USA Custom Shop, teils Handgebaut oder etwa doch nicht?

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Indigorade
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Hallo Leute,

wundere mich schon länger über die Angaben diverser Hersteller.

Ich selber besitze eine Washburn MG94, die angeblich aus dem Custom Shop stammt, als Grover Jackson dort in Leitung war.
Nun weiß ich, dass dies keineswegs ein Prädikat für Handgebaut oder Custom Shop bedeutet. Meine Fret-King ist laut Webseite in workshops in Englang handgebaut.

Was stimmt nun wirklich? Meines Wissens nach bewegen sich Custom Shop Strats schon im Bereich 2000-2500 Euro aufwärts.

Wisst ihr zufällig welche Hersteller ihre USA Gitarren überhaupt im Custom Shop bauen lassen/ ließen und wenn ja, wie. Teilhandfertigung? CNC ist ja klar. Ich fände das doch mal interessant zu wissen, wo eigentlich wirklich das hintersteckt, was der Preis vermuten lässt und wo nicht.

Fangen wir mal bei Dean USA, Washburn USA, Caparison, PRS "Custom" an. B.C. Rich hat auch so eine neue Riege mit "handmade". Eventuell fallen mehr Beispiele ein? Ich denke mir am Ende bleiben es doch Gitarren in recht hoher Stückzahl, wie kann man da von CS sprechen? Eventuell ist es aber auch wirklich der Trend, alle gehobenen Modelle mit Custom Shop zu deklarieren. Außer eben bei Fender und Gibson, wie ich das sehe.

Grüße
indigorade
 
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Ja, "Custom Shop" kann viel heißen, bei großen Marken verstehe ich mittlerweile nur noch "wir geben ums mit diesen Gitarren besonders viel Mühe" darunter. Dass der Käufer sie nach seinen Wünschen anpassen kann ist ja bei Custom Shop Gitarren der großen Marken eher die Ausnahme, oder es gibt wie bei Fender mehrere "Custom Shops", den normalen, Masterbuild Modelle, und wortwörtliche Custom-Orders. Das finde ich aber auch absolut nicht negativ, es gibt eben Dinge die Maschinen gut können (genau arbeiten) und Dinge die Menschen gut können (planen, kreativ sein, bewerten). Ich finde es positiv wenn ein Mensch eine gute Gitarre zusammen stellt, also gute und zu einander passende Rohlinge aussucht und dann mit Maschinenhilfe zusammen baut damit die Preise nicht gänzlich astronomisch werden.

Fender beispielsweise ist sehr offen was die Arbeit in deren Custom Shop angeht, in einem anderen Thread gabs dazu ein paar interessante Videos mit Infos, beispielsweise wie im Custom Shop die passenden Teile ausgesucht, getestet und bewertet werden eben um eine sehr gute Gitarre zusammen zu stellen. Allgemein gibts da viele Videos auf Youtube zu, beispielsweise unter dem Suchbegriff "fender tour".
 
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Abgesehen vom Body- und Halsshaping und der Lackierung ist bei jeder Gitarre der Anteil an Handarbeit immer noch sehr hoch. Für das Montieren der Teile, Einsetzen des Halses, Verlöten der Elektrik, besaiten, Einstellen etc. gibt es praktisch nirgendwo Maschinen. Auch das Polieren wird fast überall von Hand gemacht.

Das ist ja auch der Grund, warum günstige Serien immer wieder die Produktion wechseln - eben dahin, wo die Relation Arbeitskosten/Qualität aktuell am wirtschaftlichsten ist.

Eine Ausnahme ist vielleicht die Plek-Technik. Da wird ja sogar damit geworben, dass die Bundabrichtung präziser ist als wenn ein Mensch es tun würde. Kostet auch viel mehr.
 
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Da werden die Preisschilder von Hand drangemacht..... Ist doch auch was........:)
 
Da sollte man zunächst mal definieren, was Custom Shop überhaupt bedeutet. Für mich wäre das der Bau eines *kundenspezifischen* Instruments. Das bietet zB. PRS nur als €10.000.- plus Private Stock Instrument an. Bei denen kann sich Otto Normalspieler nur so eine 100% selbst definierte Gitarre bauen lassen. Oder man schickt eine bereits existierende Gitarre zum PTC. Die können und machen auch so ziemlich alles möglich. Its aber eigentlich nur eine besserer Umbau.... böse gesagt.

Bei Fender kann man natürlich auch eine Gitarre bestellen. Masterbuilt, mit Deinen Specs - sofern Fender bereit ist, eine solche Gitarre zu bauen. (Ein Les Paul basteln sie Dir sicher nicht zusammen). Alles andere ist im eigentlichen Sinne eines Custom-Shops lediglich purer Etikettenschwindel. Obwohl ich gegen eine Strat von Masterbuilder John Cruz nichts einzuwenden hätte. Geile Teile....

Der TE sollte vielleicht mal einen der kleinen einheimischen Custom-Shops besuchen. Da kannst Du dann mal erleben, was CS wirklich heisst. Zusammen mit dem Gitarrenbauer alle Specs besprechen, Hölzer aussuchen, fachsimpeln. Das macht richtig Laune und das kann dann ein wirkliches Custom Shop Erlebnis sein.
 
Ja, da hat du recht, aber bei vielen großen Firmen wird die Bezeichnung "Custom Shop" eben häufig generell für hochwertige Instrumente benutzt und bedeute nicht "nach Kundenwünschen individuell" gefertigt. Und das das Beispiel von Indigorade mit den Fender Custom Custom Strats für 2000€ bis 2500€ zeigt ja dass er auch genau auf solche Instrumente abzielt.
 
Nee... ihr habt beide recht... "Custom" oder "Custom Shop" als Bezeichnung für die hochwertigeren (besseren) Modelle eines Unternehmens, welche i. d. R. in geringerer Stückzahl und vielleicht auch in eigenen Produktionsbereichen gefertigt werden. Zum anderen eben die "Einzelanfertigung" von Modellen (nach Kundenwunsch).

Beide Definitionen sagen IMHO aber nicht unbedingt, dass alle Teile handgefertigt sein müssen, wie es im Eingangsbeitrag gefragt wurde... Letztlich muss man also auf das einzelne Unternehmen schauen, wie es dort genau läuft.
 
Naja, die Klampfen aus dem CS sollten besser / hochwertiger verarbeitet sein. Aber sind die das ?

Aus dem Fender CS kommen auch Gitten, wo die Halstaschen nicht perfekt gefräst sind und der Hals / Bodyübergang Spaltmaße aufweist. Die Hözer sind sicherlich über jeden Zweifel erhaben, aber an der Verarbeitung könnte vielleicht noch eine Schippe draufgelegt werden. Gerade bei den Preisen !
 
Also in der heutigen Zeit, würde ich dafür aber nicht mehr bezahlen. :)
Ich meine selbst bei Schecter sind die Bünde bei den günstigten ja schon perfekt vom Werk aus abgerichtet.
Die Verarbeitung ist fast perfekt. Wie soetwas also die heiligen Hallen oder einen CS verlassen kann, find ich unmöglich.

Was habe ich im Endeffekt für das Mehgeld erhalten.

Im Niedrigpreis Segment mache ich gerne mal Abstriche aber doch nicht bei den großen Herstellern, vorrangig teurer Gitarren.
 
Leider ist es auch so das es gerade in den USA keine eigentliche Ausbildung gibt sondern viele nur angelernt werden.
Wie das bei den CS ist weis ich nicht aber generell frage ich mich ob CS wirklich dann zum Hersteller gehören oder ein Franchise sind?
 
Hi,

ich verstehe gerade den Zusammenhang nicht, wie du darauf kommst, dass Custom Shops Franchises sind?
Bedeutet Franchise nicht, dass Person Y den Betrag X an Firma Z zahlt, um deren "Namen" und Produktpalette zu nutzen? (Ich kenne den Begriff Franchise nur von Starbucks, McDonalds und anderen amerikanischen Ketten)

Falls das der Fall sein sollte, dann würde doch eine Firma wie Fender überhaupt nicht davon profitieren oder nicht?!
 
Sorry, jetzt wirds gaga.... Belege für "Franchising"?!!?? F., G. ....? Vorsicht, kann ich da nur sagen.
 
Das war keine Feststellung sondern lediglich eine Frage ob die Großen in den USA das so betreiben wie viele Andere im internationalen Gewerbe. Wenn nicht ok. Ich weis es nicht.
Würde mich aber interessieren. Das muss ja auch überhaupt nichts negatives sein.
 
Ich habe noch etwas drüber nachgedacht. Frachises wird es wohl eher nicht geben. Was es gibt sind diese Lizensierungen. Wobei mir da nur das Beispiel von Strandberg und Strictly 7 einfällt.

Ola Strandberg hat vor geraumer Zeit Strictly 7 die rechte eingeräumt die Boden Modelle zu bauen und unter seinem Namen zu vertreiben, soweit ich weiß. Letztlich ist es aber durch die Unzuverlässigkeit seitens Strictly 7 dann von Strandberg wieder gekippt worden. (Ich meine zumindest mal so etwas auf sevenstring.org gelesen zu haben)

Gruß
Christoph
 
Man kann die Lizenzen ganz offen von strandberg kaufen, dafür bedarf es keine Firma. Allerdings kommen die "offiziellen" licensed strandberg jetzt von Washburn
 
Ein Franchizing ist ja letztendlich auch eine art Lizensierung.
Vorteil für das Unternehmen ist ja nicht alles im eigenen Verwaltungsapparat zu haben sonder zuverlässige Partner die auch noch Geld dafür zahlen oder eben vertraglich gebundene Fertigungsorte.
Ich könnte es mir einfach vorstellen das es solche gibt und dabei können durchaus Qualitätsunterschiede kommen.
Letztendlich ist es so, das zum Beispiel ein Mitarbeiter eine Gitarre fertigt und absegnet oder es so verkauft als wäre es so.
Ich denke das dieses Verfahren ab einer bestimmten Menge nicht mehr lukrativ umgesetzt wetden kann.
 
Man kann die Lizenzen ganz offen von strandberg kaufen, dafür bedarf es keine Firma. Allerdings kommen die "offiziellen" licensed strandberg jetzt von Washburn

Da wollte ich mal fragen, werden die dann als Strandberg gelistet oder geht es da nur um das Design? Skervy zum Beispiel bauen eine Variante, die Strandberg sehr ähnlich sieht aber haben die eine Strandberg Lizenz?
 
Da sollte man zunächst mal definieren, was Custom Shop überhaupt bedeutet. Für mich wäre das der Bau eines *kundenspezifischen* Instruments.
das scheint die gängige Übersetzung hier zu sein, trifft es aber nicht:
Custom made ist etwas ausserhalb der Serienproduktion, eine Sonderanfertigung. Das kann eine limitierte Auflage sein, oder ein leicht verändertes Serienteil, oder alles mögliche, oder eben auf Mass gefertigt. Muss aber nicht.
Und mit Handarbeit hat das aber erst mal gar nichts zu tun.


Dazu passend:
https://www.musiker-board.de/bierga...op-ein-inhaltsleerer-begriff.html#post6827688
 

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