Komplette Neugründung - wie ein bisschen Schwung in die Sache bringen?

  • Ersteller Hotspot
  • Erstellt am
Hotspot
Hotspot
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
08.01.24
Registriert
01.04.08
Beiträge
6.292
Kekse
35.398
Ort
Ennerweh
Bin gerade dabei, eine komplett neue Band aufzubauen. Quasi Start bei Null.
Ziel ist, eigene Songs auf "Bandniveau" zu bringen und dabei auch viel mit kreativem Arrangement, Sounds etc. zu spielen und natürlich gemeinsam neues Zeug zu schreiben.
Im Moment sind wir erst einmal zu dritt , Drummer und 2 Gitarristen, weitere Leute sind in der Warteschleife.
Ich bin bandtechnisch nicht unerfahren, von uns dreien sicher derjenige mit der meisten Erfahrung und wundere mich grad ein bisschen darüber, dass die ersten Ansätze für mein Gefühl doch etwas zäh sind.

Haltet ihr es für sinnvoll, für den Anfang ein wenig die Zügel in die Hand zu nehmen und den Leuten konkreter vorzugeben, was sie wo machen sollen bzw. was ich mir vorstellen könnte?
Ich halte es gern offen, um jedem die Möglichkeit zu geben, sich selbst und seine Kreativität einzubringen. Für den Moment scheint mir aber etwas Organisation und "Projektleitung" ganz hilfreich.
Habt ihr weitere Tipps für mich?
Wie seid ihr bei ähnlichen Neugründungen (komplett neue Leute, komplett eigene Songs) vorgegangen?


Danke und Gruß
falcone
 
Eigenschaft
 
Hey,
als ich damals meine erste Band gegründet hab, ergings uns irgendwie ähnlich. Es hat irgendwie jemand gefehlt, der am Anfang quasi mal sagt wo es langgeht. Bei uns hatte halt niemand Banderfahrung. Hab mir gedacht, das wird sich mit der Zeit schon geben. Aber so richtig funktioniert hat das nicht.
Daher hab ich dann irgendwann mal angefangen, so ein bisschen die Leitung zu übernehmen und uns so bissl auf den richtigen Weg zu bringen. Ich wusste ja selber nicht genau wie was wo aber das hat eigentlich ganz gut geklappt und uns geholfen. Also ich halte das durchaus für sinnvoll, dass du da mal bissl sagst, wo es langgeht. Grade wenn du auch derjenige mit etwas Banderfahrung bist. Bis sich halt dann alles etwas eingespielt hat. Mit der Zeit werden sich die anderen dann nach und nach selber einbringen und dann pendelt sich das schön ein.

liebe Grüße,
Krümel
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Na dann mal viel Erfolg und Spaß und gutes Gelingen!

Am Auffälligsten scheint mir bei Deiner Beschreibung zum einen der Ansatz "habe eigene Sachen, die ich in der Band umsetzen will", zum anderen "auch gemeinsames neues Zeug" zu machen, dazwischen liegt ein kreativer Umgang mit sounds und arrangements, das ich als Experimentierfreude deute. Das ist spannend, aber auch ein weites Feld.

Aus dem Bauch heraus: es besteht die Gefahr, dass es zerlabert wird und es besteht die Gefahr, dass der konkrete Ansatzpunkt fehlt, es besteht die Gefahr, dass der eine vom anderen erwartet "jetzt doch mal loszulegen". Beispiel: ein guter Freund von mir macht eigene Texte und songs und hat mit diversene Bands Erfahrung gemacht. Er selbst will durchaus, dass seine Sachen "offen" angepackt werden, musikalisch in und mit der Band erst interpretiert und fertig gemacht werden. Es ist bislang aber immer die Situation entstanden, dass die anderen darauf gewartet haben, dass er mal sagt, wie es seiner Meinung nach klingen soll und er genau das nicht wollte. Und die anderen haben ihn als Bandleader gesehen - und er sich nicht. Dadurch entstand ein unkreatives Vakuum. Zudem war manchmal nicht klar, ob es nun ein Projekt ist (8 songs fertig machen, CD machen, ein paar Konzerte und dann ist gut) oder ob es um eine langfristige Band geht. Auch nicht hilfreich ... Bei Dir könnte Dir die Rolle/Erwartung "Bandleader" zu sein, deshalb zugeschrieben werden, weil Du die meiste Erfahrung zu haben scheinst. Es ist an Dir, diese Erfahrung entweder "von oben" einzubringen oder als Vorschläge so einzubringen, dass alle an Deinen Erfahrungen teilhaben können.

Experimentierfreude braucht auch einen guten Boden. Da sind für mich Sessions und Jam die erste Wahl. Da kann durchaus ein musikalisches Thema reingebracht werden, das Ziel ist aber nicht, einen song fertig zu machen, sondern über das Spiel zueinander zu finden, den Raum für Experimente offen zu lassen, es geschehen zu lassen.
Sich vor und/oder nach den Sessions/Proben zusammen zu setzen und locker zu sprechen finde ich ebenfalls wichtig. So entsteht Nähe und Akzeptanz, die Möglichkeit anzusprechen, was einem auffällt oder was einem wichtig ist.

Ich halte es durchaus für sinnvoll, dass Du mal einen song reinschmeißt, der schon ziemlich fertig ist, bei dem Du eine recht klare Vorstellung hast. Damit besteht die Möglichkeit, seine Zähne mal in etwas konkretes zu beißen - und vor allem kommt man zu einem (Erfolgs-) Erlebnis, etwas greif- und hörbarem. Zudem gibt es dann klare Ziele: wir wollen jetzt am Intro arbeiten oder an der Bridge oder "das sollte von der Atmospähre her leichter/schwerer/knackiger/fließender etc. sein". Darüber bekommt man auch klarere Vorstellungen, wo die einzelnen handwerklich und musikalisch stehen. Dann können auch Erwartungen klarer ausgesprochen werden: "Wir wollen wissen, wie Du den song haben willst" oder "Wir wollen das zu unserem song machen und das heißt ....".

Dann ist es sinnvoll, alle zu ermuntern, eigene Ideen (Riffs, Melodien, Texte, Rhytmen) vorzustellen und darüber zu jammen oder die gemeinsam weiter zu bearbeiten. Ziel ist, dass Du nicht behauptest, offen zu sein, sondern dass Du zeigst, dass Du offen bist.

Im Grunde schlage ich also einen Mix zwischen "offen" und "konkret" vor, bei dem sich dann erweisen wird, was mehr angenommen wird.

By the way: Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll, öffnend und verbindend ist, sich mal einen Abend Zeit zu nehmen und jede/r stellt drei seiner Lieblingssongs vor (möglichst in die Richtung, die er/sie auch musikalisch umsetzen möchte) und dann erzählt, was er/sie gerade an dem song reizt und begeistert. So lernt man sich musikalisch mit seinen Vorlieben gut kennen, es gibt eine Basis auf die man verweisen kann (ich stelle mir so einen beat/eine Stimmung etc. vor wie in dem einen song, den wir mal gehört haben) und man ist nicht in der manchmal etwas druckvollen Situation, selbst "vorzuspielen", was man meint. Hat Spaß gemacht und man ist sich auf ne lockere Art näher gekommen ...

Wären so meine 2 Cent in der Angelegenheit ...

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
Was ich aus Deinen paar Zeilen nicht herauslesen kann: Gibt es schon eine grobe Übereinkunft, wie das alles klingen soll?

Wenn Du bestimmte Vorstellungen hast, was aus Deinen Songs gemacht wird, solltest Du das unbedingt vorher vermitteln. Die Richtung sollte zumindest klar sein.
Sonst sehe ich die Gefahr, dass die anderen alle anfangen zu experimentieren und kreativ zu werden, und Du stehst am Ende da und denkst Dir: Nee, so wollte ich das gar nicht.

An solchen auseinanderklaffenden Zielvorstellungen gehen viele Projekte zu Bruch. In diese Gefahr erhöht sich natürlich, je weniger das gemeinsame Ziel vorher durchgesprochen wurde.

Den Vorschlag von X-Riff mit den drei Lieblingssongs in der Machart, wie ein jeder Musik machen will, finde ich daher ganz großartig!

Ich bin vor einiger Zeit aus einem Projekt ausgestiegen, dass sich schleichend vom eher klassischen Gitarrenrockpop mehr und mehr zum Dancepop/Synthie-Pop mit Gitarrenelementen entwickelt hat - und schließlich feststellen musste, dass ich in dem Genre meine Fähigkeiten gar nicht mehr sinnvoll und spaßbringend einsetzen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Prinzipiell haben wir Beispiele ausgetauscht, in welche Richtung es gehen soll.
Aber stimmt schon, ich sollte da nochmal gezielt drauf eingehen. Ich muss miich immer daran erinnern, nicht vorauszusetzen, dass andere wissen, was ich weiß bzw. dasselbe denken, was in meinem Kopf vorgeht :)

Die Idee mit dem "Songabend" finde ich ebenfalls sehr gut. Werde ich direkt mal umsetzen.
Um ihn nochmal gebührend zu würdigen: sehr guter Beitrag, x-Riff :great:
 
Ich muss miich immer daran erinnern, nicht vorauszusetzen, dass andere wissen, was ich weiß bzw. dasselbe denken, was in meinem Kopf vorgeht :)

DAS ist echt die Basis!
Man muss sich nur mal anschauen, was hier im Forum unter Gitarristen los ist, wenn einer schreibt, sein sound sollte "cremiger" werden oder "röhriger" klingen ... Der threadersteller verbindet damit ganz konkrete Vorstellungen, die Worte sind aber so unzureichend, dass Mißverständnissen Türe und Tore sperrangelweit geöffnet sind und da laufen dann auch folgerichtig erst mal ein Haufen Leute durch - und alle, in dem Bestreben, hilfreiche Tipps zu liefern und zu glauben, sie verstünden den threadersteller genau ...

Freut mich, dass ein paar konkrete Anpackepunkte dabei waren, die Du / Ihr mal angehen könnt.
Bin gespannt wie es sich entwickelt ...

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
ich würde das konkreter angehen... - nicht nur jeder bringt die drei Songs, sondern derjenige ist bei diesen Stücken auch der "Bandleader" der seine Ideen da umsetzt, wie eng oder weit das immer gefaßt sein will.
Danach ist auf jeden Fall klarer, was sich jeder vorstellt.
Erstens hab Ihr dann schon mal ein paar Stücke (die ja später immer noch in einem Gesamtkonzept angepaßt werden können) und zweitens sollte dann absehbarer sein, wohin die Reise als Band insgesamt geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
G
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Dein Thread ist hinlänglich bekannt, Du musst den nicht überall pushen
Hotspot
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Foilgepost
G
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Foilgepost
Hallo falcone,

rein aus Neugier... - habt ihr Eure Band mit dem "Schlagzeuger-Problem" geschmissen, oder baust Du gerade was paralleles auf?
 
@Basie
Die Band wurde aufgelöst.
Wie so oft im Leben gehen halt irgendwann die persönlichen Meinungen über Ziele und Wege dahin auseinander.
 
ich würde das konkreter angehen... - nicht nur jeder bringt die drei Songs, sondern derjenige ist bei diesen Stücken auch der "Bandleader" der seine Ideen da umsetzt, wie eng oder weit das immer gefaßt sein will.
Danach ist auf jeden Fall klarer, was sich jeder vorstellt. ...

Finde ich ne super Idee. Auf jeden Fall anbieten bzw. mal ausprobieren. So kommt auch jede/r mal in die Rolle des Bandleaders und macht Erfahrungen damit - dass es super sein kann, Ansagen machen zu können, dass es aber auch extrem nervig sein kann, sich ausdrücken zu müssen, Ideen und Vorstellungen entwickeln zu müssen und Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig ist das auf einen song beschränkt und damit auch handhabbar.

x-Riff
 
Das mit dem kreativen Input ist immer eine schwierige Sache, finde ich.
Ich kenne das von den meisten Leuten, da ist es so, wie du das oben beschreibst, x-Riff.
Irgendwie herrscht da so eine Grund-Erwartungshaltung vor: "sag mir, was ich machen soll".
Seltsamerweise scheinen die wenigsten Musiker wirklich kreativ zu sein. Oder es fehlt einfach nur der Mut, mal was zu wagen und einfach mal zu versuchen, auch auf die Gefahr hin, dass es erst einmal schräg, "falsch" oder ungelenk wirkt. Der spielerische Umgang fehlt mir da oft komplett Ich versuche schon länger, hinter dieses seltsame aber doch verbreitete Phänomen zu kommen.
Denke, da bin ich komplett anders. Egal, ob ich einen Song kenne, ich versuche immer, mich irgendwie songdienlich oder sound-dienlich einzubringen, da kenne ich überhaupt keine Berührungsängste.

Ich habe auch schon verschiedene Varianten probiert, von "lass uns den Song komplett verhackstücken und auf Basis der Grundbestandteile neu aufbauen" bis "ich möchte nah am Original bleiben" war da alles irgendwann schon dabei (nicht im aktuellen Bandprojekt).

Eigentlich geht es mir auch schon zu weit, wenn ich einem beliebigen Instrumentalisten genau sagen muss, spiel das und das an der Stelle.
Vielleicht beherrsche ich selbst das Instrument ja gar nicht. Außerdem erhoffe ich mir ja eben echte Bereicherung durch Beteiligung am gemeinsamen Schaffen.

Ist schon ein schwieriger Prozess, an dessen optimaler Umsetzung ich schon lange - auch trotz viel Banderfahrung - werkele.
Da kommt automatisch auch mal die Frage auf, ob es jeweils die richtigen Leute sind, mit denen man die musikalische Zeit verbringt. Die ja ohnehin immer begrenzt ist.
Diese kostbare Zeit dann noch mit "Einzelunterricht" zu verbringen, kann schon manchmal auch frustrierend sein.
Am Ende bleibt immer der unterschwellige Eindruck, sich um alles irgendwie doch selbst kümmern zu müssen. Das geht sicher ein Stück weit gut, doch kann man sich dann nicht mehr wirklich auf die eigene Rolle konzentrieren, die man ja auch ideal ausfüllen möchte.

Edit: Jetzt höre ich mich schon an wie Herr Eichb.... Nein, so schlimm ist es nicht wirklich :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Edit:
Die ganze Sache mal organisiert angegangen, läuft das schon viel besser. Ist eben auch noch ein Unterschied, wenn man gewohnt ist, in einer eingespielten Band zu spielen. Das wird schon. Braucht hält seine Zeit.
 
Hey Franky :)

Wow - das ging aber schnell - freut mich für dich, dass es so schnell wieder geklappt hat mit der neuen Band. Willst ja auch deine fetten Orange Verstärker einsetzen, gelle ;)

Habt ihr schon bissl zusammen gespielt?
Ich frag mich immer, wie weiß man, dass man ne Band gründet? Also, das sind jetzt die Leute mit denen ich zusammenspiele? Muss man wohl auch einfach probieren.

SO wie ich dich kenne, hast du die ganze Sache vorangetrieben; dann werden die Leute wohl auch erwarten, dass du sagst wo's lang geht.
Is doch cool, dann kannst du deine 1000 Ideen umsetzen - und wenn die Leute nix gescheites beitragen, na dann....

Wenn wir in ner Band wären, würd ich für jeden deiner songs, einen von meinen "einfordern" :)

Grüße und viel Erfolg - bin gespannt
 
Ich denke Du hast das richtig gemacht @falcone.
Eingespielte Bands haben Strukturen und diese schaffst Du gerade in einer neuen Band. Deine Bandmitglieder erwarten von Dir jetzt wohl einiges, aber wenn Ihr euch besser kennt und auch musikalisch besser einschätzen könnt, kann man die Rollen auch neu verteilen oder anders interpretieren (oder neue Mitglieder suchen...) Letztlich braucht es aber immer jemanden, der/die sagt wo es langgeht. Muss ja nicht zu allen Zeiten und für alle Bereiche die gleiche Person sein.

Andererseits: Nicht jeder fühlt sich in der Rolle des Leaders wohl, im Ernst, das tun die wenigsten. Manche sind nur dann fähig oder geneigt, eigenes einzubringen, wenn sie sich ansonsten "sicher" fühlen und Ihr Spiel als unverbindlichen Vorschlag begreifen bis dann die Zustimmung (oder auch nicht) kommt. Musikalisch in etwa gleich fähige Musiker zu finden ist nicht ganz einfach ;)
 
Zur Bandleader "Problematik" könnte ich vielleicht auch noch etwas hinzufügen.

Meine Banderfahrungen sind recht bescheiden (was vorallem daran liegt, dass es hier in der Ecke recht wenige Musiker gibt die ähnliche musikalische Vorstellungen haben), aber ich habe schon mit sehr vielen Leuten zusammen gejammt, mit manchen seit jahren auch recht regelmäßig.
Dabei habe ich festgestellt, dass es häufig so ist, auch bei Leuten die technisch deutlich besser sind oder erfahrener als ich, dass bei vielen die Spontanität bzw. Improvisationsfähigkeit fehlt bzw. der Schüchternheit unterliegt. Zwei kurze Beispiele dazu:
a) Wäre z.B. die Frage ob wir ein Lied zusammen improvisieren wollen, da dauert es bei manchen Leuten sehr Lange bis die da einen Vorschlag bringen und meist sind die Vorschläge sehr eng gefasst. Da kommt es dann häufig vor, dass ich dann die Vorschläge mache, was vielen dann auch gefällt, obwohl vielleicht das Lied garnicht zu ihrer "Standardmusik" gehört.
b) Wenn es ums improvisieren geht ist es auch recht häufig so, dass ich da dann "den Ton angebe" weil von besagten Leuten, dann meist keine eigenen Ideen kommen, so dass fast immer dann ich anfange mit einem Spontanen Riff... sei es was was mir schon länger im Kopf rumschwirrt oder etwas was ich direkt spontan improvisiere.

Das trifft natürliche nicht auf alle zu, manche sich wahre Spontanitätswunder und ich frage mich regelmäßig woher die sollche Riff's so schnell herzaubern :D

Gut ich muss zugeben, ich bin jemand der gerne "mal's Maul aufmacht" und in meinem Freundeskreis bin ich durchauch aus Organisationstalent bekannt (ich denke nur an den letzten Englandtrip, welchen ich größtenteils organisiert hab). Das soll kein Eigenlob sein und zielt auch nicht darauf ab. Viel mehr, dass eben Menschen gibt die gerne Organisieren wollen oder eben Leute die sich damit nicht so gerne befassen bzw. zu schüchtern sind. Und eben auch viele Leute die sich dann auch in der Rolle es (Band)Leaders unwohlfühlen können, weil es auf sie wirken könnte, als ob es "meine" Band ist. Dem ist aber meist nicht so. Es werden sich nach und nach immer Strukturen mit unterschiedlichen Rollen herausstellen. Und die Meisten werden sich damit dann wohl fühlen... die die es nicht tuen, werden sich melden und dann, entweder die Band verlassen oder die Strukturen werden sich ändern. Doch diese Rollen haben meist nichts mit Wertigkeit innerhalb der Band zutun... Person A kümmert sich z.B. um die Texte... Person B hat es ein wenig in der Hand die musikalische Umsetzung vorzugeben und Person C kümmert sich um Gigs usw. (nur als Beispiel)... dennoch haben alle Mitspracherecht und ihre Meinung wichtig werden es sich früher oder später auch trauen. Natürlich muss man als "Bandlieder" auch mal auf schüchternere Leute zugehen, wenn man den Eindruck hat, dass sie wenig Kommentare abgeben. Ich gehe mit meiner These jetzt natürlich davon aus das man keine Egozentrischen Alöcher in der Band hat die andere ignorieren oder so, ich hoffe das ist klar ;)
 
Hello Duggy :)

Ich frag mich immer, wie weiß man, dass man ne Band gründet? Also, das sind jetzt die Leute mit denen ich zusammenspiele? Muss man wohl auch einfach probieren.

Ja, das ist wohl die Gretchenfrage.
Ich würde das im Moment jedenfalls noch nicht "Band" nennen. Dazu ist alles noch viel zu frisch und nicht wirklich fest.
Im Moment versuche ich einfach, mit ein paar Leuten eine gemeinsame Linie, einen gemeinsamen Sound, ein gemeinsames Verständnis von "unserer Musik" zu kreieren. Das wird dauern und noch einiges an Zeit brauchen. Songs sind da, Ideen sind da, man ist grob auf der gleichen musikalischen Wellenlänge, aber weit davon entfernt, eingespielt und organisch zu klingen. Schauen wir halt mal.
Entgegen meiner üblichen Ungeduld muss ich mich da auch erst mal ein Stück weit zurück nehmen. Jetzt, frisch aus dem Urlaub und mit ein paar Tagen totaler musikalischer Abstinenz, ist das auch bei mir angekommen :)

SO wie ich dich kenne, hast du die ganze Sache vorangetrieben; dann werden die Leute wohl auch erwarten, dass du sagst wo's lang geht.
Ja, stimmt. Aber ich will ja kein Ego-Projekt durchziehen sondern was gemeinsames helfen zu schaffen. Also, siehe oben.

Wenn wir in ner Band wären, würd ich für jeden deiner songs, einen von meinen "einfordern" :)
Klar doch, sollst du haben. Am Ende gäbe es vielleicht gar nicht mehr "meine" und "deine" :)
Ich würde sagen, Sachen packen und einmal die Woche zum Proben kommen. Reicht locker für den Anfang. Später, so nach dem ersten Album, kannst du ja dann komplett umziehen oder - noch besser - wir hängen unsere Jobs an die Nägel. Dann komme ich auch runter bzw. hol mir da ein lauschiges Zweithäuschen im Gebirge.
Läuft.

Grüße und viel Erfolg - bin gespannt
Danke dir, ich auch.

- - - Aktualisiert - - -

Ich denke Du hast das richtig gemacht @falcone.
Oh, das ist noch zu früh. Ich sag mal, so in etwa zu Weihnachten kann man das bestimmter sagen.

Andererseits: Nicht jeder fühlt sich in der Rolle des Leaders wohl, im Ernst, das tun die wenigsten. Manche sind nur dann fähig oder geneigt, eigenes einzubringen, wenn sie sich ansonsten "sicher" fühlen und Ihr Spiel als unverbindlichen Vorschlag begreifen bis dann die Zustimmung (oder auch nicht) kommt. Musikalisch in etwa gleich fähige Musiker zu finden ist nicht ganz einfach ;)

Das kann ich dick und fett unterstreichen! Musiker gibts hier eine ganze Menge, aber welche zu finden, die vor allem auch musikalisch und menschlich passen.... das ist echt schwierig. Das reine Können steht für mich gar nicht mal so im Vordergrund.

- - - Aktualisiert - - -

Dabei habe ich festgestellt, dass es häufig so ist, auch bei Leuten die technisch deutlich besser sind oder erfahrener als ich, dass bei vielen die Spontanität bzw. Improvisationsfähigkeit fehlt bzw. der Schüchternheit unterliegt.

Das ist auch meine Beobachtung.

Gut ich muss zugeben, ich bin jemand der gerne "mal's Maul aufmacht" und in meinem Freundeskreis bin ich durchauch aus Organisationstalent bekannt

Mhm, da bin ich eher jemand, der gern davon ausgeht, die anderen verstehen schon, was ich meine :)
Ich kann soweit ganz gut organisieren und auch "leiten", aber ich rede halt nicht viel herum (im Gegensatz dazu schreibe ich manchmal viel zu viel :)

dennoch haben alle Mitspracherecht und ihre Meinung wichtig werden es sich früher oder später auch trauen
Das ist mir ebenfalls sehr wichtig.

Also, das Thema lautet: Geduld und sanfte Formung

Danke euch für eure Beiträge.

Bis bald
falcone
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Gerhard Eichberger


Edit: Jetzt höre ich mich schon an wie Herr Eichb.... Nein, so schlimm ist es nicht wirklich :D
Das nehm' ich mal als Kompliment.

Später ein wenig mehr zum Thema. Derzeit schlaucht die Hitze so sehr, daß ich zu gar nichts mehr Lust habe, obwohl's am 22. September einen Auftritt meines Bandprojektes gibt. (So schnell gibt's aber ohnehin keine Probe, weil der neue Gitarrist recht im Streß ist. Dafür gibt's jetzt auch einen Pianisten, der aber erst am 20. August von seinem Urlaub zurückkommt.)


Gerhard
 
Das "Heft in der Hand" sollte jemand mMn vor allem in den rein organisatorischen Dingen halten. Probezeiten einhalten, Live-Auftritte, Jurakram....

Musikalisch halte ich eine Leader-Rolle eher für problematisch. Zum einen, weil es sich sonst zu schnell "einfährt" (irgendwann merkt man, daß sich das Set komplett fast immer gleich anhört o.Ä.).
Zum Anderen, weil es die Krativität einer Band insgesamt sehr einschränken kann. Und das ist auch darum schade, weil man ja auf die Fähigkeiten jedes Einzelnen bandmitgliedes baut.
Wenn wir neue Ideen brauchten, haben wir ganz entspannt (^^) im Raum nix gemacht... irgendeinen Ton "stehen lassen", bis irgendeiner anfing, darauf was aufzubauen.
Dies entsprach dann natürlich meist der gerade herrschenden Grundstimmung der Band und war somit immer komplett anders.

Sehr gut passt da ein Zitat, finde ich:

"Es gibt eine Chemie zwischen bestimmten Musikern, die man nicht beschreiben kann. Die existiert bei den Rolling Stones ebenso wie bei Iron Maiden, AC/DC oder Led Zeppelin. Es ist Schicksal und Fügung, was da zusammen kommt."
ROB HALFORD, Judas Priest
 
Da ist auf jeden Fall viel Wahres dran.
Ich denke, den Fluss der Kreativität sollte man nicht bremsen oder kaputt leiten.
Eine andere Sache spielt aber auch eine große Rolle. Es muss jemand da sein, dem es gelingt, kreativen Output zu kanalisieren. Wenn am Ende des kreativen Jams (z.B.) ein neuer Song entsteht, hat man alles richtig gemacht.
Wir spielen songorientiert. Das bedeutet, die Einfälle müssen in eine Form gebracht werden. Dazu muss man einen zumindest vorübergehenden Ausbruch aus der reinen Kreativität zulassen. Wenn man das nicht kann, kommt auch selten ein verwertbares Ergebnis bei rum.
So ist das jedenfalls bei mir.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben