Factory Tour bei D'Addario - Long island, NY

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Guten Abend, mittlerweile bin ich von der Reise zurück und habe alle Eindrücke hier im Thread dokumentiert. Mit diesem Beitrag werde ich euch jeweils einen Einstieg in die unterschiedlichen Themen hier im Thread geben und versuchen euch an die richtigen Stellen zu leiten.

Ein Reisebericht, der ja einen "Live-Charakter" besitzt, kann man eben nicht im Vorfeld von A bis Z durchstrukturieren.

Nun denn:


Noch im Juli wurde ich fast schon davor gewarnt, ein Thema ohne offensichtlichen "Sex Appeal" - sprich ohne geflammte Ahorndecken einer Gitarrenfabrik, ohne Hendrix Fuzz Sounds eines Pedal-Herstellers oder dem singenden Ton des Verstärkers eines Carlos Santanas - anzugehen.

Saiten hat man - fertig! Dass da vielleicht doch etwas mehr dahinter steht, hatte ich ja schon vermutet. Dass ich jetzt rückblickend sagen kann, ich habe eine Firma auf vielen unterschiedlichen Ebenen kennen lernen dürfen, damit hätte ich allerdings nicht gerechnet.

Daher erzählen meine Berichte auch nicht nur über Saiten und deren Herstellung, sondern auch von der Geschichte, die 1680 begann. Ebenso von Produktionsabläufen und Konzepten, die es erlauben, in der heutigen Zeit eine Produktion in einem vergleichbaren Hochpreis Lohnland umzusetzen, Philosophien in der Herstellung, von notwendigen Innovationen, um zum besseren Produkt zu kommen sowie einem hohen Maß an technischer Kompetenz und Erfindungsgeist, um ein Produkt herzustellen, welches so speziell ist, dass man auf dem Markt keine dazugehörigen Industriemaschinen kaufen kann.

Unheimlich viele Puzzle Teil müssen an die richtige Stelle fallen, damit ein so gesundes Unternehmen dabei rauskommt wie der (Familien)-Betrieb D´Addario.

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1) Geschichte

1680 ist nicht etwa eine Hausnummer auf Long Island, sondern vielmehr der Startpunkt der D’Addario Geschichte. In einem kleinen “klimatisch bevorzugten” Ort in Italien wird ein Kind geboren. Dessen Vater, ein gewisser D´Addario, gibt als Beruf "Cordaro" (Saitenhersteller) an ...


2) Werbung hausgemacht

Auf einem Bein steht es sich schlecht. Die Familie D´Addario hat viele Talente und mit diesen lassen sich wunderbar auch die Zuarbeiten einer Herstellung – z.B. der Druck von Verpackungen – in Eigenregie erledigen. Im Interview wurde es auf den Punkt gebracht. Vorgänge und Produktionsabläufe erfinden und das Wissen besitzen…

3) Reiseaktivitäten

Ab hier geht es los auf die Tour. Recht aktuell durfte das Musiker-Board immer wieder die Positionsmeldungen der Reise mit dem Finger auf der Landkarte verfolgen…

4) Erste Eindrücke aus der Fabrik

Ab hier gibt es immer wieder Informationsbrocken und viele Bilder die wir gemacht haben. Hier z.B. ein paar Highlights vom Rundgang mit erklärenden Worten. Ich würde euch empfehlen, zumindest langsam zu scrollen, da es immer wieder Abschnitte mit Kurzberichten gibt.

5) Warehouse und Zubehör

Diesen Stop möchte ich noch mal herausheben, da an dieser Stelle der erste Einblick in die Zubehörpalette von D´Addario / Planet Waves gegeben wird…

6) Niagara Fälle gelöst

Gehört eigentlich nicht dazu, hat sich aber auf der Reise ergeben und mag ich euch nicht vorenthalten…

7) Die Werkstatt

Eingangs erwähnt habe ich die Notwendigkeit, die Werkzeuge größtenteils selbst herzustellen. Dies passiert genau hier…

8) Alles über das Zubehör

Interview mit dem Spezialisten für Zubehör und Einblicke aus dem Warehouse…

9) All About Strings

Interview und Einblicke in die Produktion. Hier behandeln wir alles rund um die Saitenherstellung und die Klippen, die zu überwinden sind, um zu einem fertigen Produkt zu kommen.



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Mit diesem Blick auf das Versandlager verabschiede ich mich - für dieses mal - von D´Addario

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Jedoch nicht ohne dieses Resümee aus der Berichterstattung noch mal zu erwähnen:

Ich möchte an dieser Stelle auch noch mal ganz deutlich dem Unternehmen "D´Addario" zu der unternehmerischen Leistung gratulieren! Konsequent in ihren Vorhaben, Innovativ in den gewählten Mitteln, gut vorbereitet und ausgebildet bei ihren Möglichkeiten und nah am Kunden mit ihren Produkten. Hut ab :hat:

Ich hoffe, ich konnte eure Neugierde wecken und freue mich, wenn ihr auf Entdeckungsreise im Thread geht.

Für eine ersten kleinen Appetithappen diese Momentaufnahme meiner Tochter auf Jobsuche bei D´Addario:



Gruß
Martin
 
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Factory Tour bei D´Addario - Long island, NY

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1680 Salle eine kleine Stadt in Italien.

In einem Kirchendokument wird die Geburt eines Kindes eingetragen, der Vater ein gewisser Donato D´Addario von Beruf "Cordaro" was soviel wie Saiten-Hersteller bedeutet.

Huch habe ich gesagt ... "they came a long way !!!" … Mit dieser Information wird man begrüßt, wenn man auf der D´Addario Homepage in den Bereich History/Geschichte ein wenig stöbert. :cool: - was ich in einem der folgenden Beiträge auch noch mal für euch erledige.

Aber vielleicht ist dies auch der richtige Augenblick um mal kurz zurückzuspulen und zu erklären, warum dies hier überhaupt zum Thema wird. Einige von euch haben sicher schon ein paar meiner Berichte gelesen und wissen vielleicht auch von meinem Hang zu einer der tollsten Städte der Welt. New York - hier mit einem Reisebericht gewürdigt . Auf der NAMM hatten wir bei unserem Besuch von Meinl und seinen Vertriebsmarken ja auch einen Stop bei D´Addario eingelegt und da auch Meinl meinen New York Bericht wahrgenommen hat, wurde vereinbart die in New York ansässigen D´Addario´s bei nächster Gelegenheit zu besuchen. Wir profitieren dabei davon, dass wir auf dem Weg zu Freunden in Upstate NY uns sowieso einen Stop in New York gönnen.

Ebenso gibt es mit den neuen NYXL Saiten - die durch das Musiker-Board ausgiebig getestet wurden - einen konkreten Anlass mal genauer hinzuschauen, was man sich an kreativen Lösungen einfallen lassen muss um dann Saiten zu haben, die den Gitarristen helfen seiner Musik Ausdruck zu verleihen. Viele Diskussionen drehen sich um "der Ton kommt aus den Fingern" und "den heiligen Gral" des Gitarrenbaues, aber ohne Saiten - und vor allem ohne relativ dünne Saiten die trotzdem halten - wären viele Spieltechniken auf der E-Gitarre gar nicht möglich. Und so natürlich und unspektakulär es uns vorkommt das auf einer Gitarre Saiten drauf sind, sollten wir uns doch kurz die Frage stellen was wäre, wenn da keine Saiten drauf wären. Wie ein Skateboard ohne Rollen.

Die NYXL Saiten verwenden übrigens den gleichen Stahl der auch für die Tragseile der Brooklyn Bridge verwendet wird, was liegt da näher als sie gleich mal in das richtige Umfeld zu setzten ….

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Ebenso habe ich beim Einlesen in die Geschichte der Firma D´Addario festgestellt, dass da ein gewachsener Familienbetrieb tätig ist. Neben der Saitenherstellung auch Zubehör und Co. Aber auch eine Druckerei gehört zur Familie und befindet sich direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Farmingdale auf Long Island. Mit dem Zug sind es 50 Minuten zur Penn Station mitten in New York.

Am 4. August ist es soweit. Wir haben einen kompletten Tag Zeit bei D´Addario zu lernen und Fragen zu stellen. Fragen die ich selbst habe, oder die ihr mir mit auf den Weg gebt. Und wie es sich gehört wenn man ein Familienunternehmen besucht - man bringt die Familie mit ….

In diesem Sinne bedanke ich mich schon mal beim Meinl Vertrieb :great: , der uns die Tür geöffnet hat und sage ….

Rock 'n' Roll



Gruß
Martin
 
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Meine Güte! Soll Leute geben, die kommen echt rum ;oD.
 
Von denen habe ich auch schon gehört …. :D Vielleicht mach ich das auch mal ….

Gruß
Martin
 
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Meine Güte! Soll Leute geben, die kommen echt rum ;oD.
Nur mal um das hin und wieder klar zu stellen: hack_meck tut das aus Enthusiasmus und zahlt das selbst. Wir sind hinter den Kulissen allenfalls beim öffnen mancher Türen behilflich.

Also, hier mal offiziell: "Danke @hack_meck für die interessanten Reiseberichte, stellvertretend für alle User." :)
 
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So isset! :great:
 
Nur mal um das hin und wieder klar zu stellen: hack_meck tut das aus Enthusiasmus und zahlt das selbst. Wir sind hinter den Kulissen allenfalls beim öffnen mancher Türen behilflich.

Also, hier mal offiziell: "Danke @hack_meck für die interessanten Reiseberichte, stellvertretend für alle User." :)

Das war jetzt auch nicht irgendwie in die Richtung gedacht. Ich habe damit weder etwas hinterfragen wollen, noch mir etwas dabei gedacht.
Und selbst wenn es so wäre, hätte ich da überhaupt gar keinen Stress mit und würde darüber auch nichts böses denken!
Tut mir leid wenn's wieder mal in die falsche Richtung ging!
Es war ein lockerer Spruch, der wohl wieder mal nicht so angekommen ist. ;o/
 
Tut mir leid wenn's wieder mal in die falsche Richtung ging!
Nein nein, ich habe das gar nicht auf dich bezogen gemeint... sorry, wenn das so klang.

Ich will nur, dass die User verstehen, wie so was zustande kommt.

Manchmal (sehr selten) werden wir von Firmen eingeladen, aber uns ist sogar lieber, wenn solche Dinge auf Initiative von Usern hin geschehen. Da ist hack_meck eben leuchtendes Beispiel, und das wollte ich hier mal wieder klar stellen... in der Hoffnung, dass es Nachahmer findet ;)
 
Da ist hack_meck eben leuchtendes Beispiel, … in der Hoffnung, dass es Nachahmer findet ;)

a) Merci
b) Amnesic Aphasia - nein, wir freuen uns wenn es gut angenommen wird - daher "Bitte sehr gerne weiter mitmachen und mit Fragen löchern …. !!"
c) Ich denke uns ist allen klar, dass weder Vertriebe noch Firmen mal so eben freiwillig jemanden eines für sie immer noch schwer einzuschätzenden Medium Internet, über den Teich fliegen - bei Print würde die Sache wohl immer noch etwas anders aussehen. Daher wäre mit so einer Aktion entweder ganz schön viel "Gefallen" verbraucht, oder eine Erwartung verbunden, die wir uns gar nicht erst ans Bein binden wollen. Neutralität empfinde ich als oberstes Gebot! (Wobei motivierte Leute vor Ort es bei mir nicht zu schwer haben ;) ) Was ich euch aber aus meiner Erfahrung zusichern kann ist, dass Johannes und Martin Hofmann durchaus sehr genau wissen bei wem sie Nachfragen müssen um eine Tür aufzustoßen. Das wird sicher kein "Vollkost" Programm, aber wenn es sich dann ergibt das ihr in der Nähe einer Factory seid und dort gerne für das Board einen Bericht machen wollt, dann fragt einfach nach :great: Ihr dürft dabei ruhig egoistisch sein, auch wenn euer Vorteil kein monetärer sein muss. Ihr bekommt die Chance ganz nah dran zu sein und hinter die Kulissen blicken zu dürfen. Aus meiner Sicht ein fürstlicher Lohn für die mitgebrachte Zeit und das mitgebrachte Geld meinerseits. (P.S. mein Musikzimmer ist eh viel zu voll ;) )

In diesem Fall war es - ähnlich wie bei Blackstar - jedoch ein Kontakt den ich auf der NAMM geknüpft habe, ich also die Vermittler Dienste gar nicht erst in Anspruch nehmen musste. Auch ein Ergebnis der ca. 400 E-Mails die ich um die NAMM herum geschrieben habe um den Vertrieben auch immer wieder zu zeigen was wir gemacht haben und wo sie erwähnt wurden.

Ok, genug des OT …. :cool:

D´Addario war insofern so freundlich uns für den Besuchstag ein Hotel zu buchen und wir werden uns gemeinsam ein gemütliches Chill-Out nach dem Recording beim Abendessen gönnen. :hat: Vielen Dank !!

Übrigens, weil ich es so witzig fand …..

Die Hotelbestätigung kam vom lokalen Hotelmanager via E-Mail. Viel bezeichnender kann eine Name übrigens nicht sein: Michael Papierno (Papier - No) ….. :rofl: …... und wieso die da alle auf O enden :gruebel:

Gruß
Martin
 
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... verdammt - seitdem ich den Threadtitel gelesen habe, ist mein Durst auf den gleichnamigen 'Iced Tea' irgendwie riesig geworden! :D ;)
Na, dann schon mal jetzt viel Spaß dort drüben, vor allem beim Zupfen ein paar rockiger Riffs auf der Brooklyn Bridge (mit den dicken Saiten)!! :great: ;)
Cheerio!
 
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Gut das du mich auf die Idee bringst ….

Da sollte doch selbst der Tee Trinker par Excellence mit ins Boot zu bekommen sein ….

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1 1/2 cl Wodka
1 1/2 cl Rum, weißer
1 1/2 cl Tequila
1 1/2 cl Gin
1 1/2 cl Cointreau
2 cl Limettensaft
14 cl Cola


Eis, zerstossenes

Gruß
Martin

P.S. es wird behauptet, dass ein Indianer Häuptling Long Island für 1 Dollar verkauft hat - nach ausreichend Genus des Tee´s …..
 
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Da sollte doch selbst der Tee Trinker par Excellence mit ins Boot zu bekommen sein …

Du meinst bestimmt Peter, gelle?! - Den dürftest Du alleine aufgrund der 'geografischen Eigenschaften' des 'Tees' mit an Board holen können, oder, Peter?! ;) :)

P.S. es wird behauptet, dass ein Indianer Häuptling Long Island für 1 Dollar verkauft hat - nach ausreichend Genus des Tee´s …

... das hatten sie doch mal bei Pro7 / Galileo, glaube ich ... und dabei ausgerechnet, dass es sich - wenn man den Dollar angelegt hätte - samt Zins und Zinseszins blablabla wohl nicht gelohnt hat, den Tee ... ääähhh ... die Insel, für DEN Preis zu verkaufen! ;)

Cheerio!
 
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Übrigens, weil ich es so witzig fand …

Die Hotelbestätigung kam vom lokalen Hotelmanager via E-Mail. Viel bezeichnender kann eine Name übrigens nicht sein: Michael Papierno (Papier - No) … :rofl: …. und wieso die da alle auf O enden :gruebel:
Hehe, das ist wirklich saukomisch! Guten Flug dir!
 
P.S. es wird behauptet, dass ein Indianer Häuptling Long Island für 1 Dollar verkauft hat - nach ausreichend Genus des Tee´s …

Was historisch betrachtet aber Bullshit ist, weil Long Island Iced Tea erst in den 80er Jahren "erfunden" wurde! :D
 
Freue mich auf die Fortsetzung des Berichts, zumal ich auf allen meinen Bässen D'Addario flats drauf habe.

Andreas
 
Fortsetzung kommt ... Ich darf nur erst mal das Wochenende meiner regulären Arbeit nachgehen. ;)

Gruß
Martin
 
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Martin, war da etwa was? ;)
 
zumal ich auf allen meinen Bässen D'Addario flats drauf habe.

Ich spiele D'Addarios, seit ich mit dem Gitarre spielen angefangen hab. Anfangs, weil mein Gitarrenlehrer und Bandkollege mir diese empfohlen hat und später, weil ich nach etlichen Test davon überzeugt war.
Zwischenzeitlich mal ganz kurz Pyramid (des Preises wegen) aber eigentlich seit dem ersten E-Dur Akkord aus Peter Burschs Gitarrenbuch D'Addario. :D
 
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Geschichte

They came a long way … war die oben formulierte Erkenntnis.

Charles D´Addario 1910

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1680 wird der Name Donato D’Addario in einem Kirchendokument des Ortes Salle in der Provinz Pescara erwähnt. Beruf - Cordaro (Hersteller von Saiten). Nicht ungewöhnlich für den Ort, denn die Einwohner waren entweder Farmer des ergiebigen Landes um den Ort oder Hersteller von Saiten, ein Prozess der jeweils von Montag bis Samstag benötigte um die diversen Arbeitsschritte auszuführen um dann sich zu wiederholen. Natürlich zu dieser Zeit noch Naturdarm vom Schaaf oder Schwein. Farmer und Nutztiere bedeutet aber meist auch gutes Essen :cool: … Früchte, Gemüse, Olivenöl, Wein, Käse, Schinken, Wurst, wahrscheinlich könnte man es - wie über viele Generationen geschehen - gut dort aushalten …. WENN ….

Ja wenn nicht 1905 ein Erdbeben den Ort massiv zerstört hätte. Rocco und Charles (or Carmine) D’Addario wanderten aus nach Astoria, Queens, New York. Ein wenig über das Heimweh konnten viele andere Bewohner lindern, die aus Queens ein Viertel mit starkem italienischem Flair werden ließen. (P.S. ein guter in den USA lebender Freund - den wir auch auf diesem Trip besuchen werden - ist auch in Queens aufgewachsen. Richie Melito :D und mit einem unverkennbarem Hang zu Pizza und Pasta gesegnet.) Salle hat heute nur noch ca. 200 Einwohner.

Charles und seine Frau - etwas später …

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Während es Rocco nach Italien zurück zog, ist Charles in der "neuen Welt" geblieben und fing an in seiner Garage (wo auch sonst bei einem amerikanischen Start-Up Business :rofl: ) der Herstellung von Saiten nachzugehen. Dies war um 1918 und involvierte alle Familienmitglieder die auf diese Weise die Tradition erlernten. Violinen Hersteller und die "großen Musiker" der Zeit waren die Abnehmer und Charles übernahm nicht nur Herstellung, sondern auch Vertrieb seines Produktes von dem offensichtlich nicht nur er überzeugt war.

Der Musiker D´Addario - Neujahr 1940

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Sieht man von seiner Militärzeit ab, so wurde der Betrieb unter dem Namen C. D´Addario als Familienbetrieb geführt. Und ähnlich wie es auch in der späteren Geschichte erneut passieren wird, kommen die Innovationen von der Nachfolgegeneration. Der Sohn John (mittlerweile John D’Addario Sr. ) beschäftigte sich intensiv mit Ersatz-Werkstoffen synthetischer Art, um den Naturdarm zu ersetzen.

John Sr.

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Technologie und Forschung für Kriege wirft ja auch mal "nutzbare" Erfindungen ab und so war es die Firma Dupont (™) die Monofile Kunststoffe (also ein Strang) entwickelte. 1947 lieferte Dupnt (™) einige Prototypen, die sich vom Durchmesser perfekt für die "hohen Saiten" der Harfe nutzen liessen. Monofile Kunststoffe findet man z.B. in den Borsten von Zahnbürsten. Was aus dem Dupont Rohmaterial die Besonderheit der D´Addario Saiten ausmachte, waren die "Poliervorgänge", die es auch erlaubten das Material "dünner" zu gezahlten und für mehr Instrumente zu nutzen. Z.B. für die klassische Gitarre.

Mit der Gitarre wurden die weiteren Weichen gestellt um das Wachstum des Familiengeschäftes voran zu treiben. Neben den Natur und Kunststoffprodukten war bald auch die "metallische Saite" ein nachgefragt und so entstand 1956 eine weitere Firma/Partnerschaft zu Herstellung von E-Gitarren und E-Basssaiten. (Archaic Musical String Manufacturing Co.) Kunden waren einige der in der New Yorker Ecke ansässigen Gitarrenbauer. Gretsch, D’Angelico, Martin und Guild verwendeten Archaic Musical Strings auf ihren Instrumenten. Nachdem Charles 1962 in Rente ging, wurden die beiden Firmen unter Darco Music Strings zusammen geführt.

Hier mal 3 Generationen zusammen: John D'Addario Jr., Charles D'Addario, John D'Addario Sr., Jim D'Addario

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Wie bereits angekündigt sind im Laufe der Zeit auch der Nachwuchs von John Sr. in die Firma eingetreten und brachten jeweils ihre ganz eigenen Talente mit. John Jr. entwickelte sich zum Geschäftsmann mit Verhandlungsgeschick und der jüngere Bruder (von 5 Kindern) James - selbst guter Gitarrist mit Beatles Haarschnitt - hat einen Hang zur Elektronik. Er entwickelten für die Firma nicht nur Produkte, sondern auch Abläufe und Gerätschaften zur Herstellung.

Jim D'Addario & John D'Addario Jr. in der Produktion

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Im Rahmen des Erfolges hatte Darco auch für einige Jahre eine Interessengemeinschaft mit C.F. Martin & Co., Inc. - jedoch war es 1974 dann an der Zeit wieder unter dem Namen D´Addario zu firmieren. Die erste Fabrik befand sich in Lynbrook NY und bestand aus 5 - in Worten "fünf" - Mitarbeitern. Im Wachstumsmark konnte dies natürlich nicht gut gehen und so wurde mehrfach die Belegschaft aufgestockt und der Firmensitz vergrößert beziehungsweise verlegt. Aktuell ist man in Farmingdale auf Long Island. Ungefähr 18.000 qm Fläche sowie weitere 4000 qm in Kalifornien stehen den rund 900 Mitarbeitern zur Verfügung.

Bevor man sich in Farmingdale einen neuen Firmensitz aufbaute, war man auch an der Route 109 in Lindenhurst tätig. Hier mal ein paar Eindrücke.

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Der aktuelle Firmensitz in Farmingdale an der Smith Street …

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Als ihr größtes Kapital bezeichnet die Firma ihre Erfahrung über Generationen. Diese erlaubt es der Firmenführung sowohl die wirtschaftlichen Geschicke, als auch Entwicklung und Produktion direkt aus dem Familienbetrieb/Management zu betreiben. Die Kernkompetenzen sind alle in den höchsten Entscheidungsebenen vorhanden. Aber nicht nur Kompetenzen in Kerngeschäft des Saitenbaues. Auch im Umfeld passiert viel aus dem Familienkreis. So besitzen und betreibt man eine Druckerei und stellt alle Verpackungen in Eigenregie her. Dies betrifft nicht nur die Herstellung sondern auch die Kreativ-Abteilungen wenn es um das Design der Verpackungen geht.

Den Denkansatz der eigenen Familie versuchen sie auf die Mitarbeiter zu übertragen und Talente zu erkennen. So kommt viel des Führungsnachwuchses der D´Addario Company aus dem eigenen Haus.

D´Addario Produkte erhält man in über 100 Ländern …

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Gruß
Martin
 
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Ich nehme hier mal absichtlich kurz den "dicken Stift" :D Wie ihr vielleicht gesehen habt, hat der Abschnitt Geschichte noch einige Bilder als Update erhalten. Diese kamen als Care Paket direkt von den D´Addarios, die ihre Asservatenkammer geplündert und die Bilder zur Verfügung gestellt haben. Das Lesen hier im Thread hat ihnen offensichtlich Spaß gemacht. :great: - Vielen Dank !!

Mit im Paket waren auch einige Bilder von Werbekampagnen und Zeitungsberichte. Um ein wenig zu stöbern hinterlege ich mal einen Querschnitt. Auch mit ihren Verpackungen und einem Teil der Werbung bleiben sie dem Grundsatz des Familienbetriebes treu. Auf der andere Straßenseite steht die oben schon erwähnte Druckerei.

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Jim und John Sr.

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Da wir am Samstag in Richtung USA fliegen, wird es Zeit in die Gegenwart zurück zu kommen. Kernthema des Trips wird sicherlich die technische Seite der NYXL Saiten und die speziellen Anforderungen in deren Entwicklung. Daher schauen wir noch mal kurz zurück auf die Musikmesse in Frankfurt …

Kennt Ihr den Unterscheid zwischen NAMM und Musikmesse (anno 2014) … ??

So sah - das Unter der Hand gehandelte Päckchen - auf der NAMM aus …..

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Und jetzt auf der Musikmesse ist es kein Geheimnis mehr …..

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D´Addario hat sich 2 Jahre Zeit gelassen um die nächste Generation Gitarrensaiten zu entwickeln. Der Schritt der gemacht werden sollte war sowohl auf die praktische Seite - der Haltbarkeit - als auch auf die spielerische Seite - Ton und Druck - fokussiert. Das Ergebnis ist die NY XL (D´Addario ist in New York beheimatet).

Die neuen Saiten sind 30 % reißfester, müssen nicht extra vorgelehnt werden und halten entsprechend die Stimmung deutlich länger. Gleichzeitig haben sie einen höheren Output. :gruebel: Höherer Output ?? Wie geht das … Es wurde die Formel für die vernickelten Stahlumwicklungen verändert und dabei heraus gekommen ist eine um 6 % höhere magnetische Permeabilität, was zu einen Leistungsanstieg im Bereich von 2 bis 5 kHz führt.

Ich habe einen Satz direkt nach der NAMM auf eine meiner Gitarren gepackt. Die Saiten machen Spaß, auch mir als eingefleischten Slinky Typen. Ich habe durchaus das Gefühl, dass sie "wahrscheinlich" etwas mehr Druck haben, nicht weil man es "plakativ" merkt, sondern weil ich zwei drei mal mit der Schulter gezuckt habe, wie denn auf den Clean erwarteten Ton einer Note auf einmal etwas Crunch Häubchen drauf kommt. Also eher unterschwellig. Ich spiele gerne Verstärker-Einstellungen, die je nach Anschlagdynamik genau an der Grenze zwischen Clean und Crunch liegen.

Schaut man sich die bisherigen Generationen der ungeschliffenen E-Gitarrensaitne an, so fällt man über das Original aus den 50 zigern (reines Nickel mit sehr weichem Klang) und die von D´Addario Senior in den 60 zigern entwickelten vernickelten Stahlseiten (hellerer Klang). 80 % aller seitdem entwickelten Saiten beruhen auf D´Addarios Entwicklung.

Und jetzt ist es Zeit für Runde 3 - nach ausgiebigen Beta Phasen mit Künstlern - sind sie im Frühjahr 2014 auf dem Markt ... Entwickelt auf Long Island - New York. CU on Monday :great:

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Und wer zu den NY XL noch ein wenig stöbern will …. das Musiker-Board hatte welche zum Test: https://www.musiker-board.de/board-events-bt/575130-daddario-nyxl-testen.html …...



Gruß
Martin
 
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