wilkmaen
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Hallo liebe Bassgemeinde !
Diejenigen unter euch die diese Ecke des Forums schon länger verfolgen, werden jetzt wahrscheinlich direkt denken "oha, der Wilk schraubt wieder irgendwelchen alten Schrott zusammen", ja so in der Art, ich widme mich ja bekannter Massen eher "low-butget" und vor allem "low-Aufwandt" Projekten (von Natur aus Faul). Die Neulinge, na ja, kuckt´s euch an, vielleicht gefällt´s euch ja, wenn nich, macht ja nix !
`N paar Bilder gab´s ja schon hier:
https://www.musiker-board.de/plaude...er-euren-baessen-post6159656.html#post6159656
Iss ja in letzter Zeit etwas ruhig aus meiner Ecke gewesen, tja die Arbeit, hindert einen halt zeitlich oft an den wirklich wichtigen, vergnüglichen, u.ä. Dingen des Lebens.
Da ich aber nun Kürzlich mal ´ne Woche Frei hatte, und grad mal nix besseres zu tun hatte, ergriff mich mal wieder der Basteltrieb. Also, doch mal in den Fundus schauen, ob sich da nicht irgendwas finden ließe was sich so auf die schnelle und großen Aufwand zusammenfrickeln lässt. Mittlerweile besorge ich mir diverse Einzelteile so zu sagen auf Vorrat, vor allen seit ich damals den Roten zusammengebaut habe und feststellen musste wie schwierig es manchmal ist die passenden Teile zum richtigen Zeitpunkt zu finden, lege ich mir diese gerne auf "Halde". Vor allem 24-Bündige Hälse erstehe ich gerne, wann immer sich diese zu adäquaten Preisen in der Bucht ergattern lassen,
Ich möchte mich noch vorab für die manchmal recht dürftige Quallität der Fotos entschuldigen, wen ich so im Bastlfieber bin, ist das knipsen halt nur zweitrangig für mich.
Es fanden sich also auch prompt zwei der Grundkomponenten die auf Anhieb recht gut miteinander harmonierten.
Zum einen dieser Body (ihr kennt´s ja zum vergrößern Bild anklicken)
Den ich vor geraumer zeit mal auf dem Flohmarkt in irgendeiner Kiste entdeckt hatte, und der eigentlich nur zu Ausschlachten, also zur Teilegewinnung vorgesehen war und nicht etwa zur Weiterverwendung. Kostenpunkt war, wenn ich mich richtig erinnere 15€. Zufälligerweise wäre das genau einer der Bodys gewesen der im original mit einem der Hälse verbaut gewesen wäre, den ich seinerzeit für meinen Roten in der Bucht ersteigert hatte. Naja, aber einfach ´n Originalen Alba zusammenzuschrauben wäre ja langweilig, außerdem würde ich den Roten dafür bestimmt nicht wieder auseinanderpflücken !!! zumal der Hals ja auch ausgiebig modifiziert worden ist.
Des weitern fand sich dieser Hals in meinem Fundus
Einer aus der Sammlung der 24-Bünder die ich aus der Bucht erstanden hatte, von was für einem Bass der ursprünglich stammt ist mir nicht bekannt. Kostenpunkt dürfte bei diesem Stück bei etwa 35€ gelegen haben.
Also die Teile für´n ersten Eindruck mal auf die schnelle grob zusammenstecken. Das sah dann so aus
Joa, … ausbaufähig ! Etwas Spiel in der Halstasche aber dazu Später. Also beschlossene Sache, die Linie wird weiter verfolgt. Da der Body ja noch mit einigermaßen brauchbaren PUs bestückt war, sollten diese auch gleich beibehalten werden zumal dafür ja auch gleich die passenden Fräsungen vorhanden waren, und damit also kein weiterer Aufwand verbunden war. Also mal Gedanken über das sonstige Outfit machen. So normales Sunburst gefällt mir ja mal gar nicht, Geschmack ist ja bekanntlich unterschiedlich, wirkt mir aber iwi. zu altbacken. Was es mir schon vor langer Zeit mal angetan hatte, sind Bässe mit Oberflächenfinisch In Mahagonie-Ton mit (Hochglanz-) Klarlack Optik, so etwa wie dieser
http://www.maedchen.de/webspace/incoming/103165/833b08da683a2489c0f7f5d3cb983060_c765c469a7.jpg
(aus dem Bass-Mädels Thread)
Als erstes also mal den Body von den alten Anbauteilen wie Hardware und Elektrik befreien. Der "entkernte" Body sah dann so aus
Als nächstes musste dann der alte Lack und die Farbe von Body und Headsock der Halses runter, und dann mal sehen was sich darunter so verbirgt ! Hmm… Schleifen ? Viiiieeel zu anstrengend !!! Also abbeizen ist die Methode der Wahl, das geht praktisch wie von selbst und erfordert lediglich einige Geduld und verhälltnissmäßig wenig Körpereinsatz. Der Abbeizer wird reichlich und gleichmäßig aufgetragen, danach hängt man die Teile zum einwirken etwa 4 Stunden irgendwo hin (stinkt übrigenz Pestienzialisch), und entfernt dann den zerstörten Lack. An dieser Stelle möchte ich jedoch ausdrücklich von der auf der Verpackung angegebenen Methode, den Lack mit dem Spachtel abzuschaben abraten, da man auf diese Art und Weise sehr schnell Macken ins Holz macht, was dann zu wesentlich größerem Aufwand führt, Wenn überhaupt dann kann man den Spachtel lediglich sehr behutsam auf der flachen Vorder- und Rückseite des Bodys einsetzten, aber auf gar keinen Fall an den Zargen. Ich rate eher dazu den zerstörten Lack mit einer (relativ) weichen Messing-Drahtbürste runter zu bürsten.
Das Ergebnis nach dem ersten Durchgang sah dann so aus
An einigen Stellen zeigt sich der alte Lack erstaunlich hartnäckig, so das man die Behandlung mehrmals wiederholen muss. Das Endergebnis nach etwa 3-4 Durchgängen zeigte sich dann so
- - - Aktualisiert - - -
Im nächsten Schritt machte ich mich dann (dummerweise, aber dazu Später) an die Farbliche Behandlung von Body und Vorderseite des Headstocks. Hierzu dient Mahagoni aus der Flasche. Vorher wird die Oberfläche noch mal leicht und vorsichtig mit feinem Schleifpapier von Hand angeschliffen, um die Poren des Holzes etwas zu öffnen. Da der Body und der Headstock ja bereits mal lackiert waren nimmt er die Beize relativ schlecht an im Gegensatz zu frischem unbehandeltem Holz.
Aufgetragen, gleichmäßig verteilt und nach dem zum trocknen aufgehängt sieht das dann zunächst so aus
Noch viel zu hell für meinen Geschmack. Aber auch hier ändert sich das Ergebnis wenn man die Behandlung wiederholt, sprich wird von mal zu mal dunkler. Zwischendurch natürlich immer gründlich trocknen lassen. Aber Achtung ! Nicht Übertreiben, denn irgendwann neigt die Beize dazu ein Art Schicht zu bilden, die sich mit dem Fingernagel abknibbeln lässt und dann auch eine Trennschicht Zwischen Holz und Lack bilden würde und verhindert das diese eine Verbindung eingehen , so das der Lack bald in größeren Placken abplatzen würde.
Nach einigen Durchgängen war das gewünschte Ergebnis bzw. der richtige Farbton erreicht und sah dann so aus
Oohh Schei** !!!
Da hat mir meine zunehmende Alterssenilität doch tatsächlich einen gründlichen Streich in der Reihenfolge der Arbeiten gespielt !
Natürlich sollte auch dieser Bass eine Aktive Klangregelung und damit verbunden mehr Knöppe und Schalter bekommen. Das ist meiner Meinung nach bei einem Modernen Bass einfach ein Muss. Dazu muss natürlich das E-Fach großzügig erweitert werden. Hätte man praktischerweise VOR dem Beizen machen sollen !!! Aber egal, zu spät, also jetzt. Erstmal (zur Kontrolle) eine Papierschablone in der Form der zukünftigen Fräsung machen, und wenn für gut befunden den Deckel aussägen. In diesem Fall soll der bei diesem Bass aus 3mm Flugzeugsperrholz aus dem Modelbau bestehen, da er ebenfalls gebeizt zum restlichen Body passen soll. Dies geschied bei mir mit der elektrischen Dekupiersäge, ginge aber notfalls auch mit einer handelüblichen Laubsäge. Die Form wird dann mit dem Bleistift auf den Body übertragen.
Die Kontur wird dann zunächst in der Tiefe entsprechend der stärke des Deckels mit der Oberfräse ausgefräst, danach einige mm nach innen versetzt in der vollen tiefe des E-Faches. Wenn man den Deckel mit Schrauben befestigen will sollte man etwas mehr stehen lassen, ich wollte aber in diesem Fall auf schrauben verzichten, so das es also nicht so darauf ankahm.
Danach dann noch mal "Anprobe" des Deckels. Passt ! Sitzt mit leichtem, Freundschaftlichem Klaps saugend in der Fräsung. Lediglich in den beiden kleineren Radien sind etwa 1-2mm spiel, so das man da mit den Fingernägeln zum entfernen drunter kommt. So sollte es sein.
Die duch die Oberfräse auf dem Body entstandenen leichten Kratzer liessen sich allerdings leich wieder mit einem Beize getränktem Tuch (Klopapier) kachieren.
Da war noch die Sache mit dem Spiel in der Halstasche. Zu eng wäre schöner und einfacher gewesen, denn "was wegnehmen" ist bekanntlich immer einfacher als "was dran machen", aber auch da lässt sich Abhilfe schaffen. Die heißt in diesem Fall Funier-Holz.
Man leimt halt einfach entsprechend einige Lagen links und rechts in die Tasche und gut iss. Zuerst das Funier mit dem Hals in die Tasche "einklemmen", und mit dem Bleistift die umrisse auf dem Funier anzeichnen, die benötigten Stücke kann man dann einfach mit der Schere zurechtschneiden.
In meinem Fall reichten je eine Lage. Die Funierstücke dann mit etwas Leim auf der Bodyseite wieder mit dem Hals einklemmen und trocknen lassen. Somit wäre auch dieses Problem behoben.
Nächster Arbeitsgang. Der Originalsattel war irgendwann mal zu Bruch gegangen. Kein Drama, Ersatz gibt's reichlich und in jeder erdenklichen Ausführung im Netz bzw. in der Bucht. Also erstmal die Reste entfernen (hatte ich schon vor dem Beizen erledigt).
Hab mich für einen Karbonsattel entschieden. Als das gute Stück bei mir eingetroffen ist, Zeigte sich allerdings, das es diesem deutlich an Höhe mangelte. Der brauchte also eine Unterlage. Auch dafür diente wieder das bereits weiter oben erwähnte Flugzeugsperrholz. Entsprechender Streifen wird ausgesägt und aufgeleimt.
Wenn auch das getrocknet ist wird als letztes dann schließlich der neue Sattel aufgeklebt.
Ich kann´s ja nich lassen, zwischendurch immer mal wieder die Teile zusammenzustecken. Zumal nach der farblichen Behandlung muss ja mal wieder der Gesamteindruck kontrolliert werden.
Kommt meinen Verstellungen schon deutlich näher !
- - - Aktualisiert - - -
Ein Problem schleppte sich da immer noch so vor sich hin, und mir wollte dazu einfach nicht so die rechte Lösung einfallen. Im Headstock befand sich so´ne merkwürdige elyptische Vertiefung, in der früher mal irgendeine Art Plakette gesessen zu haben schien. Verflucht schwer zu flicken sowas ! So das es hinterher nicht mehr auffallen würde, fast unmöglich !
Auf das Naheliegendste kommt man manchmal halt erst ganz zuletzt. Warum nicht einfach wieder eine Plakette basteln und da einsetzen. In meiner Werkstatt fand sich auch ein Stückchen dickes vergoldetes Messingblech von ausreichender Größe, Also Papierschablone von der Vertiefung machen und auf das Blech kleben, vorher grob die Größe aussägen, und dann am Schleifbock passend zurecht schleifen.
Die Woche Urlaub neigte sich allmählig dem Ende zu, was aber nicht weiter tragisch war da nun mittlerweile die stunde von Kompressor, Spritzpistole und Klarlack gekommen war, was ja immer wieder ausgiebige Trocknungsprozesse erfordert, so das man zwischendurch ruhig getrost mal Arbeiten gehen kann. Nach jeder schicht Klarlack müssen die teile natürlich immer wieder angeschliffen werden, hierbei treten dann die verbliebenen Unebenheiten auch deutlich hervor. Ich weis nicht ob man das auf dem Bild gut genug erkennen kann, es zeigt jedenfalls ein solches zwischenstadium in angeschiffenen Zustand.
Ich weiß nicht wie viele Schichten Klarlack ich im Endeffekt aufgetragen habe, hab sie nicht gezählt, aber es sind schon etliche. Aber das Finish gewinnt durch mehrere Schichten auch deutlich an Tiefe. Irgendwann war dann schließlich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, zumindest für meine Ansprüche, so das man an die Endmontage denken konnte. Inzwischen war auch die dazu erforderlich neue Hardware eingetroffen. Ich hätte zwar jede menge Chrom-Hardware auf Lager gehabt, Ich habe mich aber für diesen Bass auch wieder für goldene entschieden. Chrom-hardware hat zwar bei Klassikern durchaus ihre Berechtigung, finde ich aber ansonsten eher langweilig (ich weiß, Geschmacksache). Ausserdem musste ich feststellen das die Preise in dieser Sparte deutlich angezogen haben.
Die elektrischen Komponenten.
PUs sind ja eh die Originalen, die erforderlichen Schalter waren noch im Fundus, die Dreiband-Klangregelung beziehe ich mittlerweile direkt aus China, den deutschen Ebay-Markt hab ich scheinbar mittlerweile leergekauft, witziger weise sind die Dinger da sogar neu billiger als hier gebraucht. Es handelt sich híer auch wieder um die Marke Bellcat (zumindest verkaufen die Chinesen sie unter dem Namen, kann sich aber auch um ein "Replik" handeln ).
Diejenigen unter euch die diese Ecke des Forums schon länger verfolgen, werden jetzt wahrscheinlich direkt denken "oha, der Wilk schraubt wieder irgendwelchen alten Schrott zusammen", ja so in der Art, ich widme mich ja bekannter Massen eher "low-butget" und vor allem "low-Aufwandt" Projekten (von Natur aus Faul). Die Neulinge, na ja, kuckt´s euch an, vielleicht gefällt´s euch ja, wenn nich, macht ja nix !
`N paar Bilder gab´s ja schon hier:
https://www.musiker-board.de/plaude...er-euren-baessen-post6159656.html#post6159656
Iss ja in letzter Zeit etwas ruhig aus meiner Ecke gewesen, tja die Arbeit, hindert einen halt zeitlich oft an den wirklich wichtigen, vergnüglichen, u.ä. Dingen des Lebens.
Da ich aber nun Kürzlich mal ´ne Woche Frei hatte, und grad mal nix besseres zu tun hatte, ergriff mich mal wieder der Basteltrieb. Also, doch mal in den Fundus schauen, ob sich da nicht irgendwas finden ließe was sich so auf die schnelle und großen Aufwand zusammenfrickeln lässt. Mittlerweile besorge ich mir diverse Einzelteile so zu sagen auf Vorrat, vor allen seit ich damals den Roten zusammengebaut habe und feststellen musste wie schwierig es manchmal ist die passenden Teile zum richtigen Zeitpunkt zu finden, lege ich mir diese gerne auf "Halde". Vor allem 24-Bündige Hälse erstehe ich gerne, wann immer sich diese zu adäquaten Preisen in der Bucht ergattern lassen,
Ich möchte mich noch vorab für die manchmal recht dürftige Quallität der Fotos entschuldigen, wen ich so im Bastlfieber bin, ist das knipsen halt nur zweitrangig für mich.
Es fanden sich also auch prompt zwei der Grundkomponenten die auf Anhieb recht gut miteinander harmonierten.
Zum einen dieser Body (ihr kennt´s ja zum vergrößern Bild anklicken)
Den ich vor geraumer zeit mal auf dem Flohmarkt in irgendeiner Kiste entdeckt hatte, und der eigentlich nur zu Ausschlachten, also zur Teilegewinnung vorgesehen war und nicht etwa zur Weiterverwendung. Kostenpunkt war, wenn ich mich richtig erinnere 15€. Zufälligerweise wäre das genau einer der Bodys gewesen der im original mit einem der Hälse verbaut gewesen wäre, den ich seinerzeit für meinen Roten in der Bucht ersteigert hatte. Naja, aber einfach ´n Originalen Alba zusammenzuschrauben wäre ja langweilig, außerdem würde ich den Roten dafür bestimmt nicht wieder auseinanderpflücken !!! zumal der Hals ja auch ausgiebig modifiziert worden ist.
Des weitern fand sich dieser Hals in meinem Fundus
Einer aus der Sammlung der 24-Bünder die ich aus der Bucht erstanden hatte, von was für einem Bass der ursprünglich stammt ist mir nicht bekannt. Kostenpunkt dürfte bei diesem Stück bei etwa 35€ gelegen haben.
Also die Teile für´n ersten Eindruck mal auf die schnelle grob zusammenstecken. Das sah dann so aus
Joa, … ausbaufähig ! Etwas Spiel in der Halstasche aber dazu Später. Also beschlossene Sache, die Linie wird weiter verfolgt. Da der Body ja noch mit einigermaßen brauchbaren PUs bestückt war, sollten diese auch gleich beibehalten werden zumal dafür ja auch gleich die passenden Fräsungen vorhanden waren, und damit also kein weiterer Aufwand verbunden war. Also mal Gedanken über das sonstige Outfit machen. So normales Sunburst gefällt mir ja mal gar nicht, Geschmack ist ja bekanntlich unterschiedlich, wirkt mir aber iwi. zu altbacken. Was es mir schon vor langer Zeit mal angetan hatte, sind Bässe mit Oberflächenfinisch In Mahagonie-Ton mit (Hochglanz-) Klarlack Optik, so etwa wie dieser
http://www.maedchen.de/webspace/incoming/103165/833b08da683a2489c0f7f5d3cb983060_c765c469a7.jpg
(aus dem Bass-Mädels Thread)
Als erstes also mal den Body von den alten Anbauteilen wie Hardware und Elektrik befreien. Der "entkernte" Body sah dann so aus
Als nächstes musste dann der alte Lack und die Farbe von Body und Headsock der Halses runter, und dann mal sehen was sich darunter so verbirgt ! Hmm… Schleifen ? Viiiieeel zu anstrengend !!! Also abbeizen ist die Methode der Wahl, das geht praktisch wie von selbst und erfordert lediglich einige Geduld und verhälltnissmäßig wenig Körpereinsatz. Der Abbeizer wird reichlich und gleichmäßig aufgetragen, danach hängt man die Teile zum einwirken etwa 4 Stunden irgendwo hin (stinkt übrigenz Pestienzialisch), und entfernt dann den zerstörten Lack. An dieser Stelle möchte ich jedoch ausdrücklich von der auf der Verpackung angegebenen Methode, den Lack mit dem Spachtel abzuschaben abraten, da man auf diese Art und Weise sehr schnell Macken ins Holz macht, was dann zu wesentlich größerem Aufwand führt, Wenn überhaupt dann kann man den Spachtel lediglich sehr behutsam auf der flachen Vorder- und Rückseite des Bodys einsetzten, aber auf gar keinen Fall an den Zargen. Ich rate eher dazu den zerstörten Lack mit einer (relativ) weichen Messing-Drahtbürste runter zu bürsten.
Das Ergebnis nach dem ersten Durchgang sah dann so aus
An einigen Stellen zeigt sich der alte Lack erstaunlich hartnäckig, so das man die Behandlung mehrmals wiederholen muss. Das Endergebnis nach etwa 3-4 Durchgängen zeigte sich dann so
- - - Aktualisiert - - -
Im nächsten Schritt machte ich mich dann (dummerweise, aber dazu Später) an die Farbliche Behandlung von Body und Vorderseite des Headstocks. Hierzu dient Mahagoni aus der Flasche. Vorher wird die Oberfläche noch mal leicht und vorsichtig mit feinem Schleifpapier von Hand angeschliffen, um die Poren des Holzes etwas zu öffnen. Da der Body und der Headstock ja bereits mal lackiert waren nimmt er die Beize relativ schlecht an im Gegensatz zu frischem unbehandeltem Holz.
Aufgetragen, gleichmäßig verteilt und nach dem zum trocknen aufgehängt sieht das dann zunächst so aus
Noch viel zu hell für meinen Geschmack. Aber auch hier ändert sich das Ergebnis wenn man die Behandlung wiederholt, sprich wird von mal zu mal dunkler. Zwischendurch natürlich immer gründlich trocknen lassen. Aber Achtung ! Nicht Übertreiben, denn irgendwann neigt die Beize dazu ein Art Schicht zu bilden, die sich mit dem Fingernagel abknibbeln lässt und dann auch eine Trennschicht Zwischen Holz und Lack bilden würde und verhindert das diese eine Verbindung eingehen , so das der Lack bald in größeren Placken abplatzen würde.
Nach einigen Durchgängen war das gewünschte Ergebnis bzw. der richtige Farbton erreicht und sah dann so aus
Oohh Schei** !!!
Da hat mir meine zunehmende Alterssenilität doch tatsächlich einen gründlichen Streich in der Reihenfolge der Arbeiten gespielt !
Natürlich sollte auch dieser Bass eine Aktive Klangregelung und damit verbunden mehr Knöppe und Schalter bekommen. Das ist meiner Meinung nach bei einem Modernen Bass einfach ein Muss. Dazu muss natürlich das E-Fach großzügig erweitert werden. Hätte man praktischerweise VOR dem Beizen machen sollen !!! Aber egal, zu spät, also jetzt. Erstmal (zur Kontrolle) eine Papierschablone in der Form der zukünftigen Fräsung machen, und wenn für gut befunden den Deckel aussägen. In diesem Fall soll der bei diesem Bass aus 3mm Flugzeugsperrholz aus dem Modelbau bestehen, da er ebenfalls gebeizt zum restlichen Body passen soll. Dies geschied bei mir mit der elektrischen Dekupiersäge, ginge aber notfalls auch mit einer handelüblichen Laubsäge. Die Form wird dann mit dem Bleistift auf den Body übertragen.
Die Kontur wird dann zunächst in der Tiefe entsprechend der stärke des Deckels mit der Oberfräse ausgefräst, danach einige mm nach innen versetzt in der vollen tiefe des E-Faches. Wenn man den Deckel mit Schrauben befestigen will sollte man etwas mehr stehen lassen, ich wollte aber in diesem Fall auf schrauben verzichten, so das es also nicht so darauf ankahm.
Danach dann noch mal "Anprobe" des Deckels. Passt ! Sitzt mit leichtem, Freundschaftlichem Klaps saugend in der Fräsung. Lediglich in den beiden kleineren Radien sind etwa 1-2mm spiel, so das man da mit den Fingernägeln zum entfernen drunter kommt. So sollte es sein.
Die duch die Oberfräse auf dem Body entstandenen leichten Kratzer liessen sich allerdings leich wieder mit einem Beize getränktem Tuch (Klopapier) kachieren.
Da war noch die Sache mit dem Spiel in der Halstasche. Zu eng wäre schöner und einfacher gewesen, denn "was wegnehmen" ist bekanntlich immer einfacher als "was dran machen", aber auch da lässt sich Abhilfe schaffen. Die heißt in diesem Fall Funier-Holz.
Man leimt halt einfach entsprechend einige Lagen links und rechts in die Tasche und gut iss. Zuerst das Funier mit dem Hals in die Tasche "einklemmen", und mit dem Bleistift die umrisse auf dem Funier anzeichnen, die benötigten Stücke kann man dann einfach mit der Schere zurechtschneiden.
In meinem Fall reichten je eine Lage. Die Funierstücke dann mit etwas Leim auf der Bodyseite wieder mit dem Hals einklemmen und trocknen lassen. Somit wäre auch dieses Problem behoben.
Nächster Arbeitsgang. Der Originalsattel war irgendwann mal zu Bruch gegangen. Kein Drama, Ersatz gibt's reichlich und in jeder erdenklichen Ausführung im Netz bzw. in der Bucht. Also erstmal die Reste entfernen (hatte ich schon vor dem Beizen erledigt).
Hab mich für einen Karbonsattel entschieden. Als das gute Stück bei mir eingetroffen ist, Zeigte sich allerdings, das es diesem deutlich an Höhe mangelte. Der brauchte also eine Unterlage. Auch dafür diente wieder das bereits weiter oben erwähnte Flugzeugsperrholz. Entsprechender Streifen wird ausgesägt und aufgeleimt.
Wenn auch das getrocknet ist wird als letztes dann schließlich der neue Sattel aufgeklebt.
Ich kann´s ja nich lassen, zwischendurch immer mal wieder die Teile zusammenzustecken. Zumal nach der farblichen Behandlung muss ja mal wieder der Gesamteindruck kontrolliert werden.
Kommt meinen Verstellungen schon deutlich näher !
- - - Aktualisiert - - -
Ein Problem schleppte sich da immer noch so vor sich hin, und mir wollte dazu einfach nicht so die rechte Lösung einfallen. Im Headstock befand sich so´ne merkwürdige elyptische Vertiefung, in der früher mal irgendeine Art Plakette gesessen zu haben schien. Verflucht schwer zu flicken sowas ! So das es hinterher nicht mehr auffallen würde, fast unmöglich !
Auf das Naheliegendste kommt man manchmal halt erst ganz zuletzt. Warum nicht einfach wieder eine Plakette basteln und da einsetzen. In meiner Werkstatt fand sich auch ein Stückchen dickes vergoldetes Messingblech von ausreichender Größe, Also Papierschablone von der Vertiefung machen und auf das Blech kleben, vorher grob die Größe aussägen, und dann am Schleifbock passend zurecht schleifen.
Die Woche Urlaub neigte sich allmählig dem Ende zu, was aber nicht weiter tragisch war da nun mittlerweile die stunde von Kompressor, Spritzpistole und Klarlack gekommen war, was ja immer wieder ausgiebige Trocknungsprozesse erfordert, so das man zwischendurch ruhig getrost mal Arbeiten gehen kann. Nach jeder schicht Klarlack müssen die teile natürlich immer wieder angeschliffen werden, hierbei treten dann die verbliebenen Unebenheiten auch deutlich hervor. Ich weis nicht ob man das auf dem Bild gut genug erkennen kann, es zeigt jedenfalls ein solches zwischenstadium in angeschiffenen Zustand.
Ich weiß nicht wie viele Schichten Klarlack ich im Endeffekt aufgetragen habe, hab sie nicht gezählt, aber es sind schon etliche. Aber das Finish gewinnt durch mehrere Schichten auch deutlich an Tiefe. Irgendwann war dann schließlich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, zumindest für meine Ansprüche, so das man an die Endmontage denken konnte. Inzwischen war auch die dazu erforderlich neue Hardware eingetroffen. Ich hätte zwar jede menge Chrom-Hardware auf Lager gehabt, Ich habe mich aber für diesen Bass auch wieder für goldene entschieden. Chrom-hardware hat zwar bei Klassikern durchaus ihre Berechtigung, finde ich aber ansonsten eher langweilig (ich weiß, Geschmacksache). Ausserdem musste ich feststellen das die Preise in dieser Sparte deutlich angezogen haben.
Die elektrischen Komponenten.
PUs sind ja eh die Originalen, die erforderlichen Schalter waren noch im Fundus, die Dreiband-Klangregelung beziehe ich mittlerweile direkt aus China, den deutschen Ebay-Markt hab ich scheinbar mittlerweile leergekauft, witziger weise sind die Dinger da sogar neu billiger als hier gebraucht. Es handelt sich híer auch wieder um die Marke Bellcat (zumindest verkaufen die Chinesen sie unter dem Namen, kann sich aber auch um ein "Replik" handeln ).
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