80's Hard Rock Sound - Effekt- (und Verstärker-) Setup?

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RalleO
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Hi,

ich versuche schon länger, diesen typischen 80er-Jahre Hard-Rock-Sound hinzubekommen, irgendwas fehlt aber immer. Dieser Clip hier entspricht so ziemlich dem, was ich gerne hätte (das Intro, so die ersten 15 Sekunden, reicht eigentlich schon als Hörbeispiel):

http://www.youtube.com/watch?v=6W6lFImy-uU

(Der Gitarrist ist übrigens Doug Aldrich, im Moment bei Whitesnake.)

Klar, dass das im Studio heftig aufbereitet wurde, aber ich habe auch live schon Bands gesehen, deren Gitarristen in etwa diesen Sound hinbekommen haben.

Mein Haupt-Amp ist ein Marshall JVM 410H mit einem G-Major im Effektloop, habe aber auch noch diverse Bodentreter, falls das besser geeignet sein sollte. Die Box ist die Marshall 1960AV, als Gitarre benutze ich eine ESP Eclipse mit aktiven EMG-Pickups.

Welche Effekte, denkt ihr, braucht man dafür und wie sollten Amp und Effekte eingestellt sein?

Danke schon mal für alle Tipps und Hinweise.

Gruß
Ralle
 
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Hallo,
also ich denke mit dem Marshall bist du ja gut ausgerüstet.
Auf der Aufnahme ist noch ein Hall mit drauf. Ich mag Hall nicht so sehr und benutze für ähnliche Sachen ein kurzes Delay.

Der Sound kommt du am besten hin, indem du einfach mal den EQ in die neutrale Stellung bringst und mal hinhörst beim Spielen, ob es mehr Bässe, Mitten oder Höhen braucht. Die Verzerrung darf nicht zu hoch sein, sonst Matscht das mehr als tönen...

Ich glaube auch, das die Akkorde selber auch viel am Klang beitragen. Er spielt da nicht einfach einfache Powerchords, sondern erweitert diese nach oben mit weiteren Quinten und Oktaven.

Gruss
Marco
 
Git: Humbucker am Steg
Pedal: OD/DS/Fuzz als Booster vor die Vorstufe geschaltet. (Booster=hoher Pegel, niedrige Verzerrung)
Vorstufe: wenig Gain, hoher Pegel
Loop: EQ, dezentes Delay, dezenter Hall (ca. 20-30% Mixanteil)

Ich gehe mal davon aus, dass Du am G-Major beim Delay auch das sogenannte "Ducking" einstellen kannst.
Dieses solltest Du auch nutzen, da Du so das Delay effektiver einsetzen kannst.
Ducking erwirkt, dass das Delay erst dann nachklingt, wenn keine neuen Töne mehr gespielt werden.
Ein normales Delay wiederholt die Töne auch dann, wenn neue hinzukommen.
Dieses kann manchmal "etwas durcheinander klingen".
Der Parameter "Ducking" verhindert jenes und lässt sich meist individuell anpassen.

Den Druck des Sounds erzeugst Du durch einen hohen Ausgangspegel bei niedriger Verzerrung.
Hohe Verzerrung würde "matschen" und die Akorde undifferenzierbar machen.

Da die Powerchords im Hardrock jedoch teilweise nur aus Intervallen bestehen,
müssen diese sauber und gut durchklingen können.
Und bezogen auf den brachialen Sound geht das nur über Druck - und nicht über Gain !


Gruß - Löwe :)
 
Es hört sich so an, als sei da auch noch ein Chorus im Effektweg, oder täusche ich mich da?
 
Der Chorus-Effekt dürfte eher durch Doppeln entstanden sein. Ansonsten dürfte Löwe es auf den Punkt gebracht haben.

Cooler Musik-Flashback übrigens, die Platte hab ich noch (in der großformatigen schwarzen Ausführung :D ).
 
Ich habe zu dieser Zeit immer ein RAT pedal benutzt, das erzeugte einen sehr ählichen Ton wie auf der Aufnahme,egal was für einen Amp ich benutzte(natürlich nur Röhre!).
Es waren MM´s, diverse Marshall´s und Fender.Mit der Ratte konnte ich sie ohne grossen aufwand gut in diese Richtung bringen.
 
Mein Setup in dieser Zeit (Gott bin ich schon ein Alter Sack:()

Anfang der 80ér:
2 x Marshall 1959
4 x 4x12ér Marshall Boxen
1 Boss Chorus
1 Boss Delay

Ende der 80ér:
Marshall Setup wie oben
Intellifex ( spiele ich übrigens heute noch:D)
Kitty Hawk Midi Board
 
hallo RaellO

Ganz ehrlich: Ich habe den Link angeklickt und dann einfach laut drauf los gelacht! :)
Ich stehe selbt stark auf "Lion" und höre in letzter Zeit vermehrt dieses Stück: http://www.youtube.com/watch?v=TT83Tlx1X8Y&feature=related
Dieses ist auch cool (Freitag der 13. Teil 4) http://www.youtube.com/watch?v=YRUB5taG3xw&feature=related

Ok, nun zu deiner Equipmentfrage:
Ich unterstreiche ebenfalls die Aussage, dass du mit deinem Marshall gut beraten bist.
Sehr viele Leute kaufen sich nur das neuste und "state of the art" Equipment. ICh hingegen bevorzuge altes kaum mehr erhältliches Equipment.
Die Marke ART hat in 80s und Anfang der 90s ein paar coole Geräte gemacht (FX ProVerb und Preamp SGX 2000; habe beides und noche mehr)
Der Sound geht automatisch in die Richtung der 80s! Das G-major ist sicher besser, aus "nostalgischen Gründen" bevorzuge ich nur altes Equipment:

http://www.ricardo.ch/kaufen/musik-...ffects-processor-multiverb/v/an624236870/ls3/

http://www.ricardo.ch/kaufen/musik-...torsamplerpitch-transposer/v/an624238856/ls3/

Dies wären nun zwei billig zu ersteigernde (keine Angst, ich bin nicht der Verkäufer) Geräte von ART. Das Multiverb habe ich selbst auch und ich finde es seeehr cool.
Für den Preis ist es definitiv ein Versuch wert!


Liebe Grüsse
 
Marshall JCM 800 und ein oller TubeScreamer oder - wie schon sehr richtig erwähnt - ein ProCo Rat. Und dann am besten noch 2-3 Kumpels mit identischem Equipment, die alles doppeln. Und Zack - da hast du den Sound.
 
Doug spielt zur Zeit viel den Vintage/Modern geboostet mit nem Majik Box Rocket Fuel. Dazu seine LieblingsPaula mit seinen Signature Pickups (suhr).
Chorus nutzt er sehr wohl wie er mir erzählt hat. er hat jedoch noch einen gemoddeten Marshall, der tonne an gain zur verfügung stellt, über den schweigt er jedoch...
hab ihn schon mehrmals nach mods und dem grundgerüst gefragt, seine anwort jedes mal: "That´s ma special secret"
 
Hallo,

habe mich sehr mit Aldrichs Equipment beschäftigt.
Er hat 3 alte Marshalls Tops, die alle gemoddet wurden. Lt. amerikanischen Foren, handelt es sich um Mark Cameron, Voodooamp und einem Amptuner names Golub.
Den Vintage Modern setzt er "nur" für Clean und crunchy Sounds ein. Geboostet wird mit der Majik Box.

Hier ist ein nettes Interview mit Vorstellung des Rigs http://www.youtube.com/watch?v=1ULXqNy8h0s&feature=player_embedded

Der Doug klingt aber mit allem geil, weil er's einfach kann !

Ach ja, ich spiele einen Voodooamp V-Rock ( Review siehe Signatur ) und komme sehr nah an den Sound ran, besser spielen tue ich deswegen aber nicht :)

Im Frühjahr kommt dann noch ein Amp von Mark Cameron dazu ....

Edit : er benützt übrigens PU's von Suhr - ein extra Doug Aldrich Modell. Während der Hals PU der Hammer ist, matscht mir der Steg PU zuviel....

LG

Markus
 
Das Problem vieler die 80er JAhre Hardrocksound nachmachen wollen ist daß sie einfach zu viel Gain benutzen. Damals ließ man halt die Zerre aus der Endstufe kommen und nicht aus der Vorstufe und aktive PUs sind schon mal der ganz falsche Ansatz um solche Sounds zu erreichen...viel zu viel Output!

just my 2c
 
Das Problem vieler die 80er JAhre Hardrocksound nachmachen wollen ist daß sie einfach zu viel Gain benutzen. Damals ließ man halt die Zerre aus der Endstufe kommen und nicht aus der Vorstufe und aktive PUs sind schon mal der ganz falsche Ansatz um solche Sounds zu erreichen...viel zu viel Output!

just my 2c

Du hast im Prinzip recht, aber ich finde schon, dass man ein gesundes Maß an Gain braucht. Aber es ist entscheidend wie das Gain erzeugt wird. Endstufenzerre geht ja heute kaum noch. Viele, nicht alle, High Gain Verstärker haben aber tatsächlich das Problem, dass sie sehr komprimieren und dann fehlen den Amps meistens auch noch die entscheidenden Frequenzen in den Mitten/Höhen. Dann wird das meist nix.
Ich erziele die besten Ergebnisse mit Medium Gain am Amp und einen Booster davor, aber das ist wie alles Geschmackssache.

LG

Markus
 
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Yeah, 80s Rock/Metal Sound rockt einfach richtig herbe! Ich hab sowas im Proberaum immer gut durch Hall und Chorus-Einsatz hinbekommen, so als ganz allgemeinen Hinweis.
Amps aus der Zeit zu nutzen ist natürlich auch nie eine schlechte Idee, du liegst mit deinem Marshall da eigentlich schon goldrichtig! :)
Eigentlich ist bereits alles gesagt worden, meiner Meinung nach kommt auch viel des "Sounds" durch die Art zu spielen, am besten mal ein paar Tabs/Noten von einschlägigen Songs anschauen! :)

MfG!
 
... Wirklich ganz gute Musik. Ich frag mich nur, wer damals auf die Idee kam, ein Schlagzeug so abzumischen. Da krieg ich immer die Krise. Wie bei eigentlich allen 80er AC/DC Platten. Ansich ein paar starke Platten, aber die Art, wie Gesang und Drums abgemischt sind, erzeugt bei mir regelrecht physische Schmerzen. Alles wie in einer riesigen Werkshalle aufgenommen. Die Produzenten fanden wahrscheinlich alle sehr viel Gefallen an den damals neuen digitalen Hallgeräten - bäh!
 
Die Abmischung der Drums in den 80ern entspricht wirklich nicht mehr heutigen Hörgewohnheiten, das stimmt. Viel zu "mächtig"/großspurig. Aber leider ist in den folgenden Jahrzehnten dann dieser tolle, sahnig-polierte, trotzdem druckvolle Gitarrensound auch gleich mit in den Abfallkorb der Produzenten gewandert. Selbst bei Bands, die in den 80ern einen prima Gitarrensound hinbekommen haben, z.B. Ratt oder Queensryche, klingen die Gitarrenspuren auf neuen Produktionen vergleichsweise nur noch wie ein müder Abklatsch. Wahrscheinlich geben die Produktionsbudgets diese Liebe zum Detail nicht mehr her, die da eingeflossen ist (Mutt Lange!) oder aber man möchte gewollt modern klingen. Ich für meinen Teil vermisse die guten, alten Hair-Metal-Zeiten jedenfalls heftigst. Solch ein Standard - sowohl was die Kompositionen betrifft, als auch die Gitarrensounds - ist im Hard-Rock-Genre meiner Meinung nach später nie wieder erreicht worden. (Über die damalige Mode und das Posing breiten wir allerdings mal lieber den Mantel des Schweigens.:rolleyes: Bands wie Steel Panther haben es ja geradezu zum Geschäftsmodell entwickelt, dass sehr unterhaltsam zu parodieren, siehe z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=o6hoXCyg0u4 oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=w_r7ZxigS0g&feature=channel Der Gitarrist scheint übrigens auch ein Marshall-Amp- und Rack-Effekt-Setup zu benutzen.). Aber das nur am Rande.
 
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