gruenteebaer
Registrierter Benutzer
Hallo,
ich wollte euch teilhaben lassen, an meinem Rack, welches ich selbst gebaut habe.
Warum Best of both Worlds:
Ganz einfach: Röhrenvorstufe & ClassD Endstufe mit Schaltnetzteil.
Ich werde in den folgenden Punkten auf alles eingehen, was mir einfällt. Fragen und Anregungen
sind natürlich immer gerne gesehen. Ich möchte sagen, ich habe eine HTL (Höhere Technische Lehranstalt)
besucht, für Elektronik - Technische Informatik und habe deswegen einen gewissen Grundstock an Elektronik, und Elektrotechnik Kenntnissen! Reines Nachbauen ist hier eher weniger Sinnvoll, da teilweise immer wieder korrekturen an bestehenden Teilen der Schaltung gemacht werden müssen. Teilweise herrscht sogar Lebensgefahr.
Also so wirds aufgebaut:
* Vorgeschichte
* Auswahl der Komponenten
* Technische Details
* Modifikationen
* Verbesserungen
* Fazit / Fotos
* Vorgeschichte:
Warum baut man sich sowas selbst, statt sich einfach einen Amp zu kaufen, was in diesem
Ausmaß schon billiger bzw gleich teuer ist?
Naja ich hole jetzt mal ein bisschen aus. Ich habe mit 18 erst angefangen E-Gitarre zu lernen und bin dann über meinen Gitarrenlehrer, welcher nur 3 Jahre älter ist als ich, und über dessen Vater zu einer Band gekommen,
die in der Region ziemlich bekannt ist, und zu Weihnachten immer ein Konzert mit ca. 40 Musikern auf der Bühne und ca. 1500 Besuchern veranstaltet. Die Band heißt Roaring Sixties Company.
Bin allerdings dort als Techniker gelandet und nciht als Gitarrist. Ein Jahr später ist ein Mitglied leider an einem Motorradunfall verstorben. Ein schwerer Schlag für die Band.
Seine Witwe bat uns sein Equipment an den Mann zu bringen, weil sie eben davon keine Ahnung hatte. So kam es dass ich dort einen mid70s Fender Jazz Bass Hals ergatterte, waszuerst gar nicht klar war, aus welchen Jahr der stammt. Danke an dieser Stelle hier nochmals ans Forum, die mir bei der Bestimmugn geholfen haben.
So und jetzt wären wir beim Punkt, was macht man mit einem Bass ohen Amp? Das ist ja Langweilig
Also musste ein Verstärker her. Aber jetzt ist der Bass schon selbstgebaut, hm meine Gitarren sind so und so Dauerbaustellen, meine Effekte auch und mein Amp ist auch nicht mehr Nahe am Original.
Ergo, ja ich bau selber. Die Dauer war dabei egal, also ließ ich mir Zeit!
*Auswahl der Komponenten:
Vorstufe:
hm warum nicht Röhren? Ja gute Frage, warum eigentlich nicht. Gut, Röhrenvorstufe, war damit fix. Da ich allerdings von Röhren noch immer Respekt habe, obwohl ich einige Bücher und Ähnliches gewälzt habe, Wollte ich da eher auf Nummer sicher gehen. Als Vorstufe ist es deswegen eine Madamp BP1MK1 geworden.
DI-Out:
Hier wurde es eben schwierig, der Amp sollte Bühnentauglich werden, also musst ein DI-Out nachgerüstet werden beim Madamp. Ich habe mich hier an den Monacor LTR-110 gehalten, da gibts bei Tube-Town eine nette DIY Seite, wo da was drinsteht.
Hab das ein wenig modifiziert, und einen Buffer hinzugefügt.
Kompressor:
Ja braucht man eben hab ich mir gedacht, vor allem wenn man mal so Funky Slap Sachen und so spielt. Ich wollte eben auf jede Eventualität eingestellt sein und möglichst vielseitig sein.
Da kam mir etwas sehr gelegen, hier im Board kam wie ich geplant habe gerade der Workskop für den That-Jam auf. Juhu, Kompressor bereits gefunden, da hab ich schon Silonex Datenblätter und ähnliches gewälzt gehabt. Also brauch ich mir das nicht antun, selber einen wirklich guten Kompressor zu entwicklen (Was ja noch gedauert hätte).
Endstufe:
Hier traten die Probleme auf. Ich wollte zuerst die Endstufe in den Madamp hineinbauen. Ja Nix, zuwenig Platz.
Ich muss ja noch für das Netzteil auch Kalkulieren. Vergiss es, ergo eine 2te HE muss her. Das passte mir aber ganz gut, denn da kam der Kompressor dann eben auch rein. Ergo Endstufe und Kompressor in einer HE.
Da ein Kollege von mir bis vor Kurzem einen Mesa Boogie Bass 400+ besessen hat, und der Sauschwer war,
ich aber eine gewisse Leistung für Gigs wollte, war die Entscheidung gefallen, eine (leichte) Class D Endstufe musste her, die nicht höher als 1ne HE ist.
Durch die Homepage von Willies World, der auch hier als User hin und wieder herumstreift, bin ich auf den Vergleich der Class-D Endstufen gekommen. Wollte zuerst eine Coldamp, bin dann durch seinen Rat auf eine Hypex UCD 400ST gekommen, und auch wegen der Größe des Netzteils.
Netzteil:
Da ich schon bei Hypex mit der Endstufe war, und die auch noch Schaltnetzteile in 1He Höhe zu den Verstärkern bauen, war das Netzteil damit auch schon ausgesucht. nämlich das Hypex SMPS400. Was auch noch dazukam, man kann direkt bei Hypex als Einzelperson, ohne Gewerbe bestellen. Da das Netzteil auch noch +-12V ausspuckt als Hilfsspannung, war der Kompressor bereits versorgt, und ich musste mir über dieses Problem auch keine Gedanken mehr machen.
Lüftung:
Ja, da die Endstufe gekühlt werden musste, und ich nicht wusste, ob der Kühlkörper reicht, habe ich noch 2 Lüfter und eine Regelung eingebaut, welche auch über die 12V des Netzteils funktioniert.
Gehäuse:
Ja die Anforderung war ja das es leicht werden sollte. Deshalb habe ich mir ein SKB 3HE Rack besorgt. Das hat zwar einige gekostet, aber es war es Wert. Ich darf schon Spoilern und sagen ich bin im ganzen mit allem auf ca 15kg. Es kommt jetztz zum Gehäuse allerdings noch so Kleinkram dazu, wie das 1He Rackgehäuse diverse Schrauben, und solche Sachen. Kabel hab ich mir alle selbstgemacht, aus Spirit XXL und diversesn Steckern. Etc.
Tuner:
Das war ein Thema welches sofort feststand, KORG DTR-1000, nur bekommen musst ich noch einen. Bin dann anch etwas Suche, hier im Forum auf einen festoßen und hab den dan gekauft. Mich stört das immer, wenn man zum Stimmen extra den Bass ausstecken muss und dann in so ein mimi Stimmgerät ohne Licht....
Auf der Bühne hab ich mir gedacht ist das extrem unpraktisch ergo muss sowas her.
*Technische Details:
So was haben wir nun mit den Komponenten für Details:
- Madamp BP1MK1 Röhrenvorstufe mit 2 Röhren (Ecc81 & Ecc83)
- That-Jam Kompressor mit Tresh, Ratio, Resp, Gain, Pegelauswahl, Knee - Hard/Soft
- Hypex SMPS400 Schaltnetzteil mit +-12V Hilfsspannung
- Hypex UCD400ST Class D Endstufe mit 400W an 4 Ohm
1x Eingang mittels XLR/6,35mm Kombistecker
2x Ausgang mittles Neutrik SpeakOn/6,35mm Kombistecker
- Trafosymmetrisches Di-Out (Gepuffert) mittels Monaco LTR-110
* Modifikationen:
So was habe ich umgebaut. Jede HE hat einen eigenen Netzfilter bekommen! Also Schaltnetzteil hat eine Kaltgerätebuchse mit integriertem Netzfilter, und der Madamp auch.
Falls sich jemand wundert auf den Fotos, wie die Schrauben alle halten, ich sag nur eines: M3 Gewinde. Die Schrauben fress ich quasi, weil ich alles mit Gewinde mach, bei sehr vielen meiner Projekte!
Ergo sind das die ersten Teile die mir ausgehen!
Vorstufe:
Naja 1tens habe ich in den BP1MK1 für die Hochspannung F&T Kondesatoren eingebaut, da ich diese liegend befestigen kann und die nicht stehend auf dem Board befestigt sind. Hat nur den Grund das ich mich ein wenig daran störe, das da die Beinchen der Elkos so weit auseinandergebogen werden.
Einen Input auf der Rückseite habe ich mittels geschirmten Kabel auch hinzugefügt, um die Flexibilität zu erhöhen.
Röhren habe ich auch noch getauscht. Leider bin ich im Nachhinein draufgekommen, das die Röhren dann zu wenig Verstärkung liefern. Die 2te Röhre sollte schon eine ECC83 sein, da diese den Ausgangspegel bestimmt.
Und somit in den Pegel des Di-Out und den Pegel der an die Endstufe geschickt wird.
Verbaut sind derzeit: Ge 5751 und eine TT E83CC
DI-Out:
Beim Di-Out lt. Tube Town Page, habe ich eigentlich nur den LTR110 genommen,
Davor hängt ein Nichtinvertierender Buffer mit TL071. Da der Madamp allerdings nur 12V als versorgung anbietet
für die Heizung der Röhren, musste ich mittles LT1054 -12V aus den +12V erzeugen. Wie das geht steht auch im Datenblatt. Der Lt1054 braucht dann allerdings je nach Belastung der Schaltung dahinter zwischen 0,4 und 0,7V Regelspannung. Diese geht dann dem Ausgangssignal ab.
Weiters habe ich nach dem Buffer 2 Schalter plaziert. Einer senkt den Pegel um 20dB ab, was einfach mit 2 Widerständen geschieht, der andere ermöglicht einen Ground-Lift, dadurch wird einfach die Masse des BP1MK1 von dem mittleren Anschluss des Trafos gelöst. Anzumerken wäre noch, das der BP1MK1 bereits einen Auto-Ground Lift eingebaut hat.
Lüftung:
Die Lüftung habe ich auch ausgewählt, weil sie hochkant genau in eine HE passt. Sie wurde deswegen Platzsparend an eine der Ecken mittels M3 Abstandshalter und Gewindebohrungen in das Gehäuse befestigt.
Den Sensor habe ich dann noch auf das Kühlblech geklebt, um wirklich nur dan Einzusetzen, wenn die Endstufe gefordert wird. Die Temperatur habe ich einfach mittels Feuerzeug grob eingestellt.
Netzteil:
Das Netztzeil in dieser Ausführung liefert leider nur +-22V unstabilisiert, also wurde mittels 7812 und 7912 eien Festspannungsregelung eingefügt. Diese Versorgt dann die weiteren Komponenten.
Kompressor:
Da ich nun +-12V habe, brache ich hier die Schaltung nicht, die normalerweise die 9V auf +-12V aufpumpt, mittels der beiden LT1054. Somit wurden diese nicht bestückt. Die Platine wurde aber so aufgebaut, das sie auch in ein Bodentretergehäuse gebaut werden kann.
Gehäuse:
Um möglichst Flexibel in der Anordnung der Geräte zu sein, habe ich jedem Teil, bis auf die Endstufe einen Eingang auf der Vorderseite gegönnt, zusätzlich zu dem Eingang auf der Rückseite. Der Eingang auf der Vorderseite ist geschalten. Wird also etwas vorne eingesteckt, wird der hintere Automatisch abgeschalten.
Was beim Gehäus noch zu sagen ist:
Diese 1HE Blechgehäus sind so verdammt Robust, das ich für die Endstufe einen ganzen Tag gebohrt und gefeilt habe. Die 24mm Bohrungen für die Neutrik-Stecker sind der Horror. Ebenso die eckigen Ausnehmungen für die Netzfilter!
* Verbesserungen:
Im folgenden will ich euch noch meine Verbesserungen in nächster Zeit an den verschiedenen Komponenten erklären. Einiges hat sich bereits als nicht sehr Praktikabel, bzw. Anwenderfreundlich herausgestellt.
Wer Tipps hat, wie ich eine weiße BEschriftung für den Kompressor, günstig, selber und gut lesbar hinbekomme, bin ich gerne dafür Offen!
DI-Out:
Die Pegeleisntellung mittels Schiebeschalter ist nicht so optimal. je nachdem wie sich das im Live-Betrieb und oder Probenbetreib herausstellt. Der Bassist der Sixties hat derzeit keinen Amp, also kann ich das grade testen, da er Das Rack benutzt. Ich denke ein Poti mit dem man kontinuierlich Einstellen kann, wäre besser geeignet, Mit einem Widerstand, damit man nicht ganz auf 0 drehen kann. Weiters denke ich das 20dB Abschwächung fast zuviel sind. da würden 10dB wahrschienlich auch reichen, das wird sich aber bei den Proben jetzt ergeben.
Vorstufe / Endstufe:
Weiters muss ich jetzt checken, ob der Pegel mit der Ecc83 aussreicht um die Endstufe geeignet zu Befeuern und ihr die Leistung zu entlocken die sie bringen sollte. Vor allem aber auch, ob die Lautstärke ausreicht.
Eventuell werde ich, da die Endstufe einen Symmetrsichen EIngang hat, ich aber Unsymmetrisch aus den vorigen Geräten herausgehe, da noch einen Symmetrierer mit einstellbarem Gain einbauen. Die Versorgung ist ja schon da und diese eine kleine Platine tut auch nicht mehr weh!
Kompressor:
Hier muss ich die Widerstände jetzt noch anpassen. Da der That-Jam für diese Pegel dann eigentlich nicht mehr ausgelegt ist, werde ich die Eingangsstufe noch umändern, um eine geringere Eingangsverstärkung zu erhalten.
Mitels Pegel Switch wäre das dann natürlcih Schaltbar, somit könnte ich auch zuerst dann in den Kompressor und dann in die Vorstufe, wodurch ich wieder mehr Pegel bräuchte.
Habe bemerkt, das der Treshold bei gewissen Einstellungen dann schon sehr hoch gedreht werden muss, nach der Vorstufe, um z.B. nur beim Slappen und Poppen, für mein Empfinden angenehm zu Begrenzen/Komprimieren.
* Fazit:
Ja Fazit bis jetzt, hm Schweineteuer. Also einen Gallien Krueger MB Fusion, der wär schon drin gewesen. Ohne jtzt die Arbeit miteinzurechnen. Außerdem ist mir einmal was passiert. Die Endstufe hats mir einmal zerfetzt. Ich hab aus versehen die Stromversorgung an der UCD400 falsch angeschlossen, ein kurzer Fieper eines Bauteils, ein bisschen Rauch und vorbei wars. Hab die Anschlüße vertauscht, und kein 2tes Mal kontrolliert. Da war auf einmal ein wenig Geld weg.
Wegen Sound: Ja ich hab die Vorstufe bereits für unsere Demoaufnahmen auf der Homepage (Roaring Sixties Company) genommen (Die Files müssten in 2-3 Wochen online sein) das hat mir ganz gut gefallen. Sehr flexibel. Von Clean über fetter Rock bis hin zu Overdrive ist alles drin. Man merkt bei höheren Pegeln, das bereits die Vorstufe stärker komprimiert.
Über den Di-Out kann ich nur sagen, da Rauscht der Amp viel viel mehr als der Di-Out. Wobei der Amp schon nicht viel Rauscht, aber gerade beim Höhenboost merkt man das.
Stichwort boost, mittels den Boostschaltern kann man direkt von einem Rocksaound auf einen Slapsound quasi Umschalten. Gefällt mir ganz gut.
Zum Kompressor: gefällt mir sehr sehr gut. Echt toll, nur die angesprochenen Modifikationen werd ich wohl noch machen.
Lüfter: Die gehören noch genauer Justiert, sie sind zwar extrem Leise, fürs Studio eventuell etwas zu Laut, aber wie gesagt da gehört die Schwelle ab denen die sich bewegen überhaupt erst Richtig eingestellt. Das wird sich im Praxistest die nächsten Wochen/Monate erst zeigen.
Endstufe: ja, die ist schnell, Auf einmal ist da Druck da,.. Wahnsinn. Kann ich nur Empfehlen!
Ich hab jetzt derweil nur über die Ampeg 410HLF getestet die dem Bassisten der Sixties gehört. Hm naja gefällt mir nicht so gut. Die Ampeg ist dafür irgendwie nicht genau das was man für das Rack sucht. Ich denke da wäre eine andere Box besser geeignet. Vor allem fehlen mir bei der Box die Mitten und teilweise die Höhen. Irgendwie kommt da nur Bass daher und viel Laut und Schepperei, aber Soundmäßig ginge da noch was zu Verbessern.
Wobei Box hab ich ja noch keine,... das wird die nächste Investition,.. Irgendwie tendier ich da zu FMC mit 6er oer 8er,... vl ein 15er weil auch klein Kompakt,... Naja, da hab ich noch Zeit und Überleg mir was.
In diesem Sinne kann ich nur sagen, bin zufrieden mit dem Ergebnis, hat lange genug gedauert, viele Nerven gekostet, war absolut nicht Billig! Aber ich hab jetzt was mein Bassequipment angeht eben Einzelstücke.
* Erste Fotos:
Ich denke Ihr habt euch einmal Fotos verdient! Hier die Fotos der einzelnen Komponenten.
Man sieht:
- Kompressor von oben und vorne
- Komplette HE mit Endstufe Lüftersteuerung und Kompressor
- Schaltnetzteil mit +-12V Versorung
- Endstufe mit Kühlkörper und Lüftern
- Lüfterregelung
- Di-Buffer, Monacor und die Verschaltung
- Schiebeschalter für 0/-20dB, Gnd-Lift, XLR Buchse, und Input 2
ich wollte euch teilhaben lassen, an meinem Rack, welches ich selbst gebaut habe.
Warum Best of both Worlds:
Ganz einfach: Röhrenvorstufe & ClassD Endstufe mit Schaltnetzteil.
Ich werde in den folgenden Punkten auf alles eingehen, was mir einfällt. Fragen und Anregungen
sind natürlich immer gerne gesehen. Ich möchte sagen, ich habe eine HTL (Höhere Technische Lehranstalt)
besucht, für Elektronik - Technische Informatik und habe deswegen einen gewissen Grundstock an Elektronik, und Elektrotechnik Kenntnissen! Reines Nachbauen ist hier eher weniger Sinnvoll, da teilweise immer wieder korrekturen an bestehenden Teilen der Schaltung gemacht werden müssen. Teilweise herrscht sogar Lebensgefahr.
Also so wirds aufgebaut:
* Vorgeschichte
* Auswahl der Komponenten
* Technische Details
* Modifikationen
* Verbesserungen
* Fazit / Fotos
* Vorgeschichte:
Warum baut man sich sowas selbst, statt sich einfach einen Amp zu kaufen, was in diesem
Ausmaß schon billiger bzw gleich teuer ist?
Naja ich hole jetzt mal ein bisschen aus. Ich habe mit 18 erst angefangen E-Gitarre zu lernen und bin dann über meinen Gitarrenlehrer, welcher nur 3 Jahre älter ist als ich, und über dessen Vater zu einer Band gekommen,
die in der Region ziemlich bekannt ist, und zu Weihnachten immer ein Konzert mit ca. 40 Musikern auf der Bühne und ca. 1500 Besuchern veranstaltet. Die Band heißt Roaring Sixties Company.
Bin allerdings dort als Techniker gelandet und nciht als Gitarrist. Ein Jahr später ist ein Mitglied leider an einem Motorradunfall verstorben. Ein schwerer Schlag für die Band.
Seine Witwe bat uns sein Equipment an den Mann zu bringen, weil sie eben davon keine Ahnung hatte. So kam es dass ich dort einen mid70s Fender Jazz Bass Hals ergatterte, waszuerst gar nicht klar war, aus welchen Jahr der stammt. Danke an dieser Stelle hier nochmals ans Forum, die mir bei der Bestimmugn geholfen haben.
So und jetzt wären wir beim Punkt, was macht man mit einem Bass ohen Amp? Das ist ja Langweilig
Also musste ein Verstärker her. Aber jetzt ist der Bass schon selbstgebaut, hm meine Gitarren sind so und so Dauerbaustellen, meine Effekte auch und mein Amp ist auch nicht mehr Nahe am Original.
Ergo, ja ich bau selber. Die Dauer war dabei egal, also ließ ich mir Zeit!
*Auswahl der Komponenten:
Vorstufe:
hm warum nicht Röhren? Ja gute Frage, warum eigentlich nicht. Gut, Röhrenvorstufe, war damit fix. Da ich allerdings von Röhren noch immer Respekt habe, obwohl ich einige Bücher und Ähnliches gewälzt habe, Wollte ich da eher auf Nummer sicher gehen. Als Vorstufe ist es deswegen eine Madamp BP1MK1 geworden.
DI-Out:
Hier wurde es eben schwierig, der Amp sollte Bühnentauglich werden, also musst ein DI-Out nachgerüstet werden beim Madamp. Ich habe mich hier an den Monacor LTR-110 gehalten, da gibts bei Tube-Town eine nette DIY Seite, wo da was drinsteht.
Hab das ein wenig modifiziert, und einen Buffer hinzugefügt.
Kompressor:
Ja braucht man eben hab ich mir gedacht, vor allem wenn man mal so Funky Slap Sachen und so spielt. Ich wollte eben auf jede Eventualität eingestellt sein und möglichst vielseitig sein.
Da kam mir etwas sehr gelegen, hier im Board kam wie ich geplant habe gerade der Workskop für den That-Jam auf. Juhu, Kompressor bereits gefunden, da hab ich schon Silonex Datenblätter und ähnliches gewälzt gehabt. Also brauch ich mir das nicht antun, selber einen wirklich guten Kompressor zu entwicklen (Was ja noch gedauert hätte).
Endstufe:
Hier traten die Probleme auf. Ich wollte zuerst die Endstufe in den Madamp hineinbauen. Ja Nix, zuwenig Platz.
Ich muss ja noch für das Netzteil auch Kalkulieren. Vergiss es, ergo eine 2te HE muss her. Das passte mir aber ganz gut, denn da kam der Kompressor dann eben auch rein. Ergo Endstufe und Kompressor in einer HE.
Da ein Kollege von mir bis vor Kurzem einen Mesa Boogie Bass 400+ besessen hat, und der Sauschwer war,
ich aber eine gewisse Leistung für Gigs wollte, war die Entscheidung gefallen, eine (leichte) Class D Endstufe musste her, die nicht höher als 1ne HE ist.
Durch die Homepage von Willies World, der auch hier als User hin und wieder herumstreift, bin ich auf den Vergleich der Class-D Endstufen gekommen. Wollte zuerst eine Coldamp, bin dann durch seinen Rat auf eine Hypex UCD 400ST gekommen, und auch wegen der Größe des Netzteils.
Netzteil:
Da ich schon bei Hypex mit der Endstufe war, und die auch noch Schaltnetzteile in 1He Höhe zu den Verstärkern bauen, war das Netzteil damit auch schon ausgesucht. nämlich das Hypex SMPS400. Was auch noch dazukam, man kann direkt bei Hypex als Einzelperson, ohne Gewerbe bestellen. Da das Netzteil auch noch +-12V ausspuckt als Hilfsspannung, war der Kompressor bereits versorgt, und ich musste mir über dieses Problem auch keine Gedanken mehr machen.
Lüftung:
Ja, da die Endstufe gekühlt werden musste, und ich nicht wusste, ob der Kühlkörper reicht, habe ich noch 2 Lüfter und eine Regelung eingebaut, welche auch über die 12V des Netzteils funktioniert.
Gehäuse:
Ja die Anforderung war ja das es leicht werden sollte. Deshalb habe ich mir ein SKB 3HE Rack besorgt. Das hat zwar einige gekostet, aber es war es Wert. Ich darf schon Spoilern und sagen ich bin im ganzen mit allem auf ca 15kg. Es kommt jetztz zum Gehäuse allerdings noch so Kleinkram dazu, wie das 1He Rackgehäuse diverse Schrauben, und solche Sachen. Kabel hab ich mir alle selbstgemacht, aus Spirit XXL und diversesn Steckern. Etc.
Tuner:
Das war ein Thema welches sofort feststand, KORG DTR-1000, nur bekommen musst ich noch einen. Bin dann anch etwas Suche, hier im Forum auf einen festoßen und hab den dan gekauft. Mich stört das immer, wenn man zum Stimmen extra den Bass ausstecken muss und dann in so ein mimi Stimmgerät ohne Licht....
Auf der Bühne hab ich mir gedacht ist das extrem unpraktisch ergo muss sowas her.
*Technische Details:
So was haben wir nun mit den Komponenten für Details:
- Madamp BP1MK1 Röhrenvorstufe mit 2 Röhren (Ecc81 & Ecc83)
- That-Jam Kompressor mit Tresh, Ratio, Resp, Gain, Pegelauswahl, Knee - Hard/Soft
- Hypex SMPS400 Schaltnetzteil mit +-12V Hilfsspannung
- Hypex UCD400ST Class D Endstufe mit 400W an 4 Ohm
1x Eingang mittels XLR/6,35mm Kombistecker
2x Ausgang mittles Neutrik SpeakOn/6,35mm Kombistecker
- Trafosymmetrisches Di-Out (Gepuffert) mittels Monaco LTR-110
* Modifikationen:
So was habe ich umgebaut. Jede HE hat einen eigenen Netzfilter bekommen! Also Schaltnetzteil hat eine Kaltgerätebuchse mit integriertem Netzfilter, und der Madamp auch.
Falls sich jemand wundert auf den Fotos, wie die Schrauben alle halten, ich sag nur eines: M3 Gewinde. Die Schrauben fress ich quasi, weil ich alles mit Gewinde mach, bei sehr vielen meiner Projekte!
Ergo sind das die ersten Teile die mir ausgehen!
Vorstufe:
Naja 1tens habe ich in den BP1MK1 für die Hochspannung F&T Kondesatoren eingebaut, da ich diese liegend befestigen kann und die nicht stehend auf dem Board befestigt sind. Hat nur den Grund das ich mich ein wenig daran störe, das da die Beinchen der Elkos so weit auseinandergebogen werden.
Einen Input auf der Rückseite habe ich mittels geschirmten Kabel auch hinzugefügt, um die Flexibilität zu erhöhen.
Röhren habe ich auch noch getauscht. Leider bin ich im Nachhinein draufgekommen, das die Röhren dann zu wenig Verstärkung liefern. Die 2te Röhre sollte schon eine ECC83 sein, da diese den Ausgangspegel bestimmt.
Und somit in den Pegel des Di-Out und den Pegel der an die Endstufe geschickt wird.
Verbaut sind derzeit: Ge 5751 und eine TT E83CC
DI-Out:
Beim Di-Out lt. Tube Town Page, habe ich eigentlich nur den LTR110 genommen,
Davor hängt ein Nichtinvertierender Buffer mit TL071. Da der Madamp allerdings nur 12V als versorgung anbietet
für die Heizung der Röhren, musste ich mittles LT1054 -12V aus den +12V erzeugen. Wie das geht steht auch im Datenblatt. Der Lt1054 braucht dann allerdings je nach Belastung der Schaltung dahinter zwischen 0,4 und 0,7V Regelspannung. Diese geht dann dem Ausgangssignal ab.
Weiters habe ich nach dem Buffer 2 Schalter plaziert. Einer senkt den Pegel um 20dB ab, was einfach mit 2 Widerständen geschieht, der andere ermöglicht einen Ground-Lift, dadurch wird einfach die Masse des BP1MK1 von dem mittleren Anschluss des Trafos gelöst. Anzumerken wäre noch, das der BP1MK1 bereits einen Auto-Ground Lift eingebaut hat.
Lüftung:
Die Lüftung habe ich auch ausgewählt, weil sie hochkant genau in eine HE passt. Sie wurde deswegen Platzsparend an eine der Ecken mittels M3 Abstandshalter und Gewindebohrungen in das Gehäuse befestigt.
Den Sensor habe ich dann noch auf das Kühlblech geklebt, um wirklich nur dan Einzusetzen, wenn die Endstufe gefordert wird. Die Temperatur habe ich einfach mittels Feuerzeug grob eingestellt.
Netzteil:
Das Netztzeil in dieser Ausführung liefert leider nur +-22V unstabilisiert, also wurde mittels 7812 und 7912 eien Festspannungsregelung eingefügt. Diese Versorgt dann die weiteren Komponenten.
Kompressor:
Da ich nun +-12V habe, brache ich hier die Schaltung nicht, die normalerweise die 9V auf +-12V aufpumpt, mittels der beiden LT1054. Somit wurden diese nicht bestückt. Die Platine wurde aber so aufgebaut, das sie auch in ein Bodentretergehäuse gebaut werden kann.
Gehäuse:
Um möglichst Flexibel in der Anordnung der Geräte zu sein, habe ich jedem Teil, bis auf die Endstufe einen Eingang auf der Vorderseite gegönnt, zusätzlich zu dem Eingang auf der Rückseite. Der Eingang auf der Vorderseite ist geschalten. Wird also etwas vorne eingesteckt, wird der hintere Automatisch abgeschalten.
Was beim Gehäus noch zu sagen ist:
Diese 1HE Blechgehäus sind so verdammt Robust, das ich für die Endstufe einen ganzen Tag gebohrt und gefeilt habe. Die 24mm Bohrungen für die Neutrik-Stecker sind der Horror. Ebenso die eckigen Ausnehmungen für die Netzfilter!
* Verbesserungen:
Im folgenden will ich euch noch meine Verbesserungen in nächster Zeit an den verschiedenen Komponenten erklären. Einiges hat sich bereits als nicht sehr Praktikabel, bzw. Anwenderfreundlich herausgestellt.
Wer Tipps hat, wie ich eine weiße BEschriftung für den Kompressor, günstig, selber und gut lesbar hinbekomme, bin ich gerne dafür Offen!
DI-Out:
Die Pegeleisntellung mittels Schiebeschalter ist nicht so optimal. je nachdem wie sich das im Live-Betrieb und oder Probenbetreib herausstellt. Der Bassist der Sixties hat derzeit keinen Amp, also kann ich das grade testen, da er Das Rack benutzt. Ich denke ein Poti mit dem man kontinuierlich Einstellen kann, wäre besser geeignet, Mit einem Widerstand, damit man nicht ganz auf 0 drehen kann. Weiters denke ich das 20dB Abschwächung fast zuviel sind. da würden 10dB wahrschienlich auch reichen, das wird sich aber bei den Proben jetzt ergeben.
Vorstufe / Endstufe:
Weiters muss ich jetzt checken, ob der Pegel mit der Ecc83 aussreicht um die Endstufe geeignet zu Befeuern und ihr die Leistung zu entlocken die sie bringen sollte. Vor allem aber auch, ob die Lautstärke ausreicht.
Eventuell werde ich, da die Endstufe einen Symmetrsichen EIngang hat, ich aber Unsymmetrisch aus den vorigen Geräten herausgehe, da noch einen Symmetrierer mit einstellbarem Gain einbauen. Die Versorgung ist ja schon da und diese eine kleine Platine tut auch nicht mehr weh!
Kompressor:
Hier muss ich die Widerstände jetzt noch anpassen. Da der That-Jam für diese Pegel dann eigentlich nicht mehr ausgelegt ist, werde ich die Eingangsstufe noch umändern, um eine geringere Eingangsverstärkung zu erhalten.
Mitels Pegel Switch wäre das dann natürlcih Schaltbar, somit könnte ich auch zuerst dann in den Kompressor und dann in die Vorstufe, wodurch ich wieder mehr Pegel bräuchte.
Habe bemerkt, das der Treshold bei gewissen Einstellungen dann schon sehr hoch gedreht werden muss, nach der Vorstufe, um z.B. nur beim Slappen und Poppen, für mein Empfinden angenehm zu Begrenzen/Komprimieren.
* Fazit:
Ja Fazit bis jetzt, hm Schweineteuer. Also einen Gallien Krueger MB Fusion, der wär schon drin gewesen. Ohne jtzt die Arbeit miteinzurechnen. Außerdem ist mir einmal was passiert. Die Endstufe hats mir einmal zerfetzt. Ich hab aus versehen die Stromversorgung an der UCD400 falsch angeschlossen, ein kurzer Fieper eines Bauteils, ein bisschen Rauch und vorbei wars. Hab die Anschlüße vertauscht, und kein 2tes Mal kontrolliert. Da war auf einmal ein wenig Geld weg.
Wegen Sound: Ja ich hab die Vorstufe bereits für unsere Demoaufnahmen auf der Homepage (Roaring Sixties Company) genommen (Die Files müssten in 2-3 Wochen online sein) das hat mir ganz gut gefallen. Sehr flexibel. Von Clean über fetter Rock bis hin zu Overdrive ist alles drin. Man merkt bei höheren Pegeln, das bereits die Vorstufe stärker komprimiert.
Über den Di-Out kann ich nur sagen, da Rauscht der Amp viel viel mehr als der Di-Out. Wobei der Amp schon nicht viel Rauscht, aber gerade beim Höhenboost merkt man das.
Stichwort boost, mittels den Boostschaltern kann man direkt von einem Rocksaound auf einen Slapsound quasi Umschalten. Gefällt mir ganz gut.
Zum Kompressor: gefällt mir sehr sehr gut. Echt toll, nur die angesprochenen Modifikationen werd ich wohl noch machen.
Lüfter: Die gehören noch genauer Justiert, sie sind zwar extrem Leise, fürs Studio eventuell etwas zu Laut, aber wie gesagt da gehört die Schwelle ab denen die sich bewegen überhaupt erst Richtig eingestellt. Das wird sich im Praxistest die nächsten Wochen/Monate erst zeigen.
Endstufe: ja, die ist schnell, Auf einmal ist da Druck da,.. Wahnsinn. Kann ich nur Empfehlen!
Ich hab jetzt derweil nur über die Ampeg 410HLF getestet die dem Bassisten der Sixties gehört. Hm naja gefällt mir nicht so gut. Die Ampeg ist dafür irgendwie nicht genau das was man für das Rack sucht. Ich denke da wäre eine andere Box besser geeignet. Vor allem fehlen mir bei der Box die Mitten und teilweise die Höhen. Irgendwie kommt da nur Bass daher und viel Laut und Schepperei, aber Soundmäßig ginge da noch was zu Verbessern.
Wobei Box hab ich ja noch keine,... das wird die nächste Investition,.. Irgendwie tendier ich da zu FMC mit 6er oer 8er,... vl ein 15er weil auch klein Kompakt,... Naja, da hab ich noch Zeit und Überleg mir was.
In diesem Sinne kann ich nur sagen, bin zufrieden mit dem Ergebnis, hat lange genug gedauert, viele Nerven gekostet, war absolut nicht Billig! Aber ich hab jetzt was mein Bassequipment angeht eben Einzelstücke.
* Erste Fotos:
Ich denke Ihr habt euch einmal Fotos verdient! Hier die Fotos der einzelnen Komponenten.
Man sieht:
- Kompressor von oben und vorne
- Komplette HE mit Endstufe Lüftersteuerung und Kompressor
- Schaltnetzteil mit +-12V Versorung
- Endstufe mit Kühlkörper und Lüftern
- Lüfterregelung
- Di-Buffer, Monacor und die Verschaltung
- Schiebeschalter für 0/-20dB, Gnd-Lift, XLR Buchse, und Input 2
- Eigenschaft