noch lohnt. Ich denke, dass ich diesen Aufwand mal treiben werde. Allerdings werde ich dann auch eine neue Platine designen, damit ich die vielen 0 Ohm-Widerständen vermeide. Ich habe noch keine Platine mit so vielen 0 Ohm-Widerständen gesehen! Vermutlich wird das ganze dann als Einschub für mein Multieffekt im Rack ausgearbeitet werden, ehe ich noch mehr an der Platine herumlöte.
Das wars auch von mir. Ich hoffe euch hat mein kleiner Umbautipp als Bericht gefallen!
Schicken Gruß,
Etna
Wie hier schon angekündigt, habe ich mich an diversen Gates versucht. Ich habe einiges ausprobiert und schon wieder die hälfte der Geräte vergessen, die mir in den Ohren lagen. Aber erst mal von Anfang an:
Wir kennen ja alles das Problem: Man mag sehr viel Gain, spiel gerne laut und mag es druckvoll. Eine Metal-Kapelle darf man ebenfalls sein eigen nennen und hat jede Menge spaß bei den Proben und auch bei den Gigs. Allerdings kann man bei bestimmten Gain-Settings in ruhigen Passagen auf den Wasserfall im Hintergrund, der teilweise sogar auf der PA landet, verzichten. Alles klar, also muss ein Noise Gate her. Kaum angestöpselt merkt man erleichtert die Ruhe. Allerdings auch den Druckverlust, die Klangänderung und den Ärger den man nun damit soundtechnisch hat. Das habe ich auch so wahrgenommen und erlebt und es gibt leider wenige und meist auch sehr teure Geräte, die gut sind. Als Mukker hat man es meist nicht wirklich dicke und muss halt sparen.
Die Anforderungen die man ein ein Gate hat sind aber doch sehr hoch. Ein Gate darf keinen Sound haben. Ein Gate muss leise sein und darf nicht selbst rauschen. Und ein Gate muss leicht zu bedienen sein. Was meiner Meinung nach ebenfalls gar nicht geht sind die Bodentreter mit nur einem Regler. Sie tönten meist schon nahe am glücklich sein dran, aber die nicht vorhandene Flexibilität machte mich halb wahnsinnig.
Daher auch nun mein Tipp!
Mir ist vor einiger Zeit ein günstiges MicroGate von Alesis über den Weg gelaufen. Da ich sowieso auf der Suche nach einem Gate war, habe ich das Angebot natürlich angenommen. Letzten Endes sind alle von denen günstig, da die kaum über 35,- Euro den Besitzer in der Bucht wechseln.
Ich möchte zuerst auf die Nachteile eingehen:
- Das Gate braucht ein 9V AC Netzteil.
- Die Netzteilbuchse ist eine Klinkenbuchse.
- Das Gehäuse hat eine komische Form und soll angeblich mit zwei weiteren Geräte der Micro-Serie in ein Rack mit 1HE Höhe passen.
- Der Sound ist nicht so doll, da die Bässe einfach nur abgesaugt werden.
- Warum auch immer scheinen die Dinge der Micro-Serie einen schlechten Ruf zu haben.
Aber warum sollte ich dann nun dieses Gate verwenden? Es liegt klar auf der Hand:
+ Im Gerät werden intern + - 15V generiert, was Übersteurungen der OPs mindert
+ Alesis hat selten Scheiße gebaut und die Qualli ist gut.
+ Das Gate ist triggerbar, was weitere Möglichkeiten eröffnet
+ Threshold, Delay und Rate sind separat einstellbar
+ Die Anzeigen verraten bei Unsicherheiten genau was das Gate gerade macht
+ Das Gehäuse ist trotz dessen Form äußerst massiv, stabil und daher road-tauglich
+ ganz wichig: Es ist viel Platz für Modifiktaionen vorhanden!
Nachdem also ein passendes Netzteil gefunden und eine Klinkenbuchse angelötet war, habe ich schonmal eine Stromversorgung. Da sie dann doch nicht allzu speziell ist und vielleicht nicht im Musikalienhandel, sondern eher beim großen blauen C und Konsorten samt Steckern vorhanden ist, ist sie auch nicht allzu schwer zu beschaffen. Das mildert meiner Meinung nach die ersten beiden Minuspunkte. Gut, Klinkenbuchsen geben immer einen Kurzschluss beim Einstecken, aber man kann drauf achten, dass man zuerst das Gerät mit dem Netzteil verbindet, ehe es in der Steckdose landet.
Mit der Gehäuseform muss man nicht leben. Man kann das Gate genausogut in ein anderes Gehäuse pflanzen oder man stellt es auf sein Board unter anderen Pedalen, die weiter hinten und vielleicht höher liegen sollten.
Unabhängig vom Ruf - obwohl Alesis auch in den 80ern doch meiner Meinung nach nur gutes gebaut hat - muss man zufrieden mit dem Sound sein. Wenn man damit zufrieden ist, fällt es einem sowieso leichter mit dem Gerät so zu leben wie es ist. Da es hier allerdings ums Modden geht, kann man auch die anderen Dinge gleich mitbeseitigen, wenn man schon bei der Sache ist.
Wie oben erwähnt war ich also nicht mit den Bässen des Gates zufrieden. Die Impulstreue bei Palm Mutes war einfach nicht da und das trotz aufgerissenem EQ. Es fehlte an Schmackes und Low End. Die Höhen waren ein klitzekleines bisschen kratziger bei Verwendung eines Fuzz, als im Original. Aber auch nur wirklich wirklich wirklich marginal. Ich war schon kurz davor das Gerät in die Ecke zu stellen, als mir auffiel, dass die meisten anderen Gates ein ähnliches Problem haben. Gut, ich hatte also ein altes Gerät vor der Nase in einem Metallgehäuse und sehr viel Platz fürs Modding.
Daher kam der Beschluss, dass ich es in Angriff nehmen werde. Da das Hauptproblem der Bass ist, dachte ich als erstes daran, dass die Koppelkondensatoren einfach zu klein bemessen wurden. Es wird nämlich immer bei aktiven Shaltungen ein Kondensator in Serie geschaltet, um den Gleichspannungsteil von den anderen Schaltungsteilen und Geräten fern zu halten. Dieser Kondensator bildet daher immer einen Hochpass:
Also aufgeschraubt und angeschaut:
Da es nicht wenige Teile sind, musste ich also zuerst rekapitulieren, wie die Schaltung der wichtigen Elemente ausschaut. Hierfür kann man eine solche einseitige oder doppelseitige Platine auf einen Leuchttisch legen:
Die Leiterbahnen sind so sehr gut zu erkennen und man hat auch genügen Licht, um die Bauteile leicht auseinander zu halten. Einen netten Bauvorschlag liefert dieser Schaltplan der auch gut demonstriert wie sehr viele Gates funktionieren. Zum Glück arbeitet dieses Gate hier sehr ähnlich und hat daher auch nur einen OP als Impedanzwandler im eigentlichen Signal und unterbricht das Signal dann vor diesem OP, wenn es das tun soll. Daher ließ sich da Feindbild in drei Bauteile eingrenzen:
Bei der 1 sind die beiden grauen Elkos gemeint. Die sind im Signalweg am Ausgang und ich bin einfach kein Freund von Elkos im Signalweg. Diese habe ich durch gleich große Polypropylenkondensatoren von Panasonic ausgetauscht. Die Kerkos bei der 2 liegen nicht seriell im Signalweg, daher habe ich sie auch lediglich gegen Glimmer des gleichen Werts getauscht. Punkt 3 sind die beiden blauen Folien. Die hatten einen Wert von 0,1uF. Deren Wert habe ich einfach verzehnfacht und ebenfalls durch PP-Kondensatoren von Panasonic getauscht.
Hier sieht man das Gebilde beim ersten Testlauf:
Die Größe der Folienkondensatoren ist echt beachtlich. Daher habe ich mich auch über das Platzangebot im Gehäuse so gefreut. Um die Kondensatoren auch sorgenfrei einsetzen zu können, habe ich sie hinterher noch mit Silikon an der Platine befestigt. So werden die Klopper nicht nur durch die Lötverbindungen auf der Platine gehalten, was einen dann doch besser schlafen lässt.
Wieder eingebaut im Originalgehäuse sieht das Gate dann wieder wie ein völlig normales Gate aus:
Und ja, das scheint ein Preisschild von 298,-DM zu sein. Dato wohl März 1989.
Nun zum wichtigsten: Was bringt der ganze Aufwand und wie klingt das Ergebnis?
Ich muss sagen, dass die Gates im Vergleich nichts mehr gemein haben. Ich habe mitlerweile drei dieser Gates, wobei nur zwei gemoddet wurden. Alle drei hatten zu Beginn die gleichen Probleme, auch wenn aufgrund der Fertigungstolleanzen andere Einstellungen von Nöten waren, um die gleichen Reaktionen des Gates zu erhalten. Durch die Verdoppelung des Eingangskondensators habe ich endlich das was ich vermisst habe: Bass! Alle Impulse und die gesammte Dynamik werden nun übertragen. Wenn ich einen Akkord anspiele, kann ich das Gate während der Ausklingphase permanent ein und aus schalten ohne einen Unterschied fest zu stellen. Man hört allenfalls den Schalter je nach Lautstärke akustisch oder aber auch teilweise elektrisch als Impuls.
Natürlich ist es mit zugeschaltenem Gate nicht das gleiche. Es rauscht nicht mehr. Aber auch so fühlen sich die Impulse anders an. Der Unterschied allerdings subtiler Natur und ich bin sehr froh diesen Versuch gestartet zu haben, auch wenn er viel Zeit und einiges an Nerven gekostet hat.
Warum ist dieses Gate das (für mich) perfekte Gate?
Nunja, das Gate hat eine ordentliche Liste an Pluspunkten. Wichtig war für mich neben einem stabilen Gehäuse und den Einstellmöglichkeiten von Treshold, Delay und Gate auch die Anzeige, damit ich immer sicher sein kann, was das Gate gerade im Augenblick macht, um es leichter an die Gegebenheiten anzupassen. Die Möglichkeit das Gate zu Triggern eröffnet einem auch als Gittarist einige neue Möglichkeiten mit dem Sound zu spielen. Zudem klingt es nicht mehr nach dem Mod. D.h. man bemerkt es nicht mehr, wenn es im Signalweg mit eingeschleift wird. Da der Sound einem stets das wichtigste ist, ist dies das ausschlaggebende Kriterium für mich.
Als netten Bonus bekommt man es immer mal wieder in der Bucht für um die 35,- Euro. Die meisten anderen Gates sind wesentlich teurer. Gates in dieser Preisregion von Behringer und Konsorten taugen einfach nicht die Bohne!
Was kommt nun als Nächstes?
Ich überlege was ich qualitativ ausreizen kann. Ich könnte Widerstände von Vishay-Dale einsetzen und die OPs durch welche von Burr Brown ersetzen. Die verwendete Gleichspannung kann man ebenfalls besser sieben und noch gar erhöhen, um die Übersteuerungsfestigkeit zu verbessern. Die Frage dahinter ist letztendlich ob sich das wirklich noch lohnt. Ich denke, dass ich diesen Aufwand mal treiben werde. Allerdings werde ich dann auch eine neue Platine designen, damit ich die vielen 0 Ohm-Widerständen vermeide. Ich habe noch keine Platine mit so vielen 0 Ohm-Widerständen gesehen! Vermutlich wird das ganze dann als Einschub für mein Multieffekt im Rack ausgearbeitet werden, ehe ich noch mehr an der Platine herumlöte.
Das wars auch von mir. Ich hoffe euch hat mein kleiner Umbautipp als Bericht gefallen!
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