ob man sich da vielleicht doch (wenigstens, wenn man ein teureres Instrument sein eigen nennt) einen Luftentfeuchter zulegen sollte?
Hm. Wie ich so drüber nachdenke auch im Vergleich zu anderen Instrumentengattungen stelle ich mir grad die Frage, ob Akkordeone schon zu den WIRKLICH teuren Instrumenten zählen.
Wenn man das Instrument nur bei der Luftfeuchtigkeit lagert, sollte nchts passieren, solange es keine schroffen Änderungen gibt. Denn 70% (auch 90 oder 95%) relativer Feuchte heißt nichts anderes, als dass diese Feuchtigkeit noch vollständig in der Luft gelöst ist. Erst ab 100% beginnt das Wasser mit kondensieren, denn nur bis zu 100% relativer Feuchte kann Luft Wasser aufnehmen - wirds mehr, fällt der Rest als Tröpfchen wieder aus. Und erst dann wird es spannend.
Das ist jedoch nur die eine Seite der Sache.
In Wirklichkeit ist der Zustand nie so homogen - es gibt stets Verwirbelungen, die das gefüge stören, lokale Temperaturunterschiede, lokale Druckunterscheide z.B. indem man das Instrument spielt etc. und dadurch wird die Gefahr mit uzunehmender rel. Feuchte größer, dass es zu Kondensation kommt. Unter diesem Aspekt dürfte wohl auch die Anweisung der Bundeswehr stehen.
Somit wäre der Luftentfeuchter die sichere Alternative - aber nur solange das Instrument nicht aus dessen Umgebung entnommen wird, also zur Musikprobe oder so, denn sonst ist die Arbeit des Entfeuchters für die Katz! Aus diesen Gründen werden Stradivaris meist in klimatisierten Koffern transportiert, und jeweils vor Ort erst langsam (über etliche Stunden) an die Umgebung angepasst. So ein Luftentfeuchter ist auch nicht billig.
Wenn ich für mich alles zusammenrechne, dann komme ich zum Schluss, dass es sich für mich nicht lohnt. Denn stimmen lassen muss ich eh immer wieder mal, da werden auch geringe Korrosionsspuren mit beseitigt, ohne dass die Kosten dadurch enorm steigen. Alle 10 bis 15 Jahre ist eine Überholung eh angesagt - auch da werden Rostspuren mitbeseitigt, ohne dass es diie Kosten in allre Regel beeinflusst.
Und selbst wenn ich davon ausgehe, dass bei mäßiger Pflege alle 30 jahre ein neuer Stimmplattensatz fällig wird, dann würde ich mal schätzen, hat dies in der zwischenzeit der Luftklimatisierer (bis dahin bestimmt schon das fünfte Gerät) von den Kosten her schon locker gekostet. Allerdings habe ich das bei meinen Instrumenten noch nie so weit gebracht - nicht mal bei meinem Instrument fürs Grobe! Drum sehe ich das alles etwas gelassener und nehme die reglemäßigen Stimmereien als Betriebskosten in kauf, die bei Benutzung eben einfach anfallen.
Gruß, maxito