Trompete - "Neues" vom Buzzing

Claus
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MOD Brass/Keys - HCA Trompete
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Folgende Clips mit Kristian Steenstrup haben sich als Übungsanleitung für mich einer erstaunlich kurzen Zeit bereits als bester Tip seit Langem erwiesen. Offenbar wird darin eine sehr effektive Übungstechnik demonstriert.
Zunächst gingen mir beim ersten Anschauen Augen und Ohren auf, weil die Trompeten so schön klangen.
http://www.youtube.com/watch?v=KDx_Wm63PGA
http://www.youtube.com/watch?v=H5KHKU3fiEs&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=3nF0thnUZwA

Seitdem singe und buzze ich nun immer wieder Phrasen aus meinen Etüden vor dem Spielen genau im Stil dieser Clips auf dem Mundstück. Es kommt darauf an, die Feinheiten des Buzzing-Sounds mit einer guten Intonation und schließlich auch Artikulation zu erreichen.

Zuerst übe ich also schön langsam im Legato, mit Konzentration auf den bestmöglichen Klang und die Intonation. Die Einheiten so klein wie gerade erforderlich, von einigen Takten bis hinunter zum Motiv oder einzelnen Intervallen. Wenn alles klappt, wird es zusamengesetzt.

Dieses konzentrierte Üben bedeutet auch "Super-"Stütze mit viel fokussiertem Luftausstoß. Nach längeren Tönen und beim Schluss der Phrase folgt bei mir ein Blick aufs Stimmgerät zur Kontrolle bzw. Bestätigung.
Mit zunehmender Sicherheit in der Ausführung buzze ich flotter bis zum Originaltempo und der angestrebten Phrasierung.

Es ist schon recht unbarmherzig, wie genau da zunächst Schwächen auffallen.
Einen Lappen für die freie Hand würde ich auch zu empfehlen, denn es tropft teilweise ganz schön aus dem Mundstück-Schaft.

Das Ganze soll nun kein Geheimtip und keine "Abkürzung" sein. Es ist konzentrierte Übungsarbeit mit überraschenden Ergebnissen, die ich anders nicht erreicht habe.
Im Laufe von nur 10 Tagen hat sich gezeigt, dass dies eine ungewöhnlich effektive Übungstechnik darstellt.
Der Klang geht hörbar auf und gewinnt an Reichtum/Farbe, ganz erstaunlich.

Bisher habe ich Buzzen auf dem Mundstück unter anderen Aspekten verwendet und längst nicht so intensiv. Entweder machte ich da ein paar Arpeggios als schnellste Möglichkeit des Warm-Up oder "Calistenics" für den Bereich der hohen Töne.

Erst diese Steenstrup-Clips haben mir gezeigt, welches Potential für die Klangbildung im Mundstück buzzing steckt, weil Ansatz und Atmung dabei offenbar unbewusst in optimale Balance kommen.

Am Rande erwähnt: auf der Trompete ist eine "einigermaßen" korrekte Blastechnik (Ansatzmaske, geringer Mundstückdruck, ausreichend viele, kleine Erholungspausen) wichtige Voraussetzung, um von der Arbeit am Ansatz profitieren zu können.
Zusätzlichen Nutzen bringt es, auf einem Mundstück mit kleinem Durchmesser (nahe 16 mm oder darunter) zu üben, was nicht zwangsläufig flaches Mundstück bedeuten muss. Der Grund dafür ist, dass kleine Durchmesser besseren Fokus beim Anblasen erfordern, um voll zu klingen. Bewusst an der Lippenöffnung herumzudoktern finde ich keine gute Idee.
Das Üben auf flachen Mundstücken bringt den weiteren Vorteil, dass man die Lippen noch mehr vor statt ins Mundstück halten muss (bottom out).
 
Eigenschaft
 
Lustig, der "Student" im ersten Clip kommt aus meiner Gegend. Mit dem hab ich auch schon mal bei einem Wettbewerb in der gleichen Altersgruppe gespielt. oO

Ich verzweifel grad mit dem Mundstück. Irgendwie wollen die Töne zum Teil nicht richtig kommen. Ich glaub das ist der Ursprung meiner derzeitigen Krise... =(
 
Hallo zonquer,

ich habe mir das Video mit den Vizzuttis Cascades gekauft und finde es auch sehr interessant.
Auch ich konnte mit der beschriebenen Methode meinen Klang deutlich verbessern. Als
unerwünschter Nebeneffekt tritt mir allerdings eine zu große Lippenöffnung und damit eine Verringerung
meiner Höhe (von f3 auf c3) auf.
Das Üben auf flachen Mundstücken bringt den weiteren Vorteil, dass man die Lippen noch mehr vor statt ins Mundstück halten muss (bottom out).
Kannst du diesen Effekt vielleicht etwas genauer erklären.

Gruß, Jürgen
 
Es gibt wohl so viele Ansatzvariationen wie es Trompeter gibt.
Sehr viele benutzen einen Pucker genannten Ansatz und unter denen kann es vorkommen, dass sie auf relativ tiefe Mundstücke angewiesen sind, weil sie die Lippen zu tief in den Mundstück-Kessel bringen, was das Schwingen behindern kann.
Bei dir nehme ich das nicht an, wenn Du eine gute Höhe hast und dir so etwas nie aufgefallen ist. Spätestens beim Einsatz von Leadmundstücken wüsstest Du es (Schilke 13A4a oder gar 6A4a, Kelly Screamer usw.).
Die Korrektur erfolgt durch eine bessere Ansatzmaske, wodurch man nicht gar so arg einen "Kussmund" formt.

Dass die Lippenöffnung gerade etwas weiter ist, kann ein Übergangseffekt sein, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat.
Durch fleissiges Buzzing spielt man energiereicher, was dem Klang und der Höhe zugute kommen sollte, wenn der Ansatz ok ist (Ansatzmaske, geringer Mundstückdruck, kein Einsetzen in Oberlippenrot...).

Speziell für eine kleine Aperture werden gerne "whisper tones" empfohlen, auch "ghost notes" genannt.
Man bläst mit etwas offenen Lippen leicht ins Instrument und nähert die Lippen langsam aneinander an, bis schließlich ein sehr leiser Ton entsteht. Dabei geht es um Konzentration auf den Moment und geringstmöglichen Aufwand, mit dem ein Ton entsteht. Der sich weich entwickelnde Klang erinnert an eine Glasharfe, wenn es klappt.
 

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