der dührssen
Mod Emeritus
Mapex M Pro Review
Jetzt, nach ca. 3 1/2 Jahren dachte ich, könnte ich ja auch eigentlich mal ein paar Worte über mein Set schreiben.Ich selbst besitze eine Konfiguration aus 22x18, 10x8, 12x9, 14x12 und 16x16 (das 16" hatte ich damals nachgekauft) in Redwood Fade.
(Nicht meins, dient nur der Anschauung; Bassdrumrosette wurde in diesem Fall entfernt)
Warum das (kurze) Review?
Nun, in letzter Zeit (und ich gehe nicht davon aus, dass sich die Tendenz in Zukunft ändern wird) tauchen hier regelmäßig Kaufgesuche für gebrauchte Sets von 500-1000 auf.Das Pro-M ist ein mittlerweile neu nicht mehr erhältliches Set (wurde durch die Meridian Maple Serie ersetzt), welches aber in Kleinanzeigen immer mal wieder auftaucht. Da es sich preislich meistens genau in diese Riege einreiht, könnte es für den einen oder anderen ein interessanter Kandidat sein.
Was kann dat Schlagzeug denn faktisch?
- Kessel bestehen aus nordamerikanischem Ahorn
- Kesseldicken 5,8 bzw. bei der Bass 7,2mm
- ungebohrte Bassdrum
- I.T.S Halterungen an den Hängetoms
- Lack- sowie Folienfinishes
- damals mitgelieferte Hardware aus 550er und 750er-Serie (Mapex' Oberklassehardware)
- verschiedenste Konfigurationen von 20"-24" Bass, Toms von 8"-18"
- Remo UK Standardbefellung
...und klanglich?
Nun ja, eigentlich müsste sich da jeder selbst ein Bild machen. Fachsimpelei ersetzt niemals den eigenen Höreindruck.Ich versuch's trotzdem mal, ausgehend von meinem Set:
Die Bass erzeugt ordentlich Druck, besitzt ein sattes Volumen und hatte ausreichend Attack (mit Gummibeatern gespielt) um sich gegen die Krachwand meiner Deathmetalband durchzusetzen (Gegrunze, 2x Git. + Bass, je zwei Ganztöne runtergestimmt).
Die Toms besitzen einen angenehmen, runden, vollen und warmen Klang. Ebenfalls ziemlich attackreich und durchsetzungsstark.
Die Snare hab' ich nach einem halben Jahr verkauft, weil mir deren Grundton einfach nicht gefallen wollte. Kann natürlich auch auf meine damals beschränkteren Stimmfähigkeiten zurückzuführen sein (User VicFirthMoppel hatte mal Aufnahmen seines Pro-M-Sets gemacht, da klang das Teil brachial!).
Je nach Stimmung und Befellung kann man den Sound natürlich stark modifizieren. Grundsätzlich ist das Pro-M meiner Meinung nach ein guter Allrounder mit Stärken im Rock- und Metalbereich.
Befellt habe ich folgendermaßen: Evans GMAD Schlag- und Remo UK-Resonanzfell auf Bassdrum, Evans G+ Schlag- sowie Remo UK-Resonanzfelle auf den Toms.
Ich hab mal zwei relativ realitätsnahe Videobeispiele auf Youtube rausgesucht. Hier (ab 4:35) ohne Mikrofonierung, hier abgenommen. Müssten die selben Größen sein.
Verarbeitung und Handhabung?
Das Pro-M gehört definitiv zur (vielleicht sogar oberen) Mittelklasse, kostete dementsprechend auch eine gerade so noch vierstellige Summe, vor dem Auslauf etwas weniger, ist dementsprechend aber auch gut ausgestattet und verarbeitet.In meinem Fall hatte ich bis heute nach knapp 3 1/2 bis 4 Jahren Nutzung (ein bis dreimal die Woche für je 2-4 Stunden) sowie 10-15 Konzerten, auf denen das Set mitgeschleppt und von mehreren Drummern bearbeitet wurde quasi keine Probleme.
Die Gratungen sind sauber verarbeitet, die Kesselhardware macht ebenfalls keine Probleme. Ich empfinde das Set als relativ stimmleicht, intakte Felle vorausgesetzt.
Zumindest war es von Anfang an kein Problem, einen ordentlichen Sound aus den Trommeln herauszukitzeln.
Die Lackierung ist spitze. Absolut keine Unreinheiten, - in meinem Fall...es gab dutzende verschiedene auch einfarbige Finishes - schöne Farbverläufe; und es braucht schon einiges an Missgeschick, um Kratzer bzw. Platzer in den Lack zu bekommen.
Zu den Folienfinishes kann ich leider nichts sagen.
Lediglich die Tomhalterungen, oder vielmehr deren Kugelgelenke, machen langsam den Anschein als hätten sie keine Lust mehr. Diese laufen nicht mehr so leichtgängig wie der Rest der Hardware. Schrauben müssen ordentlich angeknallt werden, damit die Toms bei Spielen nicht absacken. Allerdings habe ich auch noch nie nachgefettet.
Ein bisschen schade finde ich, dass man sich die Bassdrumbohrung zwar gespart hat, die relativ klobige Rosette jedoch nicht. Diese hätte man meiner Meinung auch durch zwei Multiklammern ersetzen können (wie dies im Bild oben nachträglich getan wurde). Im Grundpaket war meines Wissens ein Hardwarepaket inkl. zwei Beckenständern dabei an welchen man die Klammern hätte befestigen können.
Wenn man nun einen flachen Aufbau wünscht, steht einem die Bassdrumrosette etwas im Weg. Diese abzumontieren ist umständlich.
Die I.T.S-Aufhängung ist keine Revolution auf dem Markt, tut aber ihren Dienst und gestaltet die Tomausrichtung als "normal" leicht.
Abschließendes, kurzes Fazit:
Mit dem Pro-M bot Mapex einen guten Allrounder, der mittlerweile mit Glück für vergleichsweise kleines Geld zu finden ist. Empfehlenswert für Leute, die nach einem gebrauchten Set um die 600€ +/- Ausschau halten.Ein voll ausgewachsenes Profiset sollte man nicht erwarten, mit einem brauchbaren Arbeitstier kann man aber auf jeden Fall mindestens rechnen.
Ab dem Pro-M, bzw. mittlerweile Meridian Maple halte ich alle Serien von Mapex (Saturn + Orion; die neueren Serien) für zumindest anschauenswert. Alles darunter für eher weniger empfehlenswert, falls nicht wirklich günstig angeboten.
Qualitiv vergleichbare andere Sets im selben Preissegment wären beispielsweise das Sonor 300x, Tama Superstar Custom (/-Hyperdrive), Pearl Vision Maple und vielleicht, aber eher noch eine Klasse höher, das Gretsch Renown Maple.
Alle Angaben ohne Gewähr
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