Das grosse Effekt-Lexikon - inkl. Sound Samples!

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Hi, man sieht hier im Forum ja oefters, dass Leute nach nem Effekt suchen, den sie irgendwo gehoert haben, aber nicht wissen, wie dieser heisst. Diese Liste soll helfen, Effekt-Newbies ne handfeste Referenz zu geben.

Alle Samples sind direkt ausm GT-8 in Goldwave aufgenommen - am Besten mit nem ReplayGain-faehigen Player wie Winamp oder Foobar2k anhoeren. Um alle Effekte auf einmal runter zu laden: http://simonbroenner.googlepages.com/effects.zip und http://simonbroenner.googlepages.com/dist.zip.

Benennung der Samples ist recht logisch - Erst wird der Effekt genannt, dann (falls noetig), ob er vor oder nach der Zerre platziert wurde (Pre=davor, Post=danach).

So klingt die Gitarre ohne alle Effekte:


Also, dann fangen wir gleich mal an:

1. Hall (aka Reverb): Ahmt den natuerlichen Hall eines grossen Raumes nach. Klingt je nach Erzeugungsmethode unterschiedlich - viele Leute moegen z.B. eher einen durch lange Federn erzeugten Spring Reverb, weil dieser aeusserst warm klingt. Andere bevorzugen eher einen ganz klaren digitalen Hall. Eine andere Reverb-Art ist der Plate-Reverb.

Kategorie: Raumeffekt
Effektposition: Nach Zerre, meist ganz am Ende der Effektkette. Vor der Zerre klingt Hall sehr verwaschen, da er durch die Kompression nicht natuerlich ausklingen kann.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Bei Clean- und Lead-Sounds eher etwas heftiger, bei Rhythmussounds (besonders High-Gain) eher weniger.




2. Chorus: Fuegt dem Signal mehrere minimal verstimmte Zweitstimmen hinzu, die einen schwebenden, "nassen" Effekt erzeugen. Gut bei Nirvana Cleansounds zu hoeren, wie bei Smells Like Teen Spirit oder Come As You Are.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Generell nach Zerre - allerdings lassen sich auch vor der Zerre interessante Sounds erzielen...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Clean- und Lead-Sounds




3. Flanger: Aehnlich wie Chorus, aber viel abgefahrener - hiermit sind die typischen Duesenjet-Sounds moeglich, und auch kreischende, in den hoehen schwirrende Sounds.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Wie Chorus, meist nach der Zerre. Wenn man einen etwas abgeschwaechteren Sound moechte passt's auch gut vor der Zerre...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Rhythmus- und Lead-Sounds




4. Phaser: Flanger-aehnlicher Effekt, klingt ein Wenig wie ein von selbst auf und zu gehendes Wah. Teilweise kann er auch Duesenjet-Sounds erzeugen, und wird wahlweise vor oder nach der Zerre platziert.

Kategorie: Modulationseffekt (?)
Effektposition: Sieht man eigentlich ueberall - hier gilt anscheinend bei den meisten "Da wo's am besten klingt!" - ne beliebtere Position scheint's hier nicht zu geben...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Clean-, Rhythmus- und Lead-Sounds








5. Wah: Erzeugt durch Verschiebung einer Frequenzanhebung fast vokale Sounds - daher der Name, der Effekt klingt naemlich so, als wuerde jemand "Wuuaaaaahhhh" sagen.

Kategorie: Filtereffekt
Position: Meist am Anfang der Kette, damit es ein moeglichst "reines" Signal bekommt - die meisten (besonders aeltere) Wahs klingen so einfach besser. Ist aber natuerlich auch wieder Geschmackssache...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Ueberall, bevorzugt bei Soli.





6. Whammy: Dieser Effekt sollte in etwa ein freischwebendes Tremolo-System (z.B. Floyd Rose) nachahmen - man kann mit einem Expressionspedal die Tonhoehe modulieren (nur monophon, leider). Meist kann man 1 Oktave runter und 1 Oktave rauf.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Rein theoretisch (wird auch generell von den Herstellern empfohlen) sollte dieses Effektgeraet moeglichst weit an den Anfang der Effektkette, ich finde aber persoenlich, dass das Geraet besseres Tracking hat (d.h. den Ton, den es oktavieren soll, besser findet und verfolgen kann), wenn es nach der Zerre platziert wird. Dies liegt vermutlich an der hoeheren Kompression nach der Zerre...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Hauptsaechlich Soli




7. Delay (Echo): Dieser Effekt wiederholt das, was man spielt. Man kann einstellen, wie laut die Wiederholung sein sollte (Level), wie frequent die Wiederholung sein sollte (Delay Time) und wie oft sie sich wiederholen sollte (Feedback).

Kategorie: Raumeffekt
Effektposition: Gegen Ende der Effektkette - ob vor oder nach Hall ist Geschmackssache - soll auf die Delay Repeats noch Hall drauf kommen, oder nicht? Oder sollen die Repeats den Hall schon "enthalten"? Die Klangunterschiede sind bei digitalem Hall und Delay kaum bemerkbar, aber wenn's z.B. um nen stark faerbenden Spring Reverb und nen Tape Delay geht, sollte man sich das gut ueberlegen...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Hauptsaechlich bei Lead-Sounds, um diese etwas anzudicken.





8. Vibrato: Moduliert die Tonhoehe - genauso wie ein natuerlicher Vibrato, den man mit den Fingern erzeugt, ist aber natuerlich nicht als Ersatz hier fuer gedacht.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Herzlich egal, so lange man den Raumeffekten ihren Platz am Ende laesst. Macht eigentlich nciht wirklich nen Unterschied, soweit ich weiss...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Special-Effect




9. Uni-Vibe: Das Uni-Vibe ist eine Art Phaser, die einfach etwas anders klingt - schwer zu beschreiben, einfach reinhoeren.

Kategorie: Modulationseffekt (?)
Effektposition: Geschmackssache - klingt vor und nach Zerre gut, aber verschieden. Muss jeder fuer sich selbst entscheiden... Ob's ne Standardposition gibt weiss ich nicht genau - falls jemand weiss, unten reinschreiben bitte
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Laut Hendrix ueberall , ansonsten hauptsaechlich Clean- oder Lead-Passagen.





10. SlowGear (Swell): Der SlowGear Effekt (so heisst die Boss Version - weiss gar nicht, ob's ne andere gibt?) erzeugt einen violinen-artigen Effekt - sobald ein Signal anliegt, wird die Lautstaerke langsam von 0 aufgedreht. Dies erzeugt einen sogenannten Volume Swell, ein Effekt den viele Gitarristen mit Volume-Pedalen oder ihren Volume-Potis erzeugen.

Kategorie: Dynamik-Effekt
Effektposition: Vor der Zerre, damit der Effekt nicht wegen Nebengeraeuschen "einschaltet". Das "swell" wird ja aktiviert, sobald irgend ein Signal am Input anliegt, und die Nebengeraeusche, die von einer Zerre produziert werden, koennen hier manchmal Probleme machen. Andererseits kann man das Geraet auch nach der Zerre platzieren (solange man seine Nebengeraeusche im Griff hat), wenn man will, dass wirklich nur die Lautstaerke durch den Swell geregelt wird, und nicht auch noch der Zerrgrad (so wie wenn das Geraet vor der Zerre ist). Generell kann man sagen: Vor der Zerre => schnellerer Lautstaerkezuwachs am Anfang des Swells, wegen der Kompression... nach der Zerre => Eher lineare Anhebung der Lautstaerke.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Wird gerne benutzt, um schoene langsame Passagen zu spielen, egal ob verzerrt oder clean. Oft bei Leadgitarre eingesetzt.




11. Tremolo: Tremolo moduliert die Lautstaerke des Signals - gut zu hoeren auf Boulevard of Broken Dreams von Green Day, z.B.

Kategorie: Dynamik-Effekt
Effektposition: Je nachdem, ob's Zerrgrad oder nur Lautstaerke modulieren soll, entweder vor oder nach der Zerre. Unterschiede zwischen den Beiden sind aehnlich wie beim SlowGear...
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Special-Effect




12. Octaver: Fuegt eine oder mehrere Oktaven dem Originalsignal hinzu. Bei den meisten Octavern kann man eine hoehere und zwei niedrigere Oktaven hinzufuegen.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Siehe Whammy
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Oft bei Lead-Sounds oder Clean-Passagen.




13. Harmonizer (Intelligent Pitch Shifter): Ein Pitch Shifter, der je nach Eingangssignal ein anderes Intervall zum Pitchen waehlt - so ist es auch moeglich, die richtigen Harmonien zu ner ganzen Tonleiter zu erzeugen. Leider wieder nur monophon moeglich.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Siehe Whammy
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Generell Lead- oder Clean-Sounds.




14. Pitch Shift: Veraendert die Tonhoehe des Eingangssignals, genauso wieder Harmonizer, aber unintelligent, d.h. immer im gleichen Abstand.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Siehe Whammy
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Generell wenn's etwas schraeg klingen soll... bzw. als stillgestandenen Chorus-Ersatz





15. Rotary (Leslie): Dieser Effekt ahmt ein Leslie-Cabinet nach, in dem ein rotierender Speaker platziert ist.

Kategorie: Modulationseffekt
Effektposition: Nach der Zerre erzielt der Rotary Effekt eine staerkere Wirkung - wenn er vor der Zerre platziert wird, klingt er eher verwaschen.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Hauptsaechlich bei Clean- und Lead-Sounds - ab und zu auch bei Intros als Special Effect...






16. Compressor: Dieser Effekt beschraenkt die Dynamik - leise Signale werden angehoben und laute Signale abgeschwaecht, so dass das Gesamtsignal in etwa die gleiche Lautstaerke annimmt. Im Sample ist erst der Compressor an, dann aus, dann wieder an.

Kategorie: Dynamik-Effekt
Effektposition: Generell direkt vor der Zerre, da man durch Zuschalten des Compressors eine etwas dickere Zerre erhaelt. Viele Leute schalten ihn aber auch direkt hinter eine Zerre, um dieser mehr Kompression zu verleihen (generell geht's hier um Low-Gain Zerren, die von alleine recht wenig komprimieren und sehr offen klingen).
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Clean-Passagen (um Anschlagsunterschiede auszugleichen, oder die Lautstaerkeunterschiede zwischen Einzelnoten und Akkorden), Soli (Sustaiiiiiiiiiiiin!)




17. Slicer: Dieser Effekt arbeitet aehnlich wie Tremolo, aber geht "instantaneously" (mir faellt das deutsche wort grad nich ein... ) von 0 auf volle Lautstaerke. Man kann auch unterschiedliche Rhythmen einstellen, in denen er ein und aus gehen soll.

Kategorie: Dynamik-Effekt
Effektposition: Generell nach der Zerre, klingt aber auch davor kaum anders.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Special-Effect




18. AutoWah: Diesen Effekt gibt's in zwei Ausfuehrungen - 1. ein zeitlich bestimmtes Wah oder 2. ein anschlagsdynamisches Wah. Der zeitlich bestimmte Effekt hat eine einstellbare Frequenz, in der das virtuelle Wah auf und zu geht. Der anschlagsdynamische Effekte "Waht" je nach Eingangssignal mehr oder weniger.

Kategorie: Filter-Effekt
Effektposition: Siehe Wah
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Siehe Wah



19. Booster: Erhoeht die Lautstaerke des Eingangssignals. Wird oft benutzt, um eine Roehrenvorstufe zum Zerren zu bringen, oder im FX Loop, um eine Lautstaerkeanhebung zu kriegen.

Kategorie: Dynamik-Effekt
Effektposition: Vor der Zerre, um das Zerrvermoegen zu steigern (bei niedrigem Zerrgrad steigt hier auch die Lautstaerke ein Wenig), oder nach der Zerre, um eine Lautstaerkeanhebung zu bewirken.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Hauptsaechlich Lead-Sounds - gerne als Solo Boost verwendet.




20. Equalizer: Hebt bestimmte Frequenzen des Signals an oder senkt sie ab. Bei Gitarren-EQs spricht man in der Regel von Grafischen Equalizern, die ueber das ganze Frequenzspektrum sogenannte "Notch Points" haben. An genau diesen Frequenzen setzen die Regler des Equalizers an, und erhoehen an der Stelle die Lautstaerke der Frequenz, und im begrenzten Masse auch die drum rum. Ein grafischer EQ hebt NICHT das gesamte Frequenzspektrum gleichmaessig an, wenn man etwa alle Regler ganz nach oben schiebt... dazu braucht man einen EQ mit separatem Level-Regler.

Kategorie: Equalizer (gibt eigentlich keine Ueberkategorie, die mir einfaellt)
Effektposition: Aehnlich wie beim Booster - vor der Zerre werden dann die angehobenen/abgeschwaechten Frequenzbaender mehr oder weniger verzerrt. Nach der Zerre lauter oder leiser.
Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich: Fast ueberall - manchmal um ihn momentan ein und auszuschalten (z.B. als Solo-Boost), oder manchmal bleibt er einfach immer an, oder man macht ihn mal fuer'n Lied an... eigentlich ziemlich logisch ...

Der Sound Sample zeigt, wie sich ein Mid-Boost durch nen parametrischen EQ auf den Sound auswirkt - mit nem grafischen EQ wird man aehnliche Resultate bekommen.




21. Akkustikgitarren-Simulation: Dieser Effekt dient dazu, den Sound einer Akkustikgitarre aus einer E-Gitarre zu generieren. Je nachdem was fuer Pickups man verwendet kann dies gut oder schlecht klingen - die meisten Acoustic-Sims haben auch recht viele Einstellmoeglichkeiten und sind fuer den Live-Einsatz meist brauchbar... Fuer Aufnahmen wuerde ich allerdings zu was anderem greifen ;)...

Kategorie: Je nach Implementierung Filter + Equalizer + Dynamik-Effekt
Effektposition: Direkt am Anfang, nach der Gitarre, damit der Effekt ein moeglichst reines Signal bekommt.




22. AutoFilter: Dieser Effekt ist ein Filter, der je nach Anschlagsstaerke weiter "aufgeht" - klingt ein Wenig Wah-Artig in manchen Einstellungen, aber in anderen Einstellungen einfach nur total abgefahren (Siehe das zweite Beispiel)... wenn man z.B. ein PreDelay eingibt, um die Ausloesung des "aufgehens" zu verzoegern.

Kategorie: Anschlagsdynamischer Filtereffekt
Effektposition: Klingt in jeder Position ziemlich abgefahren - Standardpositionen gibt's hier nicht, sollte man sich nach Geschmack und erwuenschtem Effekt aussuchen.





23. Bottleneck: Zwar nicht wirklich ein Effekt im Bodentreterformat (zumindest soweit ich weiss :p), aber ich denk' mal einige Newbies werden sich wundern, was das fuer komische Sounds sind - deswegen hier die Erklaerung ;)... Ein Bottleneck ist quasi ein Stueck hartes Material (meist Glas oder Metall), welches man auf die Saite legt, waehrend man sie spielt - quasi ein bewegliches Bundstaebchen. Damit sind stufenlose Tonhoehenveraenderungen moeglich, was sehr psychedelische Effekte ermoeglicht. Auch sehr schoene Melodien sind moeglich, da man viel mehr Moeglichkeiten hat, mit leichten Dissonanzen zu arbeiten...

Wenn man von nem Bottleneck spricht, meint man generell ein Stueck Glas oder Metall in der Form eines Flaschenhalses (so die oberen 6cm einer Weinflasche, z.B.) - dieses Ding stuelpt man sich an der Greifhand ueber nen Finger, und dann kann man halt Bottleneck spielen ;)... Viele missbrauchen allerdings auch Ringe oder andere Gegenstaende, um den gleichen Effekt zu erzeugen...

Kategorie: Kein wirklicher Gitarreneffekt, sondern ein Werkzeug, genauso wie das Plektrum oder ein Stimmgeraet oder ne Saitenkurbel ;)...
Effektposition: An der Greifhand :p






24. Loop Station: Auch nicht ein wirklicher Effekt, sondern eher ein nuetzliches Werkzeug im Bodentreterformat - mit einer Loopstation kann man kurze Phrasen (z.B. nen Rhythmusriff) aufnehmen und abspielen lassen - dies ermoeglicht z.B. die Simulation eines zweiten (oder dritten oder vierten) Gitarristen, obwohl gar keiner Vorhanden ist. Man kann z.B. Soli damit unterlegen usw.

Kategorie: Aufnahmegeraet
Effektposition: Am Besten moeglichst am Ende der Effektkette - vielen Leuten mag das wohl egal erscheinen, aber wenn man mehrere Signale uebereinander lagert, sollte man diese wenn moeglich nicht durch ne Zerre schicken - das fuert meist zu sehr viel Gematsche...




25. Panner: "Pannt" das Signal in einem Stereo Wiedergabesystem zwischen den beiden Kanaelen hin und her. So kann man z.B. Sounds von einer Seite der Buehne auf die andere wandern lassen...

Kategorie: Stereo Dynamikeffekt
Effektposition: Ganz am Ende der Effektkette




26. Ring Modulator: Der Alien-Effekt. Je nach Einstellung kann man hiermit einfach nur total abgefahrene Sounds erzeugen - der Effekt entsteht dadurch, dass man das Signal mit einem zweiten mischt, und dann die Differenz zwischen den beiden Signalen ausgibt. Genaueres gibt's hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Ring_modulation





27. Talkbox: Jeder kennt wohl das Lied "It's My Life" von Bon Jovi - hier ist der Effekt super zu hoeren... die Gitarrensounds, in denen sich Vokale befinden. Der Gitarrist bekommt einen Schlauch auf Mundhoehe gestellt, den er in (oder an) den Mund nimmt. Am anderen Ende des Schlauchs befindet sich ein Lautsprecher, durch den das Gitarrensignal abgespielt wird - wenn dieses am Mund-Ende des Schlauchs ankommt, kann der Gitarrist dieses mit dem Mund formen und filtern. Ein Mikro nimmt diesen gefilterten Sound auf (meistens ist der Schlauch an diesem Mikro befestigt)...

Kategorie: Filtereffekt
Effektposition: Zwischen Endstufe und Speaker






Und als letztes die Mutter aller Gitarreneffekte - Die Verzerrung: Am Anfang durch das natuerliche Uebersteuern von Roehrenverstaerkern erzeugt, die an ihre Leistungsgrenzen geraten sind - heutzutage redet man bei nem Verzerrer generell von einem Bodeneffekt, der direkt einen solchen Sound liefert. Generell gibt's zwei (OK, drei) unterschiedliche Kategorien von Zerrpedalen: 1. Overdrivepedale, 2. Zerrpedale und 3. Fuzzpedale.

1. Overdrivepedale: Recht niedriger Zerrgrad - diese Pedale eignen sich meist hervorragend als Booster, um eine Roehrenvorstufe zum Zerren zu bringen - hierzu den Gainregler fast zudrehen und Level so hoch, wie man's eben braucht. Die Pedale sind auch beliebt, um aus einem Cleankanal einen Crunchkanal zu machen.
2. Zerrpedale: Mittel bis hoher Zerrgrad - auf dem minimal eingestellten Zerrgrad haben diese Wunderkisten meist schon einen recht starken Zerrgrad - wer weiter aufdreht bekommt immer mehr Kompression, mehr Saegen, und halt naja, mehr Zerre. Diese Pedale werden fast ausschliesslich ueber den Cleankanal eines Gitarrenverstaerkers gespielt, da sie sich aufgrund der sehr hohen minimalen Gain-Einstellung nur sehr schlecht fuer Crunch oder als Booster gebrauchen lassen. Wer sein Gitarren-Volume-Poti etwas zurueck dreht hat hier meist etwas mehr Glueck.
3. Fuzzpedale: Fuzz ist der typische Kaputter-Speaker-Sound. Wie ne ganz normale Zerre, aber sie klingt einfach sehr saegig, rauh und kaputt. Frueher sehr beliebt bei Hendrix, und heutzutage oft bei Stoner-Rock im Einsatz... alles in allem recht abgefahrene, dreckige Zerre, die im Bassbereich oft sehr stark uebersteuert klingt.

So, jetzt mal ein paar bekannte Overdrivepedale/Fuzzpedale/Zerrpedale/Zerr-OD-Fuzz-sounds (leider alles nur COSM Models ausm GT-8, aber ich hab' nur die genommen, bei denen ich auch das Original kenn' - damit's moeglichst authentisch klingt...):

-Ibanez Tubescreamer: Der Klassiker, was Overdrives/Booster angeht - unzaehlige Male geklont und nachgebaut. Hat meist drei Regler: Drive, Level und Tone. Hier wird er als Overdrivepedal benutzt, und nicht als Booster - verwandelt den Cleankanal eines Amp in nen Crunchkanal...




-Boss DS-1: Ein Klassiker unter den Zerrpedalen, so ziemlich das erste von Boss, wenn ich mich irre. Ist sozusagen ein Standardzerre, was den Sound angeht - einfach rauh und kratzig saegend. Das Original ist noch etwas duenner untenrum als dieses Sample...




-Proco Rat: Ein weiterer Klassiker unter den Zerrern, der soweit ich weiss ein Wenig spaeter in's Rennen kam - klingt um einiges dumpfer als das DS-1 in den meisten Einstellungen, und bei weitem nicht so kratzig.




-Boss HM-3 Heavy Metal: Ein "extremes" Boss Pedal - eigentlich im Bandgefuege unbrauchbar vom Frequenzgang her, aber eigentlich ne ganze typische Anfaengerzerre - das mag man halt so am Anfang, wenn der Bass so richtig drueckt. Wenn man in ne Band einsteigt entwickelt man dann meist irgendwann besseren Geschmack




-Boss MT-2 Metal Zone: Laut Boss ein klassischer Metal-Zerrer... aber kein besonders guter - hier leidet wieder das Durchsetzungsvermoegen, auch wenn nicht so schlimm wie beim HM-3... Leider stellt es trotzdem einen Standard da in Sachen Metal-Zerrern...




-EHX Big Muff (Fuzz): Eines der bekanntesten Fuzzpedale... auch als Bassverzerrer recht beliebt.


Und hier noch ne Aufnahme mit nem Low-Cut vor dem Muff, so matscht es nicht so im Bassbereich:



-60s Vintage Fuzz: Ein typisches Fuzz wie es frueher von Hendrix und Co. benutzt wurde...




-OctaFuzz: Ganz abgefahrener Fuzz-Effekt mit Octaver drin - klingt einfach nur komisch, sehr cool zum Krach machen :)





Die folgenden Beispiele dienen eher zur Orientierung (da diese Sachen ja oefters aufm Board erwaehnt werden... welcher Anfaenger kann schon Britische und Amerikanische Zerre unterscheiden?), und repraesentieren nicht konkret irgendwelche Bodentreter:

-British Distortion: Bezieht sich auf den typischen Zerrcharakter von Amps, die urspruenglich aus England kamen... Vox und Marshall z.B.. Diese Art von Zerre wird durch kreischende (viele wuerden jetzt kratzig sagen) Hoehen und Hochmitten charakterisiert, die die Amps zu Durchsetzungs-Monstern machen. Ein echter Britischer Sound setzt sich fast ausnahmslos sehr gut durch...




-American Distortion: Bezieht sich auf den Zerrcharakter von Amps, die eher aus der Amerikanischen Ecke kommen - z.B. Mesa Boogie und Fender. In diesen Amps sitzen oft 6L6 Roehren (im Gegensatz zu EL34/EL84, die eher in Britischen Amps vertreten sind). Amerikanische Sounds sind meist von Haus aus etwas dumpfer - meist ist ein starkes Bassfundament vorhanden, und wenn Mitten drin sind, sind's zum groessten Teil Tiefmitten. Besonders in der modernen High-Gain Sparte kommt so was vor...




-Ami + Brit: Hier mal ne Mischung aus beiden... nur mal als Beispiel




-Volle Pulle: Jetzt noch mal nen ganz effektbeladenen Sound, damit man mal sieht, was alles so moeglich ist... Aktiv sind hier (in richtiger Reihenfolge): Compressor, Booster (Tubescreamer), Preampsimulation (American + British), Chorus, Flanger, Octaver, Hall und Delay.



Und hier noch als Nachschub ein sehr informativer Post von v.Moore - Bewertungen bitte hier (https://www.musiker-board.de/vb/effekte/effek...ml#post3175096) am Originalpost abgeben ...



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LL: Leider aktuell nur als Bild/Thumbnail, leider wird der Post sonst zu lang. Ich setz da mal die Admin-Maschinerie in Gang und frage nach ob man da was ändern kann.
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So, das war's erst mal - hoffentlich hat das irgend jemandem was gebracht. Korrekturen (und Sachen zum Hinzufuegen! Ein paar von den Beschreibungen muessen noch etwas ausgefleischt werden...) bitte einfach unten rein posten, und ich fuege sie dann in den Anfangspost ein...
 
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Da sagt er bei mir in jedem Link:

Error 404 - Not found

Die angegebene Seite konnte nicht gefunden werden.
 
bei mir ebenso
 
leider bei mir auch :(
 
Ach Schitte... :p... *fixing*

-edit- so, jetzt geht's :)
 
also respekt , finde ich echt cool das sich jemand mal Mühe gemacht hat und hier alles so zusammengestellt hat. BEWERTÖÖÖÖÖÖN ^^

ehm wie wärs wenn man den Thread pinnt? Ich denke mal das er grade neueinsteigern sehr hilfreich sein könnte
 
also das find ich jetzt echt mal nützlich!!
 
was ist nützlich??? sry sehe grad den zusammenhang net XD
 
naja, für jemand der sich mit effekten noch nicht auskennt (wie ich) un wissen will wie sich die effekte anhören, ist es schon praktisch!!
 
Asu ja ^^ das hatte ich ja auch gesagt...oh mann entschuldigt aber ich glaube ich habe noch genug restalk intus.

Aber ich meine selbst für mich der eigentlich schon einige Effekte kennt war das Lesen und anhören auch noch sehr aufschlussreich.



Ach ja wenn du keine Zerren im einzelnen hinein nehmen willst, würde ich wenigsten Overdrive und Distortion rein nehmen.

Overdrive: Das gewollte übersteuern der Endstufe eines Gitarrenamps. Klingt meistens warm und Röhrenähnlich.

Distortion: Das gewollte übersteuern der Vorstufe eines Gitarrenamps. Klingt meistens härter als ein Overdrive.

Oder sowas in der art ^^
 
großes lob, gut gemacht!
ergänzungsvorschläge:

slicer (wie tremolo, aber nur signal - nicht signal - signal,...)
auto wah (eben ein wah, aber mit fix eingestellter geschwindigkeit)
booster (erhöht die normallautstärke)
equalizer (kann bestimmte frequenzen anheben und absenken, zum beispiel viel bass, oder viel höhen,...)
 
So, hab' mal Deine Vorschlaege hinzugefuegt, Jamahl. :)

Falls Euch noch was zu den Beschreibungen einfaellt, her damit! Die muessen noch wesentlich praeziser werden...

-edit- jetzt hab' ich auch noch ne Effektkategorie und die Effektposition hinzugefuegt - bei Phaser und Uni-Vibe bin ich mir nicht ganz sicher, was die Kategorie angeht - sind das jetzt wirklich Modulationseffekte?

-edit2- Haeufige Einsatzgebiete im Rock/Metal Bereich ist auch nicht hinzugekommen - falls jemand da noch Ideen hat, auch her damit! :)
 
wow echt toll von dir, sowas zusammenzustellen :great:
 
Und als letztes die Mutter aller Gitarreneffekte - Die Verzerrung
Ich glaube zwar, daß die Mutter aller Effekte nach dem Reverb das Tremolo ist, das schon seit den 50er Jahren in Verstärker eingebaut wurde und auch bald danach als externer Effekt erhältlich war (wenngleich beide meist fälschlicherweise Vibrato genant wurden), aber du hast natürlich recht, daß Verzerrungseffekte heute bei vielen Musikrichtungen die größte Rolle spielen.

Gute Idee, vor allem die Soundbeispiele (falls sie langfristig an der url verfügbar bleiben :rolleyes:). Besonders gefällt mir auch die Angabe der Positionierung in der Kette, da wurde ja so oft nachgefragt, bis es einen eigenen Thread dafür gab.

Ich hatte vor längerem mal hier so was ähnliches für Gesangseffekte gemacht, um die Dauerfragerei etwas einzudämmen, allerdings leider ohne die mp3's. Seit der Thread gepinnt wurde, hat die Fragerei imho auch nachgelassen und der Hitcounter beweist, daß er auch gelegentlich gefunden wird.
 
Ich glaube zwar, daß die Mutter aller Effekte nach dem Reverb das Tremolo ist, das schon seit den 50er Jahren in Verstärker eingebaut wurde und auch bald danach als externer Effekt erhältlich war (wenngleich beide meist fälschlicherweise Vibrato genant wurden), aber du hast natürlich recht, daß Verzerrungseffekte heute bei vielen Musikrichtungen die größte Rolle spielen.

Heheh, man kann sich natuerlich auch drueber streiten, ob Verzerrung wirklich ein "Effekt" ist - aber ich hab' jetzt einfach mal alles mit reingenommen, was im Bodentreterformat erhaeltlich ist ;)...

Gute Idee, vor allem die Soundbeispiele (falls sie langfristig an der url verfügbar bleiben :rolleyes:). Besonders gefällt mir auch die Angabe der Positionierung in der Kette, da wurde ja so oft nachgefragt, bis es einen eigenen Thread dafür gab.

Klar bleiben die verfuegbar, das ist die Webseite meiner Band, und ich denk' kaum, dass wir uns in naechster Zeit aufloesen. Als Dankeschoen fuer's Traffic koennen ja alle, die im Raum Aachen wohnen mal auf unsere Seite schauen und uns fuer nen Gig buchen, hahah! :D

Ich hatte vor längerem mal hier so was ähnliches für Gesangseffekte gemacht, um die Dauerfragerei etwas einzudämmen, allerdings leider ohne die mp3's. Seit der Thread gepinnt wurde, hat die Fragerei imho auch nachgelassen und der Hitcounter beweist, daß er auch gelegentlich gefunden wird.

Der Thread war sehr nuetzlich, als ne Saengerin aus Narcotic unbedingt auch mal ein Spielzeug fuer Gesang wollte (war ja immer so neidisch, als wir Gitarristen immer mit neuen Bodentretern usw. angekommen sind, hahah! :p)... Verschafft ne sehr gute Uebersicht.
 
bravo!
Sollte gepinnt werden!
 
Phaser und Uni-Vibe bin ich mir nicht ganz sicher, was die Kategorie angeht - sind das jetzt wirklich Modulationseffekte?

..Also Phaser ist im Grunde genommen ein Kammfilter, bei dem die unterdrückten Frequenzen im Takt (also Modulation) hin und her geschoben werden.

Deshalb klingt ein rauschendes Eingangssignal mit Phaser auch so, wie wenn jemand die Diele auskehren würd. Deshalb eignet sich der Phaser imho besser für low gain Sounds oder halt ganz clean, weil da dieser sweep-effect nicht ganz so durchkommt:rolleyes:
 
Genau deswegen platzier' ich Phaser meist vor meiner Zerre - dann ist dieser "Sweep-Effect" nicht so heftig stark, und es klingt nicht so als wuerde man gleich weggeweht werden ;)...

Also stimmt das jetzt mit Modulationseffekt? :p
 

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