Extremer Qualitätsverlust bei Bässen und Gitarren greift um sich!

Moulin
Moulin
Fender Vintage & Reissue Bass
HCA
HFU
Zuletzt hier
16.03.24
Registriert
02.09.07
Beiträge
8.262
Kekse
44.103
Ort
Ruhrstadt
1. Akt

Anfang des Jahres besuchte ich mit meinem Gitarristen ein sehr großes Musikgeschäft und wir testeten uns einen ganzen Vormittag durch Gitarren und Bässe.
Besonders aufgefallen ist mir da, dass gerade Fender Mexico Gitarren und auch ein Bass überstehende Bundstäbchen hatten und zwar in der Form, dass man sich daran verletzen kann. Zusätzlich waren die Spaltmaße der Halstaschen deutlich sichtbar zu groß!
Wir haben einen Verkäufer auf eine sehr schlechte Classic 50s Strat angesprochen: Der bestätigte das gezeigte Modell als: Das geht gar nicht! Holte ein zweites Modell aus dem Lager und das war genauso schlecht!
Erst ein drittes Modell der gleichen Serie war gut verarbeitet und zwar richtig perfekt!!!
Eine Jaguar der Classic Player Serie für knapp 800 Euro war unter aller Sau. Ebenso - und das hat mich geschockt: Eine Jazzmaster der Vintage Serie für fast 1800 Euro.

Viele Bässe und Gitarren waren aber auch in normaler Qualität.
Besonders hervorheben möchte ich als best verarbeiteten Fender Bass einen Jaguar Bass. Auch ein Mustang Bass war absolut fehlerfrei. Beide in Japan gebaut.

Bässe anderer Firmen hatten weniger Probleme, habe aber auch nicht ganz so viele angefasst.
Die Bässe von Gretsch, Fame, Höfner, Fender CS, Fender American Standard, Epiphone Bässe, die ich in die Hand nahm waren alle gut.

Das Ganze schockt mich natürlich gerade deshalb, weil ich ja der absolute Fender Freund bin.

2. Akt:

Mit diesem kleinen Schock bin ich kürzlich in ein weiteres, sehr großes Musikgeschäft gefahren. Diesmal habe ich so alles Mögliche in die Hand genommen was unter tausend Euro liegt.
Da habe ich gemerkt, dass fast jede Mexico Fender Gitarre im Laden Qualitätsprobleme hatte und da hingen viele. Bei den Bässen war es wieder etwas weniger aber da waren dann, genauso wie bei den Gitarren auch viele Squier Modelle betroffen! Aber auch hier gehörte ein Classic Vibe Bass, ein Roger Waters (sogar außergewöhnlich gut!) zu den best verarbeiteten Bässen, eine Classic Player Strat war ebenso perfekt verarbeitet, sieht man mal davon ab, dass man den Sattel hin und herschieben konnte.

Zu meiner Überraschung waren in dem zweiten Laden auch viele Ibanez Gitarren schlecht verarbeitet!

Wenn ich mir nun ansehe, dass diese Gitarren und Bässe alle auf den Markt gehen heißt das für mich, dass ich in den nächsten Jahren extrem vorsichtig bei Gebrauchtkäufen sein werde. Auch nimmt der Internethandel immer mehr zu und das Testen vor dem Kauf wird immer mehr zum Hin und Herschicken retournierter waren wenn die Qualität weiter so nachlässt.

Die Frage ist für mich auch: Warum reagieren die Händler nicht, wenn sie solche Waren bekommen? Warum geben die solche offensichtlich defekte Waren an die Kunden weiter?

Ich werde auf jeden Fall im nächsten Laden noch mehr darauf achten, wie viele und welche Instrumente unzureichend verarbeitet sind, werde dann auch Bässe und Gitarren testen, die ich sonst nicht in die Hand genommen hätte und berichten.
.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 12 Benutzer
Das ist sehr ärgerlich. Aber das mit den Bundstäben, das liest man doch hin und wieder mal, periodisch gehäuft. Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass die Berichte darüber kurz nach der doch ganz ordentlichen Kältewelle aufkamen.
Kann das damit zusammenhängen? Also bei größerer Kälte dürfte die geheizte Luft in den Lagern ja richtig trocken sein. Nur mal als Spekulation, weil das dieses Jahr zeitlich nah aneinanderfiel.

Desweiteren: Fender will an die Börse. (Im Gitarren UFO aufgeschnappt)
Das macht mir eher noch mehr sorgen, weil das dauerhaft Probleme mit sich bringen kann, die Rendite muss ja irgendwo herkommen.
Gibt es dann neben pre CBS auch pre Stock Fender und sollte man nochmal richtig zuschlagen? :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Aber das mit den Bundstäben, das liest man doch hin und wieder mal, periodisch gehäuft. Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass die Berichte darüber kurz nach der doch ganz ordentlichen Kältewelle aufkamen.

Das wäre meine große Hoffnung. Trockene Heizungsluft kann durchaus die Ursache für Schrumpfhälse sein, gerade im Laden, wenn die Instrumente dann auch noch ausgerechnet oben an der Wand hängen, jedoch sind gerade die Lager nicht so geheizt und die Ware verpackt. Die Gitarren, die wir uns aus dem Lager kommen ließen waren verpackt und die Packung ziemlich kühl.

Leider kann ich das hier nicht noch im Gitarrenforum posten wegen Doppelpost, jedoch sind die auch betroffen.

Na und vielleicht kaufen wir dann demnächst im Laden keine Instrumente mehr sondern Aktien in guter Papierqualität. ;)
 
Moinsen zusammen,

hab vor ein paar wochen ähnliche Erfahrungen gemacht wie Moulin. Wollte mir nen Fender 60 JB zulegen beim Dealer meines Vertrauens und war erschrocken über QM- Fehler an dem Bass, Hals optisch Schräg in der Halstasche, arg kratzende Potis. Sprach den Inhaber an und er sagte das es bei den Gitten es ähnlich ist und er sich bei Fender schlau machen wolle.
Ergebnis 1: Ich hab mir den Squier CV 60 JB gekauft, ohne jegliche Mängel, Flats drauf und ab dafür.:great:
Ergebnis 2: Händler sollte Sie zurücksenden und dann wolle man sehen wie es weitergeht. Neue Lieferung kam und siehe da, ohne Mängel gehts also auch.

Nur das bässte,
Hotte
 
Das wäre meine große Hoffnung. Trockene Heizungsluft kann durchaus die Ursache für Schrumpfhälse sein, gerade im Laden, wenn die Instrumente dann auch noch ausgerechnet oben an der Wand hängen, jedoch sind gerade die Lager nicht so geheizt und die Ware verpackt. Die Gitarren, die wir uns aus dem Lager kommen ließen waren verpackt und die Packung ziemlich kühl.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man bedenkt, was so manche "Original"-Gitarre/Bass, hergestellt in den 60igern mittlerweile so mitgemacht hat. Ich glaube nicht, dass ein 50 Jahre alter Bass immer im Klimaschrank hing, keine klimatischen Veränderungen durchlebt hat. Und die sehen bei weitem nicht so aus, wie manches laden-neues Instrument. Was ist jedoch, wenn das Holz, bevor es zu einem Gitarren-/Basshals umgeformt wird, nicht richtig abgelagert wurde? Dann kann es durchaus zu größeren Schrumpfmaßen kommen....

Mir ist es ebenfalls aufgefallen, was Moulin oben beschrieb. Jedoch habe ich das für mich schon vor 2-3 Jahren festgestellt. Vorrangig bei Fender-Bässen, aber auch bei MusicMan Bässen.
 
Hallo!
Eigentlich gibt es nur ein Rezept, das bei diesem Problem wirklich hilfreich ist: Geht zum Gitarrenbauer!!!
Ich bekomme das immer wieder mit, dass gerade teure amerikanische Markeninstrumente total überteuert angeboten werden. Natürlich meine ich das auf den Preis/Leistungsbezug. Ich bin mit einem wirklich begnadeten Gitarrenbauer befreundet und spiele selbst zwei seiner Bässe. Würde ich (es handelt sich um einen P-Bass- und Thunderbirdnachbau) ein Original kaufen, hätte ich ein vielfaches mehr bezahlen müssen. Was ich da für mein Geld bekommen habe ist, und das sage ich ohne angeben zu wollen, einfach phantastisch. Mit welcher Aufopferung da Instrumente zur Perfektion gebaut werden, kann man bei amerikanischen-, ganz zu schweigen asiatischen Herstellern nich bekommen. Punkt!!!

Geht zum Gitarrenbauer und lasst euch genau das bauen, was Ihr wollt. Nichts Geringeres!!!

Frank
 
Würde wohl jeder irgendwann gerne mal tun.

Aber ganz ehrlich, nicht jeder hat ein Budget von 2000 Euro. Ich auch nicht. Und wo bitte, außer bei so großen wie Sandberg, bekommt man einen Handmade-Bass für unter 2000 Euro?
Auch für 600 Euro sollte man ein gut verarbeitetes Instrument erwarten können.
 
Während der kalten Jahreszeit kommt es durch die trockene Luft regelmäßig zu Schrumpfhälsen, das ist keine Neuigkeit. Das hatte ich auch schon bei wirklich hochwertigen Instrumenten.
Die Gitarrenbauer(-industrie) stecken da m.E. auch nicht immer drin - wie sollen sie zeventuell zu erwartende extreme Luftfeuchtigkeitsschwankungen auffangen? Längere Lagerung alleine tut's da nämlich nicht!
Nicht umsonst gibt es seit Jahren Luftbefeuchter für Gitarrenkoffer, bzw. es soll auch Musikhäuser geben die Luftbefeuchter aufstellen. Ab eine gewissen Größe - oder im Lager - wird das aber sehr schwierig.
Sich hier nur zurückzulehnen und zu sagen "Die Industrie ist schuld!" halte ich für etwas ungerecht.

Gruß
Armin

PS: Auch der Gitarrenbauer deines Vertrauens wird dir keine Garantie dafür geben, dass der Hals seines Instrumentes nicht schrumpft!
Er wird aber natürlich eher und unbürokratischer bereit sein den Fehler zu bereinigen.
 
Ja, klar.
Hm, 600 Euro. Für 'n Appel und ein Ei bekommst Du einen Bass aber, soweit möglich, optimal modifizeirt: Bundstäbe, Halskrümmung, Elektrik, Mechaniken usw.
Ach naja, natürlich hat jeder seine Vorstellung seines Wunschinstruments, aber man kann wirklich noch einiges machen lassen, um ein Instrument Marke Cheapo tadellos bespielen zu können.
Weiß Du, ich sehe das halt einfach jeden Tag, mit welcher Ernsthaftigkeit und vor allem Liebe da Gitarren und Bässe behandelt werden. Da bringen Leute Chinateile an, und wenn die dann fertig sind, hat man wirklich was für sein Geld. Man kann da so viel machen.

Frank
 
Die Erklärung für die Schrumpfhälse ist sehr einfach.

Mit einer der größten Kostenfaktoren ist das verwendete Holz. Ordentlich abgelagert ist es auch in China im Einkauf sehr teuer, vor allem dann, wenn es europäische oder amerikanische Hölzer sind.

Also findet die Ablagerung der Hölzer beim Kunden statt, so das (wörtliche) Statement eines Importeurs.

Kommt eine Kälteperiode wie im Januar, werden die Konsequenzen besonders deutlich.

Der Tipp mit dem Gitarrenbauer ist übrigens sympathisch. Fairerweise muss man aber anmerken, dass der Wiederverkaufspreis bei solchen Instrumenten sehr gering ist - wor allem dann, wenn es nicht ein sooo bekannter Meister ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@ disssa
Von den Bässen aus den 60 er Jahren haben vermutlich nur die Guten überlebt oder wurden überarbeitet.

@ Seifenmann

Das perfekte Instrument habe ich schon. Nicht mehr zu toppen und im Grunde ein Zufallsprodukt von der Stange. Ein Classic 50s Fender aus Mexico.
Den hätte mir niemand so bauen können weil man zwar einiges bei Komponenten steuern kann, jedoch kennt man vorher das Ergebnis nicht. So etwas findet man nur indem man sorgfältig aus vorhandenen Modellen auswählt und viel Glück hat.
Diesen, meinen besten Bass hatte ich von Anfang an allen möglichen Klimaschwankungen ausgesetzt. Stunden lang in voller Sonne bei über 30°C und das an vielen Tagen. Der war sogar testweise in einer Sauna. Verändert hat sich an dem Bass dadurch nichts, außer, dass das Holz des Halses nachgedunkelt ist.
Den Bass kann ich bei ultra flacher Saitenlage auf die Knie legen und wie eine Steelguitar spielen, hart reinlangen ohne dass etwas schnarrt.
Das sind die Dinge, die man auch bei einem Kauf beim Gitarrenbauer nicht steuern kann.

Den perfekten Fender bekommt man auch im Custom Shop. Die waren bei den Mängeln im Übrigen nicht betroffen.

@ all
Mir geht es darum zu analysieren warum diese Instrumente nun so schlimm aussehen.

@ armint
In einem Laden, den ich öfters mal besuche stehen zumindest Custom Shop Instrumente in klimatisierten Räumen. In einem anderen Laden nicht und die waren trotzdem völlig in Ordnung. Der Ladenhüter Vintage Jazzmaster Gitarre steht da ebenso lange.
Das könnte heißen, der CS hat es ausgehalten und die Vintage Gitarre nicht?
Zwei Modelle alleine reichen allerdings nicht als Durchschnitt.

Gesehen habe ich so etwas in den vergangenen Jahren auch schon aber eben nicht in dieser erschreckenden Menge.
 
mich deucht, martin hatte mal berichtet, dass das bundstäbchenphänomen aufgrund nicht ausreichend getrockneten ahornhäsen, also kostenersparnis, auftritt.
... Leider kann ich das hier nicht noch im Gitarrenforum posten wegen Doppelpost, jedoch sind die auch betroffen...
schreib doch einfach ´nen gitarrenmod deines vertrauens wegen hinweis auf diesen thread an. guckt nicht z.b. Rockin'Daddy hier öfter ´rein?
 
Hm, das macht mir jetzt aber etwas Angst.
Ich möchte mir einen Fender Standard American Jazz Bass kaufen. Hab auch schon einen
im Laden angespielt und fand alles ziemlich gut verarbeitet (ich kenne mich allerdings nicht besonders aus, was eventuelle Mängel betrifft), lediglich der Farbton passte noch nicht.
Wenn ich das mit den Hälsen so lese, muss ich dann den Bass nach Jahreszeit kaufen (mir eilt es überhaupt nicht damit)? Also am ehesten im Sommer/Herbst? Aber wie kann dann sichergestellt werden, dass der Bass nicht trotzdem schon Schäden durch die Kälte genommen hat?
Am besten wohl vorher, ausgiebig testen/begutachten, allerdings müsste ich mich dann erstmal zwischen drei Farbtönen entscheiden...
 
a) Der Bass nimmt nicht Schaden durch die Kälte, sondern durch die extrem trockene Luft, die im Winter herrscht und in manchen Wintern halt noch schlimmer ist oder so (ich nix Meteor oder wie die Dinger heissen).
b) Wenn dir ein Bass gefällt: Kauf ihn bevor es ein Anderer tut.
c) Sollte der Hals (doch) noch schrumpfen, kostet das im Allgemeinen ca. 60 Minuten Überwindung und 15 Minuten Angst/Arbeit um die scharfen Enden der Bundstäbchen abzuschleifen. Big fat Deal.
d) Die Schleifmarken an der Griffbrettkante sind i.d.R. eher unerheblich wenn man nicht ganz das Hirn beim Arbeiten ausschaltet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Achso, danke, dann ist das ja halb so wild! (Hab schon ganze Holzboote abgeschliffen ;-) )
 
Das geht natürlich schon, habe ich auch schon gemacht aber wenn ich 800 Euro für einen Bass oder eine Gitarre bezahle, dann müsste mir der Verkäufer aber schon ein Blatt 1000 er Schleifpapier kostenlos mitgeben. ;)
 
Die vom TE geschilderte Situation ist ja grauenhaft.

Da bin ich sehr froh, das Thomann mir einen super eingestellten Fender MiM Preci geschickt hat. Ich hab ihn von einem Profi checken und begutachten lassen - es gab überhaupt keinen Grund zur Klage.

Hatte ich einfach Glück oder wird da vor dem Versand nochmal richtig nachgeschaut?
Mit dem Koffer hatte ich weniger Glück - aber das ist ein anderes Thema.
VG Thomas
 
Die Beobachtung mit den rausstehenden Bundstäben habe ich bei MiM Fenders (Strat + Preci) auch schon gemacht. Die US Standard-Modelle waren dagegen in jeder Hinsicht erstaunlich konsistent (meine Strat habe ich daher nach Farbe ausgesucht). :)
 
Meine beiden Mexicaner aus 2009&2010 sind beide sehr gut verarbeitet.
Da klopf ich 3 mal auf (Korpus)holz :)

Sent mobile using Tapatalk
 
Den besten Fender Preci, den ich, meinen orig. 1964 mal ausgenommen :D, das letzte vierteljahr in der Hand hatte, ist ein nigelnagelneuer Nippon Gakki Precision Bass.
Der Händler meines Vertrauens hat sich einen Preci und einen Jazz-Basss kommen lassen, und beide Instrumente sind großartig. Er selbst hat sich erst vor kürzerem
einen Markus Miller - Jazzbass angeschafft, der lange nicht an den Japaner hinkommt und bedeutend teurer war. Er ist am überlegen, ob er den Markus Miller nicht
wieder verkauft, um den Nippon Gakki zu behalten.

Preislich liegen die Bässe unter 900,-- Euro, der Preci sogar unter € 800,--. Wenn man schaut, wie teuer die auch meiner Meinung nach schlecht verarbeiteten Fender-
Bässe sind, könnte man vom Glauben abfallen.

Bei Musicman-Bässen konnte ich keine nachlassende Qualität feststellen.... eher steigende Preise. Wobei ich weiß, dass Sterling Ball einen Bass, bei dem die Bundstäbchen
seitlich am Griffbrett 'rausschauen, nicht auf sich sitzen lassen würde. Dafür sorgt schon der persönliche Kontakt im Ernie Ball-Forum, abteilung Bassgitarren. An wen
kann man sich bei schlechten Fender-Bässen wenden, ausser den Händler, bei dem man gekauft hat? Und der kann den Bass zwar zurückschicken, kann aber nichts
für die schlechte Qualität und nichts für die lange Zeit, die eine Retoure samt Umtausch braucht.

Ausser man hat es nicht weit zu so potenten Händlern wie Station Music oder ähnlichen, da kann man sich so lange Bässe aus dem Lager zeigen lassen, bis man ein Instrument,
das meinem Qualitätsansprüchen genügt, in Händen hält. Oder der Händler ist handwerklich so geschickt, dass er jeden Bass, den er bekommt, so überarbeitet, dass es passt.

Und somit haben wir das zweite Problem, man muß also scheinbar einen mangelhaften Bass kaufen, um dann einen Gitarrenbauer zu suchen/finden, der den Bass zu einem
bespielbaren Instrument umarbeitet. Somit liegt nicht nur die Lagerung des Holzes, sondern auch die Einstellarbeiten am Bass beim Käufer. Die dadruch entstehenden Kosten
spiegeln sich in den niederen Preisen der Bässe wieder. Denn würde das Holz beim Produzenten gelagert und die auch die Feinarbeiten dort ausgeführt, so würde man
keinen Fender Bass unter dem Preis des Nippon Gakki-Precision bekommen, von dem ich eingangs gesprochen habe. Einen Fender 50s Precision Bass MN FR bekomme ich
um ca. € 730,--. Wenn ich diese Instrumente kaufe, um es dann noch 2-3 Std vom Gitarrenbauer bearbeiten zu lassen, komme ich auf einen Preis, der über dem des des Nippon Gakki - Precision Basses liegt.

Für mich fangen die "ernstzunehmenden" Fende-Bässe erst bei den Road Worn 50's, den American Special und American Standarts an. Die 70's Reissues sind in der Regel auch
gute Bässe. Aber die kosten alle über € 7 - 800,--. Gestaunt habe ich kürzlich über einen Sqier Classic Vibe 50's, der sich hervorragend anfühlte. Nur war das eine Ausnahme, und
der Sound dieser Bässe ist Geschmackssache.

Also bekommt man einen anständigen Fender Precision nicht unter € 850,-- - 900,--. Die Bässe unter € 500,-- sind eben nichts weiter als billige Bässe*. Wer kann zu solch einem Preis ein hochwertiges Instrument erwarten? Man muß sich immer im Bewusstsein halten, dass man bei Fender auch einen gewissen Betrag für den Namen bezahlt.

Allerdings schaffen es ander Anbieter, zu diesem Preis auch wertig verarbeitete Instrumente aufden Markt zu bekommen. Da werden dann eben nicht Holzlagerung und End-
kontrolle auf Kosten des "Fender-50%-Aufschlages" vernachlässigt. Oder man hat (scheinbar) einen anderen Qualitätsanspruch, wohl wissend, dass diese Bässe als Werkzeug
auf der Bühne eingesetzt werden und keine Sammelobjekte werden.

Eines noch zum Schluß: Es gab immer Jahrgänge von Fender-Bässen, die hervorragend waren, dann wieder welche, die absoluter Mist waren. Ich kann zum Beistpiel den Hype
über die 70's Jazz-Bässe nicht nachvollziehen, mussten die Brauchbaren doch alle von der 3-Punkt-Halsaufhängung befreit werden und mit einer anständigen 4-Punkt-Aufhängung
versehen werden. Dabei waren die Squier - Bässe dieser Zeit (MiJ) bedeutend besser als die american made Fender. Ich meine, während der Pre CBS-Zeit konnte Fender nicht
viele Änderungen anbringen, von 54 - 65 ist es eigentlich nur eine Frage, wie der Bass vom Besitzer behandelt wurde. Danach gibt es aber verschiedene Production-Runs, die
nicht gerne gekauft werden. Und das zieht sich bis heute durch.

Warscheinlich werden die 2010 - 2014 - Bässe einfach keine Sammlerinstrumente werden.

So long - sagt Kong

Ciao

Uwe
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben