Hallo erstmal,
Ich bin ein stiller Leser dieses guten und freundlichen Board, und habe mich nun doch auch endlich angemeldet.
Nach fast 25 Jahren Abstinenz sitze ich endlich wieder am Drum und bin dabei mehr als Glücklich.. (hatte in den 80-ern einige Jahre intensiv Unterricht und länger in 2 Bands gespielt.)
Ich weiss zwar nicht ob der Threadstarter noch Infos zum Alesis DM10 benötigt, doch da ich einige Erfahrungswerte damit gesammelt habe möchte ich diese gerne mit euch teilen.
Rack:
das Rack ist leicht und relativ einfach aufzustellen. Dabei kann es auch recht individuell bestückt werden. (ich habe zb. 3 Toms oben aufgehängt und nur das 4 Basstom beim rechten Seitenarm liegen. Welche im Original ja jeweils auf 2 & 2 Toms aufgeteilt werden)
Die Stabilität ist gut, bisher hatte ich auch nach täglichem intensivem und mehrstündigen Spielen keine Probleme damit.
Spielverhalten:
Absolut überzeugend: da die Real-Heads sich im Rebound in etwa wie Roto-Toms anfühlen.
Sie haben kein übertrieben starkes Reboundverhalten wie es bei einfachen Meshheads oft der Fall ist, so dass der spieltechnische Unterschied zu einem A-Drum kaum mehr spürbar ist.
Lautstärke:
Die Real-Heads fordern ihren Tribut in der Lautstärke: im Gegenzug zu Meshheads und auch zu Gummipads sind diese definitiv hörbar lauter.
Wir haben mit einem Profi-Messgerät meines Kollegen ausgetestet, wieviel DB-A die Toms bei kraftvollem Spielen in Etwa erzeugen.
(Name, Produktnr. und detailierte Einstellung des Messgeräts kann bei Interesse gerne nachgefragt und dann hier nachgetragen werden.)
Die Becken und das Hi-Hat sind leiser und somit vernachlässigbar. Sie sind (subjektiv) sogar hörbar leiser als die vom Roland TD 9.
Das Fusspedal muss sowieso entkoppelt werden, dazu empfiehlt sich eine leicht anzubringende Dämpfung am Basstom selbst, um das doch recht laute "Tock" beim benutzen des Fusskicks abzuschwächen. (Entkoppelt mit DW5000 Accelerator und Original-Schlägel in db-A: +- 62, nach Dämpfung unter +- 35db-A)
Toms (direkt daneben abgenommen in max.10cm Entfernung) : +- 64db-A.
Da der Schalldruck der Toms jedoch nicht allzu hoch ist, sind diese schon bei 3m. Entfernung im selben Raum locker um 4-6 +-db-A leiser, so dass bei einer einigermassen gut isolierten Wohnung die Nachbarn nur ein leises klopfen hören können.
(wenn überhaupt, meine Whg. ist zum Glück so gut isoliert, dass die Nachbarin unter mir gar nichts hört. Dies jedoch nur bei gemässigtem Spielen:
prügle ich voll auf die Toms ein, was bei mir jedoch selten der Fall ist, so kann sie ein leichtes Klopfen wahrnehmen.)
Klangverhalten:
unglaublich gute Sounds, was so natürlich auch wieder subjektiv ist. Ich empfand diese jedoch auf Anhieb als "echt", sie klingen fast so als würde ich ein gutes A-Drum spielen. (mit Sennheiser HD25 direkt ab Klinke)
Wobei mir die Sounds des Roland TD 9 und eines Mittelklasse Yamaha in der Entscheidungsphase beim Anspielen überhaupt nicht zusagten. (Was wiederum ziemlich subjektiv durchtränkt ist, so dass die Aussage wohl kaum eine verwertbare Info darstellt.)
Modul:
nach einiger Einarbeitungszeit ist das Modul durchaus Potent und lässt sich detailiert auf die eigene Spielweise anpassen. (ich hatte ca 2 Tage für die groben Einstellungen, die Detailierten lassen mich noch jetzt oftmals genüsslich grinsend die Stunden vergessen)
Dabei fand ich bis jetzt keinerlei Probleme und musste bisher auch noch keine Kompromisse eingehen.
(Zugegeben, dies ist nach 3 Wochen vielleicht auch einfach noch etwas zu früh dazu. Auch wenn ich beruflich als Admin mit technischen Dingen eigentlich recht flott in die Gänge komme.)
Was mir dabei sehr zusagt ist das gut und einfach funktionierende Midi-USB Interface und die grossen individuell einstellbaren Kurven und Parameter beim Triggerverhalten und Sounds der einzelnen Trigger.
Der gute EQ bleibt noch zu erwähnen: ermöglicht er doch ein schnelles und intiutives anpassen des jeweiligen Drumkits während einer Session.
Alles in allem bereue ich den Entscheid zum Alesi DM 10 nicht.
Positiv:
- Es spielt sich fast wie ein A-Drum, was mir sehr wichtig ist: da ich sehr bald wieder in einer Band spielen werde, und dies natürlich mit einem A-Drum geschehen wird.
- Seine Sounds klingen ziemlich echt, was die Spielfreude auf lange Sicht erhält.
- Stabiles und individuell einrichtbares Rack
- detailiertes und fast schon professionell anmutendes Modul mit vielen sinnvollen einstellbaren Parameter.
Negativ:
- grössere Lautstärke als Gummipads oder gar Meshheads. Bei schlecht isolierten Wohnungen durchaus ein Problem.
- kann jedoch einfach zu Meshheads umgebaut werden: gute Anleitungen gibt es zuhauf im Netz.
Bei Fragen ungeniert mit dem Löchern beginnen.
Ein fröhliches Aloa euch allen.
Sam