Wenn wir eine Aushilfe suchen (oder gar ein neues Bandmitglied), dann gilt genau das, was Lite-MB gepostet hat.
Man hat ein Büchlein voller Telefonnummern mit erwiesenermaßen guten Musikern, und wenn die nicht können, geben sie einem Empfehlungen und neue Telefonnummern. Auf diese Weise haben wir uns von der Göttinger Szene auch schon bis Hannover "ausgedehnt".
Agenturen können einem u.U. auch helfen, neue Musiker zu finden, besonders wenn man gerade einen Termin für eine Agentur nicht spielen könnte, weil irgendwer aus der Band nicht kann und man gerade keinen Ersatz zur Hand hat. War bei uns so, und es hat uns wertvolle Kontakte eingebracht.
Ab und zu sieht man auch mal die eine oder andere Band aus der Umgebung, wo man sich denkt: Wow, der ist gar nicht schlecht. Und dann bekommt man auch problemlos seine Nummer raus.
In jeder Stadt gibt es eine feste Szene, die aus gar nicht mal sooo vielen Leuten besteht. Da als Neuling reinzukommen ist allerdings nicht so ohne weiteres möglich. Tipp: Geh doch mal zum örtlichen Musikalienhändler und schau ans schwarze Brett, wer so alles Unterricht gibt. Die Jungs/Mädels kennen sich i.A. ganz gut aus in der Szene (wenn es nicht gerade Unterricht für Blockflöte oder Geige ist).
Ruf doch einfach mal bei einem oder zwei Lehrern an, frag höflich, ob er ne Band kennt, die sucht, oder nimm vielleicht sogar ein paar Stunden Unterricht. So sind die ersten Kontakte geknüpft, und ein paar Stunden extra können nie schaden, gerade wenn du ins professionelle Lager möchtest.
Als Session-Profimusiker ist dein wichtigstes Handwerkszeug neben deinem Instrument dein Adressbuch. Sieh zu, dass du möglichst viele Adressen sammelst und dich bei möglichst vielen Muckern bekannt machst. Allerdings möglichst ohne auf die Nerven zu gehen ;-)
Von einem Neueinsteiger/Ersatzmann erwarten wir übrigens, dass er sich gründlich vorbereitet und unser Repertoire (35-40 Songs) in einer, maximal zwei Proben draufschafft, sprich: zu Hause so viel vorbereitet, dass es in den Proben nur noch um Kleinigkeiten gehen kann. Dass er dazu sein Instrument beherrscht, setzen wir natürlich voraus.
Wenn du auf deinem Instrument gut bist und dazu noch professionell auftrittst, wird sich dein Name über kurz oder lang rumsprechen.
Professionell heißt, dass du ausgeruht und gut vorbereitet zu Proben und Gigs kommst, dein Equipment tiptop in Ordnung hältst (nix Wackelkontakt!), und dass du Gigs nicht absagst, weil deine Freundin gerade Geburtstag hat. Rumgezicke à la "das würde ich alles ganz anders machen" ist auch nicht so gern gesehen. Ich glaube, du weißt, was ich meine
Webseiten à la Musiker-Markt o.ä. sehe ich mit recht gemischten Gefühlen. Ich persönlich kenne niemanden, der darüber einen Musiker/eine Band gefunden hätte. Es ist wie immer: Entscheidend ist der persönliche Kontakt.
Auch ein Weg: Gib selber Unterricht. So kennen die Kollegen schon mal deinen Namen. Bei mir hat deswegen schon öfter das Telefon geklingelt
Ach ja, eins noch zum Schluss: Finger weg von Bands, die angeblich "kurz vorm Durchbruch" stehen, aber pro Jahr höchstens 10 Gigs spielen, oder die "keine kommerzielle Kacke" machen wollen. Profis müssen irgendwie ihre Miete bezahlen, und mit Sprüchen ist da nicht viel zu holen. Also Vorsicht vor "Kellermuckern", jedenfalls, wenn du weiterkommen möchtest.
Mannn, schon wieder so ein langer Post...
LeGato